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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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geln aus dem Kröpfe geätzt, bis sie erwachsen,
und für ihren eignen Unterhalt Zu sorgen im
Stande sind.

§. 87.

Die Vögel erreichen, nach Verhältnis ih-
rer körperlichen Grösse, und im Vergleich mit
den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und
man weis, daß selbst in der Gefangenschaft,
Adler und Papageyen über hundert, Stieglitze
über 24 Jahre etc. leben können. Da ihr Aufent-
halt ungleich ausgedehnter als der Säugethiere
ihrer ist, sie auch nach Verhältnis weit weniger zu
ihrem Unterhalt bedürfen, so begreift sich von
selbst, warum sie länger leben dürfen, den folgen-
den Generationen nicht so bald Platz machen
müssen u. s. w.

§. 88.

Die Vögel sind für die ganze Haushaltung
der Natur ungemein wichtige Geschöpfe, ob-
gleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs
Menschengeschlecht nicht so mannichfaltig ist,
als der Gäugethiere ihre. Fürs erste ist es
gewiß keiner ihrer geringsten Vorzüge, daß sie
unter allen andern Thieren am allermeisten
Leben und Munterkeit in die ganze Schö-
pfung verbreiten! Ferner vertilgen sie unzä-
lige Insecten, und die gänzliche Ausrottung

geln aus dem Kröpfe geätzt, bis sie erwachsen,
und für ihren eignen Unterhalt Zu sorgen im
Stande sind.

§. 87.

Die Vögel erreichen, nach Verhältnis ih-
rer körperlichen Grösse, und im Vergleich mit
den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und
man weis, daß selbst in der Gefangenschaft,
Adler und Papageyen über hundert, Stieglitze
über 24 Jahre ꝛc. leben können. Da ihr Aufent-
halt ungleich ausgedehnter als der Säugethiere
ihrer ist, sie auch nach Verhältnis weit weniger zu
ihrem Unterhalt bedürfen, so begreift sich von
selbst, warum sie länger leben dürfen, den folgen-
den Generationen nicht so bald Platz machen
müssen u. s. w.

§. 88.

Die Vögel sind für die ganze Haushaltung
der Natur ungemein wichtige Geschöpfe, ob-
gleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs
Menschengeschlecht nicht so mannichfaltig ist,
als der Gäugethiere ihre. Fürs erste ist es
gewiß keiner ihrer geringsten Vorzüge, daß sie
unter allen andern Thieren am allermeisten
Leben und Munterkeit in die ganze Schö-
pfung verbreiten! Ferner vertilgen sie unzä-
lige Insecten, und die gänzliche Ausrottung

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[171/0183] geln aus dem Kröpfe geätzt, bis sie erwachsen, und für ihren eignen Unterhalt Zu sorgen im Stande sind. §. 87. Die Vögel erreichen, nach Verhältnis ih- rer körperlichen Grösse, und im Vergleich mit den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man weis, daß selbst in der Gefangenschaft, Adler und Papageyen über hundert, Stieglitze über 24 Jahre ꝛc. leben können. Da ihr Aufent- halt ungleich ausgedehnter als der Säugethiere ihrer ist, sie auch nach Verhältnis weit weniger zu ihrem Unterhalt bedürfen, so begreift sich von selbst, warum sie länger leben dürfen, den folgen- den Generationen nicht so bald Platz machen müssen u. s. w. §. 88. Die Vögel sind für die ganze Haushaltung der Natur ungemein wichtige Geschöpfe, ob- gleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschengeschlecht nicht so mannichfaltig ist, als der Gäugethiere ihre. Fürs erste ist es gewiß keiner ihrer geringsten Vorzüge, daß sie unter allen andern Thieren am allermeisten Leben und Munterkeit in die ganze Schö- pfung verbreiten! Ferner vertilgen sie unzä- lige Insecten, und die gänzliche Ausrottung

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/183>, abgerufen am 25.11.2024.