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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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1. Minimus. T. rectirostris, corpore viridi
nitente, subtus albido; rectricibus latera-
libus margine exteriore albis
. *

Der allerkleinste bekannte Vogel, der nur ohn-
gefähr dreissig Gran wiegt. Sein Nest ist von
Baumwolle, und hat die Grösse einer Wallnuß;
und seine Eyer etwa die von einer Zuckererbse.

2. Mosquitus. der Juwelen-Colibrit. (Le
Rubis - topase
) T. viridescens vertice pur-
pureo aurato, gutture auroreo rutilo
. *

seba thes. tab. XXXVII. fig. 1.

Ein unbeschreiblich prachtvolles Thiergen dessen
Stirne und Scheitel wie ein Rubin und seine
Kehle wie ein glüendes Gold glänzen. Die al-
ten Peruaner verfertigten vor Zeiten aus den
zarten Federgen dieser und einiger andrer der
schönsten Colibrite Mosaische Gemälde, und
ihre Weiber trugen die ganzen Vögelgen zum
Putz als Ohrengehänge.

IV. ANSERES.

Die Vögel dieser Ordnung werden durch
ihre Schwimmfüsse kenntlich, die ihnen mehr
nach hinten zu sitzen und daher zum rudern sehr
geschickt aber desto unbequemer zum gehen sind.
Ueberhaupt haben sie, besonders auch in ihrer
Lebensart vielänliches mit den palmatis der vo-
rigen Classe. Ihr Oberschnabel endigt sich
meist in ein kurzes Häkgen, und ist wie der

1. Minimus. T. rectirostris, corpore viridi
nitente, subtus albido; rectricibus latera-
libus margine exteriore albis
. *

Der allerkleinste bekannte Vogel, der nur ohn-
gefähr dreissig Gran wiegt. Sein Nest ist von
Baumwolle, und hat die Grösse einer Wallnuß;
und seine Eyer etwa die von einer Zuckererbse.

2. Mosquitus. der Juwelen-Colibrit. (Le
Rubis – topase
) T. viridescens vertice pur-
pureo aurato, gutture auroreo rutilo
. *

seba thes. tab. XXXVII. fig. 1.

Ein unbeschreiblich prachtvolles Thiergen dessen
Stirne und Scheitel wie ein Rubin und seine
Kehle wie ein glüendes Gold glänzen. Die al-
ten Peruaner verfertigten vor Zeiten aus den
zarten Federgen dieser und einiger andrer der
schönsten Colibrite Mosaische Gemälde, und
ihre Weiber trugen die ganzen Vögelgen zum
Putz als Ohrengehänge.

IV. ANSERES.

Die Vögel dieser Ordnung werden durch
ihre Schwimmfüsse kenntlich, die ihnen mehr
nach hinten zu sitzen und daher zum rudern sehr
geschickt aber desto unbequemer zum gehen sind.
Ueberhaupt haben sie, besonders auch in ihrer
Lebensart vielänliches mit den palmatis der vo-
rigen Classe. Ihr Oberschnabel endigt sich
meist in ein kurzes Häkgen, und ist wie der

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[192/0204] 1. Minimus. T. rectirostris, corpore viridi nitente, subtus albido; rectricibus latera- libus margine exteriore albis. * Der allerkleinste bekannte Vogel, der nur ohn- gefähr dreissig Gran wiegt. Sein Nest ist von Baumwolle, und hat die Grösse einer Wallnuß; und seine Eyer etwa die von einer Zuckererbse. 2. Mosquitus. der Juwelen-Colibrit. (Le Rubis – topase) T. viridescens vertice pur- pureo aurato, gutture auroreo rutilo. * seba thes. tab. XXXVII. fig. 1. Ein unbeschreiblich prachtvolles Thiergen dessen Stirne und Scheitel wie ein Rubin und seine Kehle wie ein glüendes Gold glänzen. Die al- ten Peruaner verfertigten vor Zeiten aus den zarten Federgen dieser und einiger andrer der schönsten Colibrite Mosaische Gemälde, und ihre Weiber trugen die ganzen Vögelgen zum Putz als Ohrengehänge. IV. ANSERES. Die Vögel dieser Ordnung werden durch ihre Schwimmfüsse kenntlich, die ihnen mehr nach hinten zu sitzen und daher zum rudern sehr geschickt aber desto unbequemer zum gehen sind. Ueberhaupt haben sie, besonders auch in ihrer Lebensart vielänliches mit den palmatis der vo- rigen Classe. Ihr Oberschnabel endigt sich meist in ein kurzes Häkgen, und ist wie der

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/204>, abgerufen am 23.11.2024.