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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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siren gegen ihre Weibgen, zumal wenn diese in
der Sorge für die Jungen etwas versehn ha-
ben, und diese sollen sich mit thränenden Au-
gen, zu den Füssen ihres Gatten, wieder in seine
Gunst einzuschmeicheln suchen. Die alten kraft-
losen Seebären entfernen sich aus der Gesell-
schaft ihrer Brüder, von denen sie leine Hülfe
zu erwarten haben, und bringen den Rest
ihrer Tage ganz einsam am Ufer mit hungern
und schlafen zu.

3. Leonina. der Seelöwe. P. capite mari
antice cristato
.

Ein grosses Thier, was wol 25 Fus lang
wird, und wovon zumal das Männchen wegen
der fleischichten Lappen im Gesicht ein sonder-
bares Ansehn hat. In seiner Lebensart hat der
Seelöwe viel vom Seebären, hält sich aber mehr
in der südlichen Hemisphäre, sowol im stillen
als atlantischen Ocean auf.

41. trichecvs. Pedes posteriores in pin-
nam coadunati.

1. Rosmarus. Das Wallroß. Le Morse. T.
dentibus laniariis superioribus exsertis lon-
gioribus.

Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treib-
eis des Nordpols: oft finden sich hundert und
mehrere beysammen. Sie nähren sich von See-
tang und Schaalthieren, die sie mit ihren gros-
sen Eckzähnen loskratzen. Wenn sie landen wol-
len, hauen sie diese Zähne mit vorgestrecktem
Kopfe ins Ufer, und schleppen den plumpen
Körper allmählig nach.

2. Manatus. Die Seehkuh. T. dentibus la-
niariis inclusis.

siren gegen ihre Weibgen, zumal wenn diese in
der Sorge für die Jungen etwas versehn ha-
ben, und diese sollen sich mit thränenden Au-
gen, zu den Füssen ihres Gatten, wieder in seine
Gunst einzuschmeicheln suchen. Die alten kraft-
losen Seebären entfernen sich aus der Gesell-
schaft ihrer Brüder, von denen sie leine Hülfe
zu erwarten haben, und bringen den Rest
ihrer Tage ganz einsam am Ufer mit hungern
und schlafen zu.

3. Leonina. der Seelöwe. P. capite mari
antice cristato
.

Ein grosses Thier, was wol 25 Fus lang
wird, und wovon zumal das Männchen wegen
der fleischichten Lappen im Gesicht ein sonder-
bares Ansehn hat. In seiner Lebensart hat der
Seelöwe viel vom Seebären, hält sich aber mehr
in der südlichen Hemisphäre, sowol im stillen
als atlantischen Ocean auf.

41. trichecvs. Pedes posteriores in pin-
nam coadunati.

1. Rosmarus. Das Wallroß. Le Morse. T.
dentibus laniariis superioribus exsertis lon-
gioribus.

Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treib-
eis des Nordpols: oft finden sich hundert und
mehrere beysammen. Sie nähren sich von See-
tang und Schaalthieren, die sie mit ihren gros-
sen Eckzähnen loskratzen. Wenn sie landen wol-
len, hauen sie diese Zähne mit vorgestrecktem
Kopfe ins Ufer, und schleppen den plumpen
Körper allmählig nach.

2. Manatus. Die Seehkuh. T. dentibus la-
niariis inclusis.

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[140/0152] siren gegen ihre Weibgen, zumal wenn diese in der Sorge für die Jungen etwas versehn ha- ben, und diese sollen sich mit thränenden Au- gen, zu den Füssen ihres Gatten, wieder in seine Gunst einzuschmeicheln suchen. Die alten kraft- losen Seebären entfernen sich aus der Gesell- schaft ihrer Brüder, von denen sie leine Hülfe zu erwarten haben, und bringen den Rest ihrer Tage ganz einsam am Ufer mit hungern und schlafen zu. 3. Leonina. der Seelöwe. P. capite mari antice cristato. Ein grosses Thier, was wol 25 Fus lang wird, und wovon zumal das Männchen wegen der fleischichten Lappen im Gesicht ein sonder- bares Ansehn hat. In seiner Lebensart hat der Seelöwe viel vom Seebären, hält sich aber mehr in der südlichen Hemisphäre, sowol im stillen als atlantischen Ocean auf. 41. trichecvs. Pedes posteriores in pin- nam coadunati. 1. Rosmarus. Das Wallroß. Le Morse. T. dentibus laniariis superioribus exsertis lon- gioribus. Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treib- eis des Nordpols: oft finden sich hundert und mehrere beysammen. Sie nähren sich von See- tang und Schaalthieren, die sie mit ihren gros- sen Eckzähnen loskratzen. Wenn sie landen wol- len, hauen sie diese Zähne mit vorgestrecktem Kopfe ins Ufer, und schleppen den plumpen Körper allmählig nach. 2. Manatus. Die Seehkuh. T. dentibus la- niariis inclusis.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/152>, abgerufen am 18.05.2024.