len leicht für besondre Gattungen angesehn wer- den könnten. Solche Abweichungen nennt man Spielarten, Varietäten; und sie sind eine Folge der Ausartung, Degeneration, die aus verschiedenen Quellen hergeleitet werden muß.
§. 20.
Der kürzeste Weg zur Degeneration ist die Begattung organisirter Körper verschiedner Art; wodurch Bastarde (hybrida) erzeugt werden, die keinem von beiden Eltern vollkommen glei- chen, sondern vielmehr mit beiden zusammen Aehnlichkeit haben. Da aber von der bestimm- ten Bildung der organisirten Körper, beson- ders der Thiere, die behörige und für den Gang der Schöpfung so äusserst wichtige Vollziehung ihrer Geschäffte abhängt, so ist es eine weise Einrichtung der Vorsicht, daß diese Bastarde mehrentheils unfruchtbar, und nur sehr selten im Stande sind ihr Geschlecht weiter fortzu- pflanzen. Die Bastarden von Häuflingen und Canarienvögeln, von Füchsen und Hunden, von verschiednen Gattungen Tabac etc. sind al- lerdings zuweilen fruchtbar. Hingegen kön- nen wir schwerlich glauben, daß man je aus der Vermischung von Caninchen und Hünern, oder von Stieren und Stuten, auch nur un- fruchtbare Bastarden gezogen habe, so wie folgends die von Menschen und Vieh, aus
len leicht für besondre Gattungen angesehn wer- den könnten. Solche Abweichungen nennt man Spielarten, Varietäten; und sie sind eine Folge der Ausartung, Degeneration, die aus verschiedenen Quellen hergeleitet werden muß.
§. 20.
Der kürzeste Weg zur Degeneration ist die Begattung organisirter Körper verschiedner Art; wodurch Bastarde (hybrida) erzeugt werden, die keinem von beiden Eltern vollkommen glei- chen, sondern vielmehr mit beiden zusammen Aehnlichkeit haben. Da aber von der bestimm- ten Bildung der organisirten Körper, beson- ders der Thiere, die behörige und für den Gang der Schöpfung so äusserst wichtige Vollziehung ihrer Geschäffte abhängt, so ist es eine weise Einrichtung der Vorsicht, daß diese Bastarde mehrentheils unfruchtbar, und nur sehr selten im Stande sind ihr Geschlecht weiter fortzu- pflanzen. Die Bastarden von Häuflingen und Canarienvögeln, von Füchsen und Hunden, von verschiednen Gattungen Tabac ꝛc. sind al- lerdings zuweilen fruchtbar. Hingegen kön- nen wir schwerlich glauben, daß man je aus der Vermischung von Caninchen und Hünern, oder von Stieren und Stuten, auch nur un- fruchtbare Bastarden gezogen habe, so wie folgends die von Menschen und Vieh, aus
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len leicht für besondre Gattungen angesehn wer-
den könnten. Solche Abweichungen nennt man
Spielarten, Varietäten; und sie sind eine
Folge der Ausartung, Degeneration, die
aus verschiedenen Quellen hergeleitet werden
muß.
§. 20.
Der kürzeste Weg zur Degeneration ist die
Begattung organisirter Körper verschiedner Art;
wodurch Bastarde (hybrida) erzeugt werden,
die keinem von beiden Eltern vollkommen glei-
chen, sondern vielmehr mit beiden zusammen
Aehnlichkeit haben. Da aber von der bestimm-
ten Bildung der organisirten Körper, beson-
ders der Thiere, die behörige und für den Gang
der Schöpfung so äusserst wichtige Vollziehung
ihrer Geschäffte abhängt, so ist es eine weise
Einrichtung der Vorsicht, daß diese Bastarde
mehrentheils unfruchtbar, und nur sehr selten
im Stande sind ihr Geschlecht weiter fortzu-
pflanzen. Die Bastarden von Häuflingen und
Canarienvögeln, von Füchsen und Hunden,
von verschiednen Gattungen Tabac ꝛc. sind al-
lerdings zuweilen fruchtbar. Hingegen kön-
nen wir schwerlich glauben, daß man je aus
der Vermischung von Caninchen und Hünern,
oder von Stieren und Stuten, auch nur un-
fruchtbare Bastarden gezogen habe, so wie
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/37>, abgerufen am 03.12.2024.
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