Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

unbeschreiblich kunstreiche Rören zu ihrem Auf-
enthalt. Bey dieser Gattung ist die Hülse nur
so dünn wie Papier, und aus vielen tausend
Sandkörnchen zusammen gebaut.

14. nais. Wasserschlängelgen. (Mille-
pied d'eau) Corpus lineare pellucidum, de-
pressum, letis pedatum
.

Diese Würmer sind in neuern Zeiten durch
ihre Reproductionskraft sowol als durch die son-
derbare Weise ihrer Fortpflanzung, die besonders
der H. Etatsrath Müller an ihnen wahrgenom-
men hat, berümt worden. Das letzte Gelenk
des gegliederten Wurms dehnt sich nemlich all-
mäligt aus, und erwächst zu einem ganzen Thiere,
das sich nach einiger Zeit vom übrigen Körper
der alten Naide absondert, oder auch selbst noch
vorher wieder andre Junge auf gleiche Weise durch
die Ausdehnung seines letzten Gelenkes hinten
austreibt: doch können sich wenigstens manche
Gattungen, wie z. B. die nachstehende, auch aus-
serdem durch Eyerstöcke, die durch eine wahre
Paarung befruchtet werden, fortpflanzen.

1. +. Proboscidea. Die gezüngelte Naide. N.
setis lateralibus solitariis, proboscide longa
. *

15. ascidia. Corpus fixum teretiusculum,
vaginans. Aperturae binae ad summitatem:
altera humiliore
.

Sie sitzen an Uferfelsen, und vermögen das
Wasser in langen Stralen von sich zu sprützen.

1. Intestinalis. A. laevis alba membranacea. *

16. actinia. Seeanemone, Meernessel,
Klipprose. (Urtica marina, cul d'ane)

unbeschreiblich kunstreiche Rören zu ihrem Auf-
enthalt. Bey dieser Gattung ist die Hülse nur
so dünn wie Papier, und aus vielen tausend
Sandkörnchen zusammen gebaut.

14. nais. Wasserschlängelgen. (Mille-
pied d'eau) Corpus lineare pellucidum, de-
pressum, letis pedatum
.

Diese Würmer sind in neuern Zeiten durch
ihre Reproductionskraft sowol als durch die son-
derbare Weise ihrer Fortpflanzung, die besonders
der H. Etatsrath Müller an ihnen wahrgenom-
men hat, berümt worden. Das letzte Gelenk
des gegliederten Wurms dehnt sich nemlich all-
mäligt aus, und erwächst zu einem ganzen Thiere,
das sich nach einiger Zeit vom übrigen Körper
der alten Naide absondert, oder auch selbst noch
vorher wieder andre Junge auf gleiche Weise durch
die Ausdehnung seines letzten Gelenkes hinten
austreibt: doch können sich wenigstens manche
Gattungen, wie z. B. die nachstehende, auch aus-
serdem durch Eyerstöcke, die durch eine wahre
Paarung befruchtet werden, fortpflanzen.

1. †. Proboscidea. Die gezüngelte Naide. N.
setis lateralibus solitariis, proboscide longa
. *

15. ascidia. Corpus fixum teretiusculum,
vaginans. Aperturae binae ad summitatem:
altera humiliore
.

Sie sitzen an Uferfelsen, und vermögen das
Wasser in langen Stralen von sich zu sprützen.

1. Intestinalis. A. laevis alba membranacea. *

16. actinia. Seeanemone, Meernessel,
Klipprose. (Urtica marina, cul d'ane)

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0428" xml:id="pb416_0001" n="416"/>
unbeschreiblich kunstreiche Rören zu ihrem Auf-<lb/>
enthalt. Bey dieser Gattung ist die Hülse nur<lb/>
so dünn wie Papier, und aus vielen tausend<lb/>
Sandkörnchen zusammen gebaut.</p>
            <p rendition="#indent-1">14. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">nais</hi></hi></hi>. Wasserschlängelgen. <hi rendition="#aq">(Mille-<lb/>
pied d'eau) Corpus lineare pellucidum, de-<lb/>
pressum, letis pedatum</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Diese Würmer sind in neuern Zeiten durch<lb/>
ihre Reproductionskraft sowol als durch die son-<lb/>
derbare Weise ihrer Fortpflanzung, die besonders<lb/>
der H. Etatsrath Müller an ihnen wahrgenom-<lb/>
men hat, berümt worden. Das letzte Gelenk<lb/>
des gegliederten Wurms dehnt sich nemlich all-<lb/>
mäligt aus, und erwächst zu einem ganzen Thiere,<lb/>
das sich nach einiger Zeit vom übrigen Körper<lb/>
der alten Naide absondert, oder auch selbst noch<lb/>
vorher wieder andre Junge auf gleiche Weise durch<lb/>
die Ausdehnung seines letzten Gelenkes hinten<lb/>
austreibt: doch können sich wenigstens manche<lb/>
Gattungen, wie z. B. die nachstehende, auch aus-<lb/>
serdem durch Eyerstöcke, die durch eine wahre<lb/>
Paarung befruchtet werden, fortpflanzen.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Proboscidea</hi></hi>. Die gezüngelte Naide. <hi rendition="#aq">N.<lb/>
setis lateralibus solitariis, proboscide longa</hi>. *</p>
            <p rendition="#indent-1">15. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">ascidia</hi></hi>. Corpus fixum teretiusculum,<lb/>
vaginans. Aperturae binae ad summitatem:<lb/>
altera humiliore</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Sie sitzen an Uferfelsen, und vermögen das<lb/>
Wasser in langen Stralen von sich zu sprützen.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Intestinalis</hi>. A. laevis alba membranacea</hi>. *</p>
            <p rendition="#indent-1">16. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">actinia</hi></hi></hi>. Seeanemone, Meernessel,<lb/>
Klipprose. <hi rendition="#aq">(Urtica marina, cul d'ane)<lb/></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0428] unbeschreiblich kunstreiche Rören zu ihrem Auf- enthalt. Bey dieser Gattung ist die Hülse nur so dünn wie Papier, und aus vielen tausend Sandkörnchen zusammen gebaut. 14. nais. Wasserschlängelgen. (Mille- pied d'eau) Corpus lineare pellucidum, de- pressum, letis pedatum. Diese Würmer sind in neuern Zeiten durch ihre Reproductionskraft sowol als durch die son- derbare Weise ihrer Fortpflanzung, die besonders der H. Etatsrath Müller an ihnen wahrgenom- men hat, berümt worden. Das letzte Gelenk des gegliederten Wurms dehnt sich nemlich all- mäligt aus, und erwächst zu einem ganzen Thiere, das sich nach einiger Zeit vom übrigen Körper der alten Naide absondert, oder auch selbst noch vorher wieder andre Junge auf gleiche Weise durch die Ausdehnung seines letzten Gelenkes hinten austreibt: doch können sich wenigstens manche Gattungen, wie z. B. die nachstehende, auch aus- serdem durch Eyerstöcke, die durch eine wahre Paarung befruchtet werden, fortpflanzen. 1. †. Proboscidea. Die gezüngelte Naide. N. setis lateralibus solitariis, proboscide longa. * 15. ascidia. Corpus fixum teretiusculum, vaginans. Aperturae binae ad summitatem: altera humiliore. Sie sitzen an Uferfelsen, und vermögen das Wasser in langen Stralen von sich zu sprützen. 1. Intestinalis. A. laevis alba membranacea. * 16. actinia. Seeanemone, Meernessel, Klipprose. (Urtica marina, cul d'ane)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/428
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/428>, abgerufen am 22.11.2024.