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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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Getraide u. s. w. wie die Feldmäuse, Ham-
ster, Leming, Hirsche Hasen, Bieber, Af-
fen, Elephanten, Rhinocer, Nilpferde etc.
oder gehen andern Eßwaaren nach; wie
Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel-
thiere. Verderben Hausgeräthe, wie die
Schakale, Hyänen u. s. w. Gift besitzt
kein einziges Thier dieser Classe, ausser in der
Wuth und Wasserscheue, der zumal die aus
dem Hundegeschlecht leicht ausgesetzt sind.

§. 53.

Man hat verschiedene künstliche Systeme,
nach welchen berümte Männer die Säugethiere
zu ordnen versucht haben, die aber unserm
Bedünken nach grossentheils mangelhaft und
unnatürlich ausfallen. Aristotelis Einthei-
lung ist auf die Verschiedenheit der Zehen und
Klauen gegründet, und die haben auch Ray
und Klein nach der Hand angenommen und
weiter bearbeitet. Aber hierbey müssen die
verwandtesten und im ganzen noch so änli-
chen Gattungen von Ameisenbären, Faulthie-
ren etc. getrennt, und in ganz verschiedene Ord-
nungen versetzt werden, blos weil die eine
mehr, die andere weniger Zehen hat. Linne
hat die Zähne zum Classificationsgrund ge-
wält, ein Weg, auf dem man aber nicht min-
der, halb auf die unnatärlichsten Trennungen,
bald auf die sonderbarsten Verbindungen stößt.

Getraide u. s. w. wie die Feldmäuse, Ham-
ster, Leming, Hirsche Hasen, Bieber, Af-
fen, Elephanten, Rhinocer, Nilpferde ꝛc.
oder gehen andern Eßwaaren nach; wie
Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel-
thiere. Verderben Hausgeräthe, wie die
Schakale, Hyänen u. s. w. Gift besitzt
kein einziges Thier dieser Classe, ausser in der
Wuth und Wasserscheue, der zumal die aus
dem Hundegeschlecht leicht ausgesetzt sind.

§. 53.

Man hat verschiedene künstliche Systeme,
nach welchen berümte Männer die Säugethiere
zu ordnen versucht haben, die aber unserm
Bedünken nach grossentheils mangelhaft und
unnatürlich ausfallen. Aristotelis Einthei-
lung ist auf die Verschiedenheit der Zehen und
Klauen gegründet, und die haben auch Ray
und Klein nach der Hand angenommen und
weiter bearbeitet. Aber hierbey müssen die
verwandtesten und im ganzen noch so änli-
chen Gattungen von Ameisenbären, Faulthie-
ren ꝛc. getrennt, und in ganz verschiedene Ord-
nungen versetzt werden, blos weil die eine
mehr, die andere weniger Zehen hat. Linné
hat die Zähne zum Classificationsgrund ge-
wält, ein Weg, auf dem man aber nicht min-
der, halb auf die unnatärlichsten Trennungen,
bald auf die sonderbarsten Verbindungen stößt.

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[53/0065] Getraide u. s. w. wie die Feldmäuse, Ham- ster, Leming, Hirsche Hasen, Bieber, Af- fen, Elephanten, Rhinocer, Nilpferde ꝛc. oder gehen andern Eßwaaren nach; wie Ratten, Mäuse, Fledermäuse, Murmel- thiere. Verderben Hausgeräthe, wie die Schakale, Hyänen u. s. w. Gift besitzt kein einziges Thier dieser Classe, ausser in der Wuth und Wasserscheue, der zumal die aus dem Hundegeschlecht leicht ausgesetzt sind. §. 53. Man hat verschiedene künstliche Systeme, nach welchen berümte Männer die Säugethiere zu ordnen versucht haben, die aber unserm Bedünken nach grossentheils mangelhaft und unnatürlich ausfallen. Aristotelis Einthei- lung ist auf die Verschiedenheit der Zehen und Klauen gegründet, und die haben auch Ray und Klein nach der Hand angenommen und weiter bearbeitet. Aber hierbey müssen die verwandtesten und im ganzen noch so änli- chen Gattungen von Ameisenbären, Faulthie- ren ꝛc. getrennt, und in ganz verschiedene Ord- nungen versetzt werden, blos weil die eine mehr, die andere weniger Zehen hat. Linné hat die Zähne zum Classificationsgrund ge- wält, ein Weg, auf dem man aber nicht min- der, halb auf die unnatärlichsten Trennungen, bald auf die sonderbarsten Verbindungen stößt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/65>, abgerufen am 21.11.2024.