Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

schel (Lepas anatifera) ihrer verwebt, und daher
abgeschmackte abentheuerliche Erzälungen von ihm
erdichtet hat.

4. Mollissima. der Eidervogel. A. rostro cy-
lindrico, cera postice bifida, rugosa.

Ein überaus nutzbarer Vogel, der sich in der
nördlichen Erde, zumal häufig auf Island und
in Grönland findet. Sein Fleisch und seine Eyer
sind sehr schmackhaft; was ihn aber noch wichti-
ger macht, ist sein Fell, womit man Kleider füt-
tert, und die Pflaumenfedern, die unter dem Na-
men der Eiderdunen bekant sind. Die besten Dunen
sind die, die sich der Vogel selbst ausrupft, um
sein Nest innewendig damit zu bekleiden. Sie
verbinden eine starke Wärme mit einer so unge-
meinen Leichtigkeit, daß man zu Ausstopfung
eines ganzen Bettes kaum über fünf Pfund von
ihnen braucht.

5. + Boschas. die Ente. A. rectricibus inter-
mediis (maris) recurvatis, rostro recto.
*

Die Ente hat in ihrer Bildung, Vaterland,
und Lebensart vieles mit der Gans gemein; sie
wird auch eben so als Hausgeflügel, und zwar
sehr vortheilhaft erzogen, weil sie fast gar nichts
zu erhalten kostet, und sich blos von Amphibien,
Insecten, Meerlinsen etc. närt.

17. mergus. Taucher, Wasserhuhn.
Rostrum denticulatum, subulato-cylindri-
cum, apice adunco.

1. + Merganser. der Kneifer. M. crista lon-
gitudinali-erectiuscula, pectore albido im-
maculato, rectricibus cinereis, scapo nigri-
cante.

schel (Lepas anatifera) ihrer verwebt, und daher
abgeschmackte abentheuerliche Erzälungen von ihm
erdichtet hat.

4. Mollissima. der Eidervogel. A. rostro cy-
lindrico, cera postice bifida, rugosa.

Ein überaus nutzbarer Vogel, der sich in der
nördlichen Erde, zumal häufig auf Island und
in Grönland findet. Sein Fleisch und seine Eyer
sind sehr schmackhaft; was ihn aber noch wichti-
ger macht, ist sein Fell, womit man Kleider füt-
tert, und die Pflaumenfedern, die unter dem Na-
men der Eiderdunen bekant sind. Die besten Dunen
sind die, die sich der Vogel selbst ausrupft, um
sein Nest innewendig damit zu bekleiden. Sie
verbinden eine starke Wärme mit einer so unge-
meinen Leichtigkeit, daß man zu Ausstopfung
eines ganzen Bettes kaum über fünf Pfund von
ihnen braucht.

5. + Boschas. die Ente. A. rectricibus inter-
mediis (maris) recurvatis, rostro recto.
*

Die Ente hat in ihrer Bildung, Vaterland,
und Lebensart vieles mit der Gans gemein; sie
wird auch eben so als Hausgeflügel, und zwar
sehr vortheilhaft erzogen, weil sie fast gar nichts
zu erhalten kostet, und sich blos von Amphibien,
Insecten, Meerlinsen ꝛc. närt.

17. mergus. Taucher, Wasserhuhn.
Rostrum denticulatum, subulato-cylindri-
cum, apice adunco.

1. † Merganser. der Kneifer. M. crista lon-
gitudinali-erectiuscula, pectore albido im-
maculato, rectricibus cinereis, scapo nigri-
cante.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0223" xml:id="pb200_0001" n="200"/>
schel (<hi rendition="#aq">Lepas anatifera</hi>) ihrer verwebt, und daher<lb/>
abgeschmackte abentheuerliche Erzälungen von ihm<lb/>
erdichtet hat.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mollissima</hi></hi>. der Eidervogel. <hi rendition="#aq">A. rostro cy-<lb/>
lindrico, cera postice bifida, rugosa.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Ein überaus nutzbarer Vogel, der sich in der<lb/>
nördlichen Erde, zumal häufig auf Island und<lb/>
in Grönland findet. Sein Fleisch und seine Eyer<lb/>
sind sehr schmackhaft; was ihn aber noch wichti-<lb/>
ger macht, ist sein Fell, womit man Kleider füt-<lb/>
tert, und die Pflaumenfedern, die unter dem Na-<lb/>
men der Eiderdunen bekant sind. Die besten Dunen<lb/>
sind die, die sich der Vogel selbst ausrupft, um<lb/>
sein Nest innewendig damit zu bekleiden. Sie<lb/>
verbinden eine starke Wärme mit einer so unge-<lb/>
meinen Leichtigkeit, daß man zu Ausstopfung<lb/>
eines ganzen Bettes kaum über fünf Pfund von<lb/>
ihnen braucht.</p>
            <p rendition="#indent-2">5. + <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Boschas</hi></hi>. die Ente. <hi rendition="#aq">A. rectricibus inter-<lb/>
mediis (maris) recurvatis, rostro recto.</hi> *</p>
            <p rendition="#l1em">Die Ente hat in ihrer Bildung, Vaterland,<lb/>
und Lebensart vieles mit der Gans gemein; sie<lb/>
wird auch eben so als Hausgeflügel, und zwar<lb/>
sehr vortheilhaft erzogen, weil sie fast gar nichts<lb/>
zu erhalten kostet, und sich blos von Amphibien,<lb/>
Insecten, Meerlinsen &#xA75B;c. närt.</p>
            <p rendition="#indent-1">17. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">mergus</hi></hi></hi>. Taucher, Wasserhuhn.<lb/><hi rendition="#aq">Rostrum denticulatum, subulato-cylindri-<lb/>
cum, apice adunco.</hi></p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020; <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Merganser</hi></hi>. der Kneifer. <hi rendition="#aq">M. crista lon-<lb/>
gitudinali-erectiuscula, pectore albido im-<lb/>
maculato, rectricibus cinereis, scapo nigri-<lb/>
cante.</hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0223] schel (Lepas anatifera) ihrer verwebt, und daher abgeschmackte abentheuerliche Erzälungen von ihm erdichtet hat. 4. Mollissima. der Eidervogel. A. rostro cy- lindrico, cera postice bifida, rugosa. Ein überaus nutzbarer Vogel, der sich in der nördlichen Erde, zumal häufig auf Island und in Grönland findet. Sein Fleisch und seine Eyer sind sehr schmackhaft; was ihn aber noch wichti- ger macht, ist sein Fell, womit man Kleider füt- tert, und die Pflaumenfedern, die unter dem Na- men der Eiderdunen bekant sind. Die besten Dunen sind die, die sich der Vogel selbst ausrupft, um sein Nest innewendig damit zu bekleiden. Sie verbinden eine starke Wärme mit einer so unge- meinen Leichtigkeit, daß man zu Ausstopfung eines ganzen Bettes kaum über fünf Pfund von ihnen braucht. 5. + Boschas. die Ente. A. rectricibus inter- mediis (maris) recurvatis, rostro recto. * Die Ente hat in ihrer Bildung, Vaterland, und Lebensart vieles mit der Gans gemein; sie wird auch eben so als Hausgeflügel, und zwar sehr vortheilhaft erzogen, weil sie fast gar nichts zu erhalten kostet, und sich blos von Amphibien, Insecten, Meerlinsen ꝛc. närt. 17. mergus. Taucher, Wasserhuhn. Rostrum denticulatum, subulato-cylindri- cum, apice adunco. 1. † Merganser. der Kneifer. M. crista lon- gitudinali-erectiuscula, pectore albido im- maculato, rectricibus cinereis, scapo nigri- cante.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/222
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/222>, abgerufen am 24.11.2024.