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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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§. 174.

Verschiedne Pflanzen ziehen aber ihre Nah-
rung nicht unmittelbar aus der Erde, sondern
leben, gleichsam wie Ungeziefer auf andern
Gewächsen, und nähren sich indem sie diesen
einen Theil ihres Nahrungssaftes aussaugen,
daher sie Schmarotzerpflanzen (plantae pa-
rasiticae
) genannt werden. So die Baumkrä-
tzen und viele andre Moose, der Mistel, die
Flachsseide (Cuscuta europaea) u. s. w.

§. 175.

Der Nahrungssaft den die Wurzel ein-
saugt, besteht aus Wasser, das aber mit sal-
zichten, ölichten und erdigen Theilen geschwän-
gert seyn muß. Daher sich denn erklärt wie
manche Gewächse auch ausser dem Erdboden,
z. B. Hyacinthenzwibeln auf blossen Wasser,
und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in
nassen Papierspänen, Baumwolle oder Moos etc.
ernährt werden und aufwachsen können.

§. 176.

Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey
den Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen
Thieren durch einen Kreislauf in den Körper
vertheilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowol
hierin als auch in manchen andern Einrichtungen
ihres innern Baues, z. B. in den zalreichen

§. 174.

Verschiedne Pflanzen ziehen aber ihre Nah-
rung nicht unmittelbar aus der Erde, sondern
leben, gleichsam wie Ungeziefer auf andern
Gewächsen, und nähren sich indem sie diesen
einen Theil ihres Nahrungssaftes aussaugen,
daher sie Schmarotzerpflanzen (plantae pa-
rasiticae
) genannt werden. So die Baumkrä-
tzen und viele andre Moose, der Mistel, die
Flachsseide (Cuscuta europaea) u. s. w.

§. 175.

Der Nahrungssaft den die Wurzel ein-
saugt, besteht aus Wasser, das aber mit sal-
zichten, ölichten und erdigen Theilen geschwän-
gert seyn muß. Daher sich denn erklärt wie
manche Gewächse auch ausser dem Erdboden,
z. B. Hyacinthenzwibeln auf blossen Wasser,
und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in
nassen Papierspänen, Baumwolle oder Moos ꝛc.
ernährt werden und aufwachsen können.

§. 176.

Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey
den Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen
Thieren durch einen Kreislauf in den Körper
vertheilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowol
hierin als auch in manchen andern Einrichtungen
ihres innern Baues, z. B. in den zalreichen

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[450/0462] §. 174. Verschiedne Pflanzen ziehen aber ihre Nah- rung nicht unmittelbar aus der Erde, sondern leben, gleichsam wie Ungeziefer auf andern Gewächsen, und nähren sich indem sie diesen einen Theil ihres Nahrungssaftes aussaugen, daher sie Schmarotzerpflanzen (plantae pa- rasiticae) genannt werden. So die Baumkrä- tzen und viele andre Moose, der Mistel, die Flachsseide (Cuscuta europaea) u. s. w. §. 175. Der Nahrungssaft den die Wurzel ein- saugt, besteht aus Wasser, das aber mit sal- zichten, ölichten und erdigen Theilen geschwän- gert seyn muß. Daher sich denn erklärt wie manche Gewächse auch ausser dem Erdboden, z. B. Hyacinthenzwibeln auf blossen Wasser, und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in nassen Papierspänen, Baumwolle oder Moos ꝛc. ernährt werden und aufwachsen können. §. 176. Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey den Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen Thieren durch einen Kreislauf in den Körper vertheilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowol hierin als auch in manchen andern Einrichtungen ihres innern Baues, z. B. in den zalreichen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/462>, abgerufen am 22.11.2024.