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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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der tausend kleinen Muskeln (von fünf und sechs-
eckichter prismatischer Gestalt), die sich in den
breiten Seitentheilen des Thiers finden, oder
auf eine eigne Art von Electricität schreiben solle.
Zwar hat man noch nicht bemerkt, daß er Fun-
ken gäbe, auch nicht daß er anziehende und zu-
rückstossende Kraft besässe; doch aber scheinen
die übrigen Phänomene, zumal in Vergleichung
mit denen am Zitteraal, die letzte Vermuthung
zu begünstigen. In Aegypten wird dieser Roche
gegessen, und soll schmackhaftes Fleisch haben.

2. Batis. R. varia, dorso medio glabro, cau-
da unico aculeorum ordine
. *

Wird so wie andre Rochenarten (R. oxyrin-
chus, fullonica, clavata etc
.) häufig in der
Nord-See, im Mitländischen Meere etc. gefan-
gen und verspeist. Die Gattungen dieses Ge-
schlechts verdienen aber sorgfältigere Untersu-
chung, da die wenigsten bis jezt noch genau ge-
nug bestimmt sind.

3. Pastinaca. Der Gistroche, Stachelroche,
Pfeilschwanz. (Pyl-staert. Altavela). R.
corpore glabro, aculeo longo anterius ser-
rato in cauda, et dorso apterygio
. *

Der Stachel am Schwanze dieses Rochen soll
giftig, und seine Verletzungen tödtlich seyn. Te-
legonus soll einen solchen Stachel von der Circe
erhalten, und das Unglück gehabt haben, seinen
eignen Vater Ulysses ohnwissender Weise damit
zu ermorden*). Noch jetzt schäfften die Brasi-
lianer ihre Pfeile und die Südländer auf Neu-
Caledonien ihre Spieße damit.

*) oppian. halieut p. 104, ed. Schneid.

der tausend kleinen Muskeln (von fünf und sechs-
eckichter prismatischer Gestalt), die sich in den
breiten Seitentheilen des Thiers finden, oder
auf eine eigne Art von Electricität schreiben solle.
Zwar hat man noch nicht bemerkt, daß er Fun-
ken gäbe, auch nicht daß er anziehende und zu-
rückstossende Kraft besässe; doch aber scheinen
die übrigen Phänomene, zumal in Vergleichung
mit denen am Zitteraal, die letzte Vermuthung
zu begünstigen. In Aegypten wird dieser Roche
gegessen, und soll schmackhaftes Fleisch haben.

2. Batis. R. varia, dorso medio glabro, cau-
da unico aculeorum ordine
. *

Wird so wie andre Rochenarten (R. oxyrin-
chus, fullonica, clavata etc
.) häufig in der
Nord-See, im Mitländischen Meere ꝛc. gefan-
gen und verspeist. Die Gattungen dieses Ge-
schlechts verdienen aber sorgfältigere Untersu-
chung, da die wenigsten bis jezt noch genau ge-
nug bestimmt sind.

3. Pastinaca. Der Gistroche, Stachelroche,
Pfeilschwanz. (Pyl-staert. Altavela). R.
corpore glabro, aculeo longo anterius ser-
rato in cauda, et dorso apterygio
. *

Der Stachel am Schwanze dieses Rochen soll
giftig, und seine Verletzungen tödtlich seyn. Te-
legonus soll einen solchen Stachel von der Circe
erhalten, und das Unglück gehabt haben, seinen
eignen Vater Ulysses ohnwissender Weise damit
zu ermorden*). Noch jetzt schäfften die Brasi-
lianer ihre Pfeile und die Südländer auf Neu-
Caledonien ihre Spieße damit.

*) oppian. halieut p. 104, ed. Schneid.
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[269/0281] der tausend kleinen Muskeln (von fünf und sechs- eckichter prismatischer Gestalt), die sich in den breiten Seitentheilen des Thiers finden, oder auf eine eigne Art von Electricität schreiben solle. Zwar hat man noch nicht bemerkt, daß er Fun- ken gäbe, auch nicht daß er anziehende und zu- rückstossende Kraft besässe; doch aber scheinen die übrigen Phänomene, zumal in Vergleichung mit denen am Zitteraal, die letzte Vermuthung zu begünstigen. In Aegypten wird dieser Roche gegessen, und soll schmackhaftes Fleisch haben. 2. Batis. R. varia, dorso medio glabro, cau- da unico aculeorum ordine. * Wird so wie andre Rochenarten (R. oxyrin- chus, fullonica, clavata etc.) häufig in der Nord-See, im Mitländischen Meere ꝛc. gefan- gen und verspeist. Die Gattungen dieses Ge- schlechts verdienen aber sorgfältigere Untersu- chung, da die wenigsten bis jezt noch genau ge- nug bestimmt sind. 3. Pastinaca. Der Gistroche, Stachelroche, Pfeilschwanz. (Pyl-staert. Altavela). R. corpore glabro, aculeo longo anterius ser- rato in cauda, et dorso apterygio. * Der Stachel am Schwanze dieses Rochen soll giftig, und seine Verletzungen tödtlich seyn. Te- legonus soll einen solchen Stachel von der Circe erhalten, und das Unglück gehabt haben, seinen eignen Vater Ulysses ohnwissender Weise damit zu ermorden *). Noch jetzt schäfften die Brasi- lianer ihre Pfeile und die Südländer auf Neu- Caledonien ihre Spieße damit. *) oppian. halieut p. 104, ed. Schneid.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/281>, abgerufen am 22.11.2024.