Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht von wenigen Gattungen.
27. eqvvs. pedes ungula indivisa, cauda setosa.
1. +. Caballus. das Pferd. E. cauda undique setosa. *
Die grossen Vorzüge dieses edlen prächtigen Geschöpfs erhellen schon aus der auszeichnen- den Achtung womit es der Mensch zu allen Zei- ten angesehen und aus der Sorgfalt und Mühe die er auf seine Erziehung verwendet. Kein andres Thier ist so wie das Pferd vorzeiten zugleich mit seines Herrn Leiche verbrannt, und beider Asche zugleich zur Erde bestattet worden; kei- nes andern Thiers Abstammung wird so wie der arabischen Pferde ihre mit Documenten be- legt; keins ist so von den grösten Dichtern be- sungen, keins ein so allgemeiner Gegenstand für die bildenden Künste worden u. s. w. Keins hat aber auch seine Vorzüge so sehr dem Verlust seiner Freyheit und der erlittnen Unterjochung zu danken als eben das Pferd! denn ob es gleich keine ursprünglich wilden Pferde mehr giebt, so läst sich doch aus den verwilderten die man in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen Hochländern, in der Tattarey, in America (wo sie auch erst durch die Spanier hingebracht wor- den) u. s. w. findet, auf ihre natürliche Bildung schliessen, die aber mit der, die sie durch Cultur erhalten haben, einen sehr abfallenden Contrast
VIII. SOLIDUNGULA.
Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht von wenigen Gattungen.
27. eqvvs. pedes ungula indivisa, cauda setosa.
1. †. Caballus. das Pferd. E. cauda undique setosa. *
Die grossen Vorzüge dieses edlen prächtigen Geschöpfs erhellen schon aus der auszeichnen- den Achtung womit es der Mensch zu allen Zei- ten angesehen und aus der Sorgfalt und Mühe die er auf seine Erziehung verwendet. Kein andres Thier ist so wie das Pferd vorzeiten zugleich mit seines Herrn Leiche verbrannt, und beider Asche zugleich zur Erde bestattet worden; kei- nes andern Thiers Abstammung wird so wie der arabischen Pferde ihre mit Documenten be- legt; keins ist so von den grösten Dichtern be- sungen, keins ein so allgemeiner Gegenstand für die bildenden Künste worden u. s. w. Keins hat aber auch seine Vorzüge so sehr dem Verlust seiner Freyheit und der erlittnen Unterjochung zu danken als eben das Pferd! denn ob es gleich keine ursprünglich wilden Pferde mehr giebt, so läst sich doch aus den verwilderten die man in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen Hochländern, in der Tattarey, in America (wo sie auch erst durch die Spanier hingebracht wor- den) u. s. w. findet, auf ihre natürliche Bildung schliessen, die aber mit der, die sie durch Cultur erhalten haben, einen sehr abfallenden Contrast
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VIII. SOLIDUNGULA.
Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht
von wenigen Gattungen.
27. eqvvs. pedes ungula indivisa, cauda
setosa.
1. †. Caballus. das Pferd. E. cauda undique
setosa. *
Die grossen Vorzüge dieses edlen prächtigen
Geschöpfs erhellen schon aus der auszeichnen-
den Achtung womit es der Mensch zu allen Zei-
ten angesehen und aus der Sorgfalt und Mühe
die er auf seine Erziehung verwendet. Kein andres
Thier ist so wie das Pferd vorzeiten zugleich
mit seines Herrn Leiche verbrannt, und beider
Asche zugleich zur Erde bestattet worden; kei-
nes andern Thiers Abstammung wird so wie
der arabischen Pferde ihre mit Documenten be-
legt; keins ist so von den grösten Dichtern be-
sungen, keins ein so allgemeiner Gegenstand für
die bildenden Künste worden u. s. w. Keins hat
aber auch seine Vorzüge so sehr dem Verlust
seiner Freyheit und der erlittnen Unterjochung
zu danken als eben das Pferd! denn ob es gleich
keine ursprünglich wilden Pferde mehr giebt,
so läst sich doch aus den verwilderten die man
in den Polnischen Wäldern, in den Schottischen
Hochländern, in der Tattarey, in America (wo
sie auch erst durch die Spanier hingebracht wor-
den) u. s. w. findet, auf ihre natürliche Bildung
schliessen, die aber mit der, die sie durch Cultur
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/119>, abgerufen am 24.11.2024.
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