Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

2. argentvm, Silber, album, leuius,
ductile.

1. Nativum, gediegen.

Sehr selten crystallisirt: in dergleichen Form
wie das Gold: doch theils in ansehnlichen Cry-
stallen, wie an einer Norwegischen Stufe im
Museum.

Ausserdem aber in sehr mannichfaltiger Gestalt,
nach dem verschiednen Grad der Reinigkeit und
Geschmeidigkeit, z. E. in derben Stücken, wie
der gediegne Silberblock im Museum, der vor
50 Jahren auf dem St. Andreas zum Andreas-
berge am Harz gebrochen, gegen 200. Mark am
Gewicht, und 1644. Thaler am innern Werth
hält; oder aber in Zacken wie Zähne, oder in
Bäumgen dendritisch, asticht, oder wie Drat,
wie Filigrainearbeit u. s. w.

2. Mineralisatum, vererzt.

Die vorzüglichsten Gattungen sind:

a) Glaserzt.

Von schwarzer Farbe und mattem Glanze:
das reichste Silbererzt, das wohl 180. Mark
im Centner hält, und zugleich das geschmeidigste;
es läßt sich mit dem Messer schneiden wie Bley,
und im Museum ist eine Medaille von Thalergrös-
se, die aus einem Stück Glaserzt geprägt ist.

Ein spröderes Glaserzt heißt Röschgewächse.

b) Hornerzt. Luna cornea.

Das allerseltenste Silbererzt. Von Hornfarbe,
oder auch Perlenfarbe, wie das Kolywanische,
ebenfalls so geschmeidig daß es sich schneiden läßt.

2. argentvm, Silber, album, leuius,
ductile.

1. Nativum, gediegen.

Sehr selten crystallisirt: in dergleichen Form
wie das Gold: doch theils in ansehnlichen Cry-
stallen, wie an einer Norwegischen Stufe im
Museum.

Ausserdem aber in sehr mannichfaltiger Gestalt,
nach dem verschiednen Grad der Reinigkeit und
Geschmeidigkeit, z. E. in derben Stücken, wie
der gediegne Silberblock im Museum, der vor
50 Jahren auf dem St. Andreas zum Andreas-
berge am Harz gebrochen, gegen 200. Mark am
Gewicht, und 1644. Thaler am innern Werth
hält; oder aber in Zacken wie Zähne, oder in
Bäumgen dendritisch, asticht, oder wie Drat,
wie Filigrainearbeit u. s. w.

2. Mineralisatum, vererzt.

Die vorzüglichsten Gattungen sind:

a) Glaserzt.

Von schwarzer Farbe und mattem Glanze:
das reichste Silbererzt, das wohl 180. Mark
im Centner hält, und zugleich das geschmeidigste;
es läßt sich mit dem Messer schneiden wie Bley,
und im Museum ist eine Medaille von Thalergrös-
se, die aus einem Stück Glaserzt geprägt ist.

Ein spröderes Glaserzt heißt Röschgewächse.

b) Hornerzt. Luna cornea.

Das allerseltenste Silbererzt. Von Hornfarbe,
oder auch Perlenfarbe, wie das Kolywanische,
ebenfalls so geschmeidig daß es sich schneiden läßt.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0541" xml:id="pb529_0001" n="529"/>
              <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">argentvm</hi></hi></hi>, Silber, <hi rendition="#aq">album, leuius,<lb/>
ductile.</hi></p>
              <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nativum</hi></hi>, gediegen.</p>
              <p rendition="#l1em">Sehr selten crystallisirt: in dergleichen Form<lb/>
wie das Gold: doch theils in ansehnlichen Cry-<lb/>
stallen, wie an einer Norwegischen Stufe im<lb/>
Museum.</p>
              <p rendition="#l1em">Ausserdem aber in sehr mannichfaltiger Gestalt,<lb/>
nach dem verschiednen Grad der Reinigkeit und<lb/>
Geschmeidigkeit, z. E. in derben Stücken, wie<lb/>
der gediegne Silberblock im Museum, der vor<lb/>
50 Jahren auf dem St. Andreas zum Andreas-<lb/>
berge am Harz gebrochen, gegen 200. Mark am<lb/>
Gewicht, und 1644. Thaler am innern Werth<lb/>
hält; oder aber in Zacken wie Zähne, oder in<lb/>
Bäumgen dendritisch, asticht, oder wie Drat,<lb/>
wie Filigrainearbeit u. s. w.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mineralisatum</hi></hi>, vererzt.</p>
              <p rendition="#l1em">Die vorzüglichsten Gattungen sind:</p>
              <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Glaserzt.</p>
              <p rendition="#l1em">Von schwarzer Farbe und mattem Glanze:<lb/>
das reichste Silbererzt, das wohl 180. Mark<lb/>
im Centner hält, und zugleich das geschmeidigste;<lb/>
es läßt sich mit dem Messer schneiden wie Bley,<lb/>
und im Museum ist eine Medaille von Thalergrös-<lb/>
se, die aus einem Stück Glaserzt geprägt ist.</p>
              <p rendition="#l1em">Ein spröderes Glaserzt heißt Röschgewächse.</p>
              <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Hornerzt. <hi rendition="#aq">Luna cornea.</hi></p>
              <p rendition="#l1em">Das allerseltenste Silbererzt. Von Hornfarbe,<lb/>
oder auch Perlenfarbe, wie das Kolywanische,<lb/>
ebenfalls so geschmeidig daß es sich schneiden läßt.</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[529/0541] 2. argentvm, Silber, album, leuius, ductile. 1. Nativum, gediegen. Sehr selten crystallisirt: in dergleichen Form wie das Gold: doch theils in ansehnlichen Cry- stallen, wie an einer Norwegischen Stufe im Museum. Ausserdem aber in sehr mannichfaltiger Gestalt, nach dem verschiednen Grad der Reinigkeit und Geschmeidigkeit, z. E. in derben Stücken, wie der gediegne Silberblock im Museum, der vor 50 Jahren auf dem St. Andreas zum Andreas- berge am Harz gebrochen, gegen 200. Mark am Gewicht, und 1644. Thaler am innern Werth hält; oder aber in Zacken wie Zähne, oder in Bäumgen dendritisch, asticht, oder wie Drat, wie Filigrainearbeit u. s. w. 2. Mineralisatum, vererzt. Die vorzüglichsten Gattungen sind: a) Glaserzt. Von schwarzer Farbe und mattem Glanze: das reichste Silbererzt, das wohl 180. Mark im Centner hält, und zugleich das geschmeidigste; es läßt sich mit dem Messer schneiden wie Bley, und im Museum ist eine Medaille von Thalergrös- se, die aus einem Stück Glaserzt geprägt ist. Ein spröderes Glaserzt heißt Röschgewächse. b) Hornerzt. Luna cornea. Das allerseltenste Silbererzt. Von Hornfarbe, oder auch Perlenfarbe, wie das Kolywanische, ebenfalls so geschmeidig daß es sich schneiden läßt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/541
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/541>, abgerufen am 22.11.2024.