Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwölfter Abschnitt.
Von den Erden und Steinen.


§. 234.

Die erste und bey weiten ansehnlichste Classe
begreift alle Mineralien, die sich weder wie die
Salze in Wasser, noch wie die Erdharze in
Oel auflösen, auch sich nicht wie die Erzte,
ohne zu zerspringen, hämmern und breit schla-
gen lassen. Die ältern Mineralogen haben
die Erden und Steine von einander abgesondert
und in zwey besondre Classen zertheilt. Allein
der beständigen Wiederholungen zu geschweigen,
die bey dieser Absonderung unvermeidlich sind,
so beruht überhaupt der ganze Unterschied auf
der sehr unbestimmten blos relativen Cohäsion,
die, wenn sie locker ist, Erden, und wenn sie
feste wird, Steine constituiren soll.

§. 235.

Man hat zwey Wege eingeschlagen, die Mi-
neralien dieser, und überhaupt auch der übri-
gen Classen in systematische Ordnung zu brin-
gen. Entweder nemlich werden sie nach ihrer
äussern Bildung, oder aber nach der Mischung

Zwölfter Abschnitt.
Von den Erden und Steinen.


§. 234.

Die erste und bey weiten ansehnlichste Classe
begreift alle Mineralien, die sich weder wie die
Salze in Wasser, noch wie die Erdharze in
Oel auflösen, auch sich nicht wie die Erzte,
ohne zu zerspringen, hämmern und breit schla-
gen lassen. Die ältern Mineralogen haben
die Erden und Steine von einander abgesondert
und in zwey besondre Classen zertheilt. Allein
der beständigen Wiederholungen zu geschweigen,
die bey dieser Absonderung unvermeidlich sind,
so beruht überhaupt der ganze Unterschied auf
der sehr unbestimmten blos relativen Cohäsion,
die, wenn sie locker ist, Erden, und wenn sie
feste wird, Steine constituiren soll.

§. 235.

Man hat zwey Wege eingeschlagen, die Mi-
neralien dieser, und überhaupt auch der übri-
gen Classen in systematische Ordnung zu brin-
gen. Entweder nemlich werden sie nach ihrer
äussern Bildung, oder aber nach der Mischung

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0497" xml:id="pb485_0001" n="485"/>
        <head rendition="#c">Zwölfter Abschnitt.<lb/>
Von den Erden und Steinen.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 234.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Die erste und bey weiten ansehnlichste Classe<lb/>
begreift alle Mineralien, die sich weder wie die<lb/>
Salze in Wasser, noch wie die Erdharze in<lb/>
Oel auflösen, auch sich nicht wie die Erzte,<lb/>
ohne zu zerspringen, hämmern und breit schla-<lb/>
gen lassen. Die ältern Mineralogen haben<lb/>
die Erden und Steine von einander abgesondert<lb/>
und in zwey besondre Classen zertheilt. Allein<lb/>
der beständigen Wiederholungen zu geschweigen,<lb/>
die bey dieser Absonderung unvermeidlich sind,<lb/>
so beruht überhaupt der ganze Unterschied auf<lb/>
der sehr unbestimmten blos relativen Cohäsion,<lb/>
die, wenn sie locker ist, Erden, und wenn sie<lb/>
feste wird, Steine constituiren soll.</p>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 235.</head><lb/>
            <p>Man hat zwey Wege eingeschlagen, die Mi-<lb/>
neralien dieser, und überhaupt auch der übri-<lb/>
gen Classen in systematische Ordnung zu brin-<lb/>
gen. Entweder nemlich werden sie nach ihrer<lb/>
äussern Bildung, oder aber nach der Mischung<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[485/0497] Zwölfter Abschnitt. Von den Erden und Steinen. §. 234. Die erste und bey weiten ansehnlichste Classe begreift alle Mineralien, die sich weder wie die Salze in Wasser, noch wie die Erdharze in Oel auflösen, auch sich nicht wie die Erzte, ohne zu zerspringen, hämmern und breit schla- gen lassen. Die ältern Mineralogen haben die Erden und Steine von einander abgesondert und in zwey besondre Classen zertheilt. Allein der beständigen Wiederholungen zu geschweigen, die bey dieser Absonderung unvermeidlich sind, so beruht überhaupt der ganze Unterschied auf der sehr unbestimmten blos relativen Cohäsion, die, wenn sie locker ist, Erden, und wenn sie feste wird, Steine constituiren soll. §. 235. Man hat zwey Wege eingeschlagen, die Mi- neralien dieser, und überhaupt auch der übri- gen Classen in systematische Ordnung zu brin- gen. Entweder nemlich werden sie nach ihrer äussern Bildung, oder aber nach der Mischung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/497
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/497>, abgerufen am 22.11.2024.