Gewächse, durch Vögel befördert. So weiß man z. B. daß die wilden Gänse in Sibirien bey ihren Zügen fruchtbare Fischeyer in entfern- te Teiche über getragen, und sie dadurch in der Folge fischreich gemacht haben. Der Nußbeis- ser vergräbt Haselnüsse, die mit der Zeit keimen und aufwachsen, und sehr viele Vögel verschlu- cken Saamenkörner, die sie nachher mit ihrem Unrath noch ganz wieder von sich geben, und dadurch den Anflug der Pflanzen an Orten, wo sie sonst schwerlich hervorgekommen seyn wür- den, bewirken. Die Falken und verschiedne Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere abrichten; der Honigkukuk wird dadurch, daß er die wilden Bienennester verräth, nutzbar. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr Fett, und die Tunkinsnester, dienen zur Speise. Die Fe- dern zum Füllen der Betten, zum schreiben, zum verkielen musikalischer Instrumente, zu Muffen, und vorzüglich zu mancherley ge- schmackvollem Kopfputz, deßen Gebrauch so- wol durch sein hohes Alterthum, als durch das Beyspiel der Feuerländer und andrer übrigens ganz schmuckloser Völker, gerechtfertigt wird. Viele Vögel amüsiren auch schon durch ihren Gesang oder durch die Schönheit ihrer Farben. Der Mist der Tauben und andrer Vögel giebt vorzüglich guten Dünger. Für die Arzney ist hingegen kein beträchtlicher Nutze aus dieser Classe von Thieren zu ziehen.
Gewächse, durch Vögel befördert. So weiß man z. B. daß die wilden Gänse in Sibirien bey ihren Zügen fruchtbare Fischeyer in entfern- te Teiche über getragen, und sie dadurch in der Folge fischreich gemacht haben. Der Nußbeis- ser vergräbt Haselnüsse, die mit der Zeit keimen und aufwachsen, und sehr viele Vögel verschlu- cken Saamenkörner, die sie nachher mit ihrem Unrath noch ganz wieder von sich geben, und dadurch den Anflug der Pflanzen an Orten, wo sie sonst schwerlich hervorgekommen seyn wür- den, bewirken. Die Falken und verschiedne Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere abrichten; der Honigkukuk wird dadurch, daß er die wilden Bienennester verräth, nutzbar. Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr Fett, und die Tunkinsnester, dienen zur Speise. Die Fe- dern zum Füllen der Betten, zum schreiben, zum verkielen musikalischer Instrumente, zu Muffen, und vorzüglich zu mancherley ge- schmackvollem Kopfputz, deßen Gebrauch so- wol durch sein hohes Alterthum, als durch das Beyspiel der Feuerländer und andrer übrigens ganz schmuckloser Völker, gerechtfertigt wird. Viele Vögel amüsiren auch schon durch ihren Gesang oder durch die Schönheit ihrer Farben. Der Mist der Tauben und andrer Vögel giebt vorzüglich guten Dünger. Für die Arzney ist hingegen kein beträchtlicher Nutze aus dieser Classe von Thieren zu ziehen.
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Gewächse, durch Vögel befördert. So weiß
man z. B. daß die wilden Gänse in Sibirien
bey ihren Zügen fruchtbare Fischeyer in entfern-
te Teiche über getragen, und sie dadurch in der
Folge fischreich gemacht haben. Der Nußbeis-
ser vergräbt Haselnüsse, die mit der Zeit keimen
und aufwachsen, und sehr viele Vögel verschlu-
cken Saamenkörner, die sie nachher mit ihrem
Unrath noch ganz wieder von sich geben, und
dadurch den Anflug der Pflanzen an Orten, wo
sie sonst schwerlich hervorgekommen seyn wür-
den, bewirken. Die Falken und verschiedne
Wasservögel lassen sich zur Jagd andrer Thiere
abrichten; der Honigkukuk wird dadurch, daß
er die wilden Bienennester verräth, nutzbar.
Sehr viele Vögel, ihre Eyer, ihr Fett, und
die Tunkinsnester, dienen zur Speise. Die Fe-
dern zum Füllen der Betten, zum schreiben,
zum verkielen musikalischer Instrumente, zu
Muffen, und vorzüglich zu mancherley ge-
schmackvollem Kopfputz, deßen Gebrauch so-
wol durch sein hohes Alterthum, als durch das
Beyspiel der Feuerländer und andrer übrigens
ganz schmuckloser Völker, gerechtfertigt wird.
Viele Vögel amüsiren auch schon durch ihren
Gesang oder durch die Schönheit ihrer Farben.
Der Mist der Tauben und andrer Vögel giebt
vorzüglich guten Dünger. Für die Arzney ist
hingegen kein beträchtlicher Nutze aus dieser
Classe von Thieren zu ziehen.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/200>, abgerufen am 21.11.2024.
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