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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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dischen- und Austral-Inseln; auf welchen letz-
teren er nebst den Schweinen, Hunden und
Ratten die einzigen daselbst einheimischen Säu-
gethiere ausmacht.

3. +. Auritus. V. caudatus, auriculis maximis. *

Diese Fledermaus, hat mit der folgenden ei-
nerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren
die man insgemein, aber fälschlich, doppelt
nennt, sind auch eben so einfach, nur alle
Theile (zumal die Muschel mit ihren beyden Lei-
sten und dem vordern Blatte) ungeheuer gros,
daher das Thier ein äusserst sonderbares Anse-
hen hat.

4. +. Murinus. die gemeine Fledermaus,
Speckmaus V. caudatus, auriculis capite
minoribus
. *

Diese Thiere halten sich am Tage in altem Ge-
mäure, und vorzüglich gern in Rauchkammern
beym Speck auf, da sie sich mit den Klauen der
Daumen eingeschlagen und fressen. Des Abends,
und zumal in heitern Sommernächten, kommen
sie hervor geflattert, fangen Nachtfalter weg,
werden aber darüber selbst leicht den Eulen zu
Theil. Zu ihrem Winterschlaf hängen sie sich
in Hölen klumpweise bey den Hinterfüssen auf.

VI. GLIRES.

Eine grosse Ordnung, die wieder in Fa-
milien eingetheilt werden kan. Die dahin ge-
hörigen Thiere sind vielzehicht, gehen fast im-

dischen- und Austral-Inseln; auf welchen letz-
teren er nebst den Schweinen, Hunden und
Ratten die einzigen daselbst einheimischen Säu-
gethiere ausmacht.

3. †. Auritus. V. caudatus, auriculis maximis. *

Diese Fledermaus, hat mit der folgenden ei-
nerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren
die man insgemein, aber fälschlich, doppelt
nennt, sind auch eben so einfach, nur alle
Theile (zumal die Muschel mit ihren beyden Lei-
sten und dem vordern Blatte) ungeheuer gros,
daher das Thier ein äusserst sonderbares Anse-
hen hat.

4. †. Murinus. die gemeine Fledermaus,
Speckmaus V. caudatus, auriculis capite
minoribus
. *

Diese Thiere halten sich am Tage in altem Ge-
mäure, und vorzüglich gern in Rauchkammern
beym Speck auf, da sie sich mit den Klauen der
Daumen eingeschlagen und fressen. Des Abends,
und zumal in heitern Sommernächten, kommen
sie hervor geflattert, fangen Nachtfalter weg,
werden aber darüber selbst leicht den Eulen zu
Theil. Zu ihrem Winterschlaf hängen sie sich
in Hölen klumpweise bey den Hinterfüssen auf.

VI. GLIRES.

Eine grosse Ordnung, die wieder in Fa-
milien eingetheilt werden kan. Die dahin ge-
hörigen Thiere sind vielzehicht, gehen fast im-

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[74/0086] dischen- und Austral-Inseln; auf welchen letz- teren er nebst den Schweinen, Hunden und Ratten die einzigen daselbst einheimischen Säu- gethiere ausmacht. 3. †. Auritus. V. caudatus, auriculis maximis. * Diese Fledermaus, hat mit der folgenden ei- nerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren die man insgemein, aber fälschlich, doppelt nennt, sind auch eben so einfach, nur alle Theile (zumal die Muschel mit ihren beyden Lei- sten und dem vordern Blatte) ungeheuer gros, daher das Thier ein äusserst sonderbares Anse- hen hat. 4. †. Murinus. die gemeine Fledermaus, Speckmaus V. caudatus, auriculis capite minoribus. * Diese Thiere halten sich am Tage in altem Ge- mäure, und vorzüglich gern in Rauchkammern beym Speck auf, da sie sich mit den Klauen der Daumen eingeschlagen und fressen. Des Abends, und zumal in heitern Sommernächten, kommen sie hervor geflattert, fangen Nachtfalter weg, werden aber darüber selbst leicht den Eulen zu Theil. Zu ihrem Winterschlaf hängen sie sich in Hölen klumpweise bey den Hinterfüssen auf. VI. GLIRES. Eine grosse Ordnung, die wieder in Fa- milien eingetheilt werden kan. Die dahin ge- hörigen Thiere sind vielzehicht, gehen fast im-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/86>, abgerufen am 24.11.2024.