geschlängelt, mehr oder weniger eckicht u. s. W. Taf. II. Fig. 1. ist die untere - und Fig. 2. die obere Rinde eines Pirnblattes stark vergrössert abgebildet.
§. 181.
Diese verschiednen Theile sind um so merkwürdiger je wichtiger die Verrichtung der Blätter selbst ist, da sie nicht allein die überflüssigen Säfte der Pflanzen, gleichsam ihren Auswurf (§. 15.), unter der Gestalt des Thaues, oder auch unmerklich, aus- dunsten, sondern auch sehr viele Feuch- tigkeiten aus der Luft einsaugen; mithin einen sehr beträchtlichen Antheil an der Er- nährung der Gewächse haben, und ihnen fast so wie die Lungen oder andre Luftwege der Thiere, dadurch pabulum vitae zufüh- ren. Daher erklärt sich, wie oft die saft- vollsten Pflanzen, z. B. das Hauslauch auf trocknen Dächern, dennoch im besten Flor stehen, und andre mit fast ganz nackten Wur- zeln an kahlen Felsen umher ranken kön- nen u. s. w.
§. 182.
Bey den mehresten Gewächsen der käl- tern Himmelsstriche sind doch diese so wich- tigen Theile ein vergänglicher Schmuck, wo- mit sie blos den Sommer hindurch geziert
geschlängelt, mehr oder weniger eckicht u. s. W. Taf. II. Fig. 1. ist die untere – und Fig. 2. die obere Rinde eines Pirnblattes stark vergrössert abgebildet.
§. 181.
Diese verschiednen Theile sind um so merkwürdiger je wichtiger die Verrichtung der Blätter selbst ist, da sie nicht allein die überflüssigen Säfte der Pflanzen, gleichsam ihren Auswurf (§. 15.), unter der Gestalt des Thaues, oder auch unmerklich, aus- dunsten, sondern auch sehr viele Feuch- tigkeiten aus der Luft einsaugen; mithin einen sehr beträchtlichen Antheil an der Er- nährung der Gewächse haben, und ihnen fast so wie die Lungen oder andre Luftwege der Thiere, dadurch pabulum vitae zufüh- ren. Daher erklärt sich, wie oft die saft- vollsten Pflanzen, z. B. das Hauslauch auf trocknen Dächern, dennoch im besten Flor stehen, und andre mit fast ganz nackten Wur- zeln an kahlen Felsen umher ranken kön- nen u. s. w.
§. 182.
Bey den mehresten Gewächsen der käl- tern Himmelsstriche sind doch diese so wich- tigen Theile ein vergänglicher Schmuck, wo- mit sie blos den Sommer hindurch geziert
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geschlängelt, mehr oder weniger eckicht u. s.
W. Taf. II. Fig. 1. ist die untere – und Fig.
2. die obere Rinde eines Pirnblattes stark
vergrössert abgebildet.
§. 181.
Diese verschiednen Theile sind um so
merkwürdiger je wichtiger die Verrichtung
der Blätter selbst ist, da sie nicht allein die
überflüssigen Säfte der Pflanzen, gleichsam
ihren Auswurf (§. 15.), unter der Gestalt
des Thaues, oder auch unmerklich, aus-
dunsten, sondern auch sehr viele Feuch-
tigkeiten aus der Luft einsaugen; mithin
einen sehr beträchtlichen Antheil an der Er-
nährung der Gewächse haben, und ihnen
fast so wie die Lungen oder andre Luftwege
der Thiere, dadurch pabulum vitae zufüh-
ren. Daher erklärt sich, wie oft die saft-
vollsten Pflanzen, z. B. das Hauslauch
auf trocknen Dächern, dennoch im besten Flor
stehen, und andre mit fast ganz nackten Wur-
zeln an kahlen Felsen umher ranken kön-
nen u. s. w.
§. 182.
Bey den mehresten Gewächsen der käl-
tern Himmelsstriche sind doch diese so wich-
tigen Theile ein vergänglicher Schmuck, wo-
mit sie blos den Sommer hindurch geziert
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/465>, abgerufen am 22.11.2024.
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