Das kleinste Thier dieser Ordnung. Es ist in Ostindien und auf Guinea zu Hause, aber über, aus zärtlich, und kan daher sehr selten lebendig nach Europa gebracht werden. Bey der sehr gerin- gen Grösse hat es doch die schlankste schönste Taille von der Welt; die ganzen Beine des Thiergens sind kaum einen kleinen Finger lang, von der Dicke eines Pfeifenstiels, und werden mit Gold beschlagen, und zu Tabacksstopfern gebraucht.
33. SUS. Rostrum truncatum, prominens, mobile.
1. +. Scrofa. das Schwein. S. dorso setoso, cauda pilosa. *
Das wilde Schwein ist nur wenig vom zah- men verschieden. Es hat eine längere Schnauze, kürzere aufrechte Ohren, grössere Fangzähne, keinen Speck, und ist fast immer von schwarz, grauer Farbe. Es wird durch seine Fänge furcht- bar, womit es sich, wie man in der Barbarey zuweilen bemerkt hat, selbst gegen Löwen satt- sam vertheidigen kan: doch hat man auch Bey- spiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen lassen und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn gefolgt sind. u. s w. Es sind wenige Thiere so all- gemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Schwein, und einige Völker ausgenommen, welche aus Religionsprincipien, die sich doch auf medicinische Ursachen gründen, kein Schwei- nefleisch essen dürfen, wird es seit den ältesten Zeiten, und fast unter allen Himmelsstrichen ver- speist, hat auch vor den übrigen den grossen Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen sich so lange erhalten last. Das Schwein hat einen ungemein scharfen Geruch, ist aber übri-
Das kleinste Thier dieser Ordnung. Es ist in Ostindien und auf Guinea zu Hause, aber über, aus zärtlich, und kan daher sehr selten lebendig nach Europa gebracht werden. Bey der sehr gerin- gen Grösse hat es doch die schlankste schönste Taille von der Welt; die ganzen Beine des Thiergens sind kaum einen kleinen Finger lang, von der Dicke eines Pfeifenstiels, und werden mit Gold beschlagen, und zu Tabacksstopfern gebraucht.
33. SUS. Rostrum truncatum, prominens, mobile.
1. †. Scrofa. das Schwein. S. dorso setoso, cauda pilosa. *
Das wilde Schwein ist nur wenig vom zah- men verschieden. Es hat eine längere Schnauze, kürzere aufrechte Ohren, grössere Fangzähne, keinen Speck, und ist fast immer von schwarz, grauer Farbe. Es wird durch seine Fänge furcht- bar, womit es sich, wie man in der Barbarey zuweilen bemerkt hat, selbst gegen Löwen satt- sam vertheidigen kan: doch hat man auch Bey- spiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen lassen und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn gefolgt sind. u. s w. Es sind wenige Thiere so all- gemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Schwein, und einige Völker ausgenommen, welche aus Religionsprincipien, die sich doch auf medicinische Ursachen gründen, kein Schwei- nefleisch essen dürfen, wird es seit den ältesten Zeiten, und fast unter allen Himmelsstrichen ver- speist, hat auch vor den übrigen den grossen Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen sich so lange erhalten last. Das Schwein hat einen ungemein scharfen Geruch, ist aber übri-
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Das kleinste Thier dieser Ordnung. Es ist in
Ostindien und auf Guinea zu Hause, aber über,
aus zärtlich, und kan daher sehr selten lebendig nach
Europa gebracht werden. Bey der sehr gerin-
gen Grösse hat es doch die schlankste schönste
Taille von der Welt; die ganzen Beine des
Thiergens sind kaum einen kleinen Finger lang,
von der Dicke eines Pfeifenstiels, und werden
mit Gold beschlagen, und zu Tabacksstopfern
gebraucht.
33. SUS. Rostrum truncatum, prominens,
mobile.
1. †. Scrofa. das Schwein. S. dorso setoso,
cauda pilosa. *
Das wilde Schwein ist nur wenig vom zah-
men verschieden. Es hat eine längere Schnauze,
kürzere aufrechte Ohren, grössere Fangzähne,
keinen Speck, und ist fast immer von schwarz,
grauer Farbe. Es wird durch seine Fänge furcht-
bar, womit es sich, wie man in der Barbarey
zuweilen bemerkt hat, selbst gegen Löwen satt-
sam vertheidigen kan: doch hat man auch Bey-
spiele, daß sich Frischlinge haben kirre machen
lassen und wenn sie schon erwachsen, ihren Herrn
gefolgt sind. u. s w. Es sind wenige Thiere so all-
gemein fast über die ganze Erde verbreitet, als
das Schwein, und einige Völker ausgenommen,
welche aus Religionsprincipien, die sich doch
auf medicinische Ursachen gründen, kein Schwei-
nefleisch essen dürfen, wird es seit den ältesten
Zeiten, und fast unter allen Himmelsstrichen ver-
speist, hat auch vor den übrigen den grossen
Vorzug, daß es durchs Räuchern und Einsalzen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/138>, abgerufen am 26.11.2024.
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