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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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Das allergemeinste Bleyerzt, und fast durch-
gehends mehr oder weniger silberhaltig, so daß,
wie schon erinnert worden, auch das mehreste
Silber daraus gewonnen wird. Die Gestalt des
Bleyglanzes ist meist in Würfeln, zuweilen
von 20 Cubiczoll, glänzend auf dem Bruche,
von gröbern oder feinern Gefüge (grobspeisig
und klarspeisig): theils stralicht, Bleyschweif,
der aber gar kein Silber hält.

b) Bleyspat.

Vorzüglich von dreyerley Farben: weiß, wie
die prachtvollen Stücke, die ehedem auf dem
Glücksrade bey Cellerfeld gebrochen: grün wie
das Böhmische, Breysacher etc. und drittens roth,
zum Theil rubinroth und durchsichtig, wie die
grossen Stücke von Catharinenburg unter den
Aschischen Geschenken.

6. ferrvm, Eisen, nigrescens, durissi-
mum, magneti adhaerens.

Das nutzbarste wichtigste von allen Metallen,
das selbst, wenn es innerlich genossen wird, ge-
sund und stärkend ist, das die Vorsehung deshalb
auch über die ganze Erde verbreitet hat; das bey
aller seiner Härte und schwehren Schmelzbarkeit,
doch sehr leicht von den unmerklichen überall ver-
breiteten Säuren (§. 229.) aufgelößt wird, und
folglich durch die Nahrung in Thiere und Ge-
wächse gebracht, und ihren Säften beygemischt
wird. Die Knochen und das Blut des Menschen
enthalten Eisen und zwar in grösserer Propor-
tion als das Blut irgend eines andern Thiers.

1. Nativum, gediegen.

Im Musem sind mehrere Sorten davon be-
findlich: z. B. von dem, das Herr Margraf in

Das allergemeinste Bleyerzt, und fast durch-
gehends mehr oder weniger silberhaltig, so daß,
wie schon erinnert worden, auch das mehreste
Silber daraus gewonnen wird. Die Gestalt des
Bleyglanzes ist meist in Würfeln, zuweilen
von 20 Cubiczoll, glänzend auf dem Bruche,
von gröbern oder feinern Gefüge (grobspeisig
und klarspeisig): theils stralicht, Bleyschweif,
der aber gar kein Silber hält.

b) Bleyspat.

Vorzüglich von dreyerley Farben: weiß, wie
die prachtvollen Stücke, die ehedem auf dem
Glücksrade bey Cellerfeld gebrochen: grün wie
das Böhmische, Breysacher ꝛc. und drittens roth,
zum Theil rubinroth und durchsichtig, wie die
grossen Stücke von Catharinenburg unter den
Aschischen Geschenken.

6. ferrvm, Eisen, nigrescens, durissi-
mum, magneti adhaerens.

Das nutzbarste wichtigste von allen Metallen,
das selbst, wenn es innerlich genossen wird, ge-
sund und stärkend ist, das die Vorsehung deshalb
auch über die ganze Erde verbreitet hat; das bey
aller seiner Härte und schwehren Schmelzbarkeit,
doch sehr leicht von den unmerklichen überall ver-
breiteten Säuren (§. 229.) aufgelößt wird, und
folglich durch die Nahrung in Thiere und Ge-
wächse gebracht, und ihren Säften beygemischt
wird. Die Knochen und das Blut des Menschen
enthalten Eisen und zwar in grösserer Propor-
tion als das Blut irgend eines andern Thiers.

1. Nativum, gediegen.

Im Musem sind mehrere Sorten davon be-
findlich: z. B. von dem, das Herr Margraf in

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[535/0547] Das allergemeinste Bleyerzt, und fast durch- gehends mehr oder weniger silberhaltig, so daß, wie schon erinnert worden, auch das mehreste Silber daraus gewonnen wird. Die Gestalt des Bleyglanzes ist meist in Würfeln, zuweilen von 20 Cubiczoll, glänzend auf dem Bruche, von gröbern oder feinern Gefüge (grobspeisig und klarspeisig): theils stralicht, Bleyschweif, der aber gar kein Silber hält. b) Bleyspat. Vorzüglich von dreyerley Farben: weiß, wie die prachtvollen Stücke, die ehedem auf dem Glücksrade bey Cellerfeld gebrochen: grün wie das Böhmische, Breysacher ꝛc. und drittens roth, zum Theil rubinroth und durchsichtig, wie die grossen Stücke von Catharinenburg unter den Aschischen Geschenken. 6. ferrvm, Eisen, nigrescens, durissi- mum, magneti adhaerens. Das nutzbarste wichtigste von allen Metallen, das selbst, wenn es innerlich genossen wird, ge- sund und stärkend ist, das die Vorsehung deshalb auch über die ganze Erde verbreitet hat; das bey aller seiner Härte und schwehren Schmelzbarkeit, doch sehr leicht von den unmerklichen überall ver- breiteten Säuren (§. 229.) aufgelößt wird, und folglich durch die Nahrung in Thiere und Ge- wächse gebracht, und ihren Säften beygemischt wird. Die Knochen und das Blut des Menschen enthalten Eisen und zwar in grösserer Propor- tion als das Blut irgend eines andern Thiers. 1. Nativum, gediegen. Im Musem sind mehrere Sorten davon be- findlich: z. B. von dem, das Herr Margraf in

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/547>, abgerufen am 22.11.2024.