Es macht sich Hölen in die Erde*), wo es am Tage verborgen bleibt, und des Nachts sei- nen Geschäfften nachgeht. Die Norderfüsse sind, zumal wenn es sitzt, beynah unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang. Der Erd- haase kan sich ziemlich lange auf den Hinter- beinen aufrecht erhalten, doch scheint ihm in dem Fall sein langer ausgesteifter Schwanz gleichsam zum dritten Fusse zu dienen. Er springt mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und wol 7 bis 8 Fuß weit. Die Sibirische Alactacha ist ihm ähnlich, aber fünfzehicht. Beider Thiere Fleisch wird von den Arabern und Kakmucken gegessen.
1. +. timidus. Der Hase. L. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis longio- ribus. *
Der Hase ist ein sehr furchtsames unbe- wehrtes Geschöpf, wird aber durch seine her- vorliegenden Augen und durch sein scharfes Ge- hör sehr leicht für einer nahenden Gefahr ge- warnt, und durch seine Geschwindigkeit sehr oft daraus entrissen; zudem hilft ihm auch sein Instinkt, da er durch vielerley Wendungen und Absprünge seinen Verfolgern die Spur zu ver- derben sucht. Er ist unter den Fussohlen, und sogar zum Theil im Munde behaart. Beide, er und das Caninchen, sind äusserst fruchtbare Thiere; beide kauen auch wieder. Dem Ha- sen soll seine zügellose Wollust leicht eine Krank- heit, die der Lustseuche änelt, zuziehen. Zu-
*) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.
Es macht sich Hölen in die Erde*), wo es am Tage verborgen bleibt, und des Nachts sei- nen Geschäfften nachgeht. Die Norderfüsse sind, zumal wenn es sitzt, beynah unmerklich, die hintern hingegen ungeheuer lang. Der Erd- haase kan sich ziemlich lange auf den Hinter- beinen aufrecht erhalten, doch scheint ihm in dem Fall sein langer ausgesteifter Schwanz gleichsam zum dritten Fusse zu dienen. Er springt mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und wol 7 bis 8 Fuß weit. Die Sibirische Alactacha ist ihm ähnlich, aber fünfzehicht. Beider Thiere Fleisch wird von den Arabern und Kakmucken gegessen.
1. †. timidus. Der Hase. L. auriculis apice nigris, corpore et pedibus posticis longio- ribus. *
Der Hase ist ein sehr furchtsames unbe- wehrtes Geschöpf, wird aber durch seine her- vorliegenden Augen und durch sein scharfes Ge- hör sehr leicht für einer nahenden Gefahr ge- warnt, und durch seine Geschwindigkeit sehr oft daraus entrissen; zudem hilft ihm auch sein Instinkt, da er durch vielerley Wendungen und Absprünge seinen Verfolgern die Spur zu ver- derben sucht. Er ist unter den Fussohlen, und sogar zum Theil im Munde behaart. Beide, er und das Caninchen, sind äusserst fruchtbare Thiere; beide kauen auch wieder. Dem Ha- sen soll seine zügellose Wollust leicht eine Krank- heit, die der Lustseuche änelt, zuziehen. Zu-
*) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.
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Es macht sich Hölen in die Erde *), wo es
am Tage verborgen bleibt, und des Nachts sei-
nen Geschäfften nachgeht. Die Norderfüsse
sind, zumal wenn es sitzt, beynah unmerklich,
die hintern hingegen ungeheuer lang. Der Erd-
haase kan sich ziemlich lange auf den Hinter-
beinen aufrecht erhalten, doch scheint ihm in
dem Fall sein langer ausgesteifter Schwanz
gleichsam zum dritten Fusse zu dienen. Er springt
mit der Leichtigkeit einer Heuschrecke, und wol
7 bis 8 Fuß weit. Die Sibirische Alactacha
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1. †. timidus. Der Hase. L. auriculis apice
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Der Hase ist ein sehr furchtsames unbe-
wehrtes Geschöpf, wird aber durch seine her-
vorliegenden Augen und durch sein scharfes Ge-
hör sehr leicht für einer nahenden Gefahr ge-
warnt, und durch seine Geschwindigkeit sehr
oft daraus entrissen; zudem hilft ihm auch sein
Instinkt, da er durch vielerley Wendungen und
Absprünge seinen Verfolgern die Spur zu ver-
derben sucht. Er ist unter den Fussohlen, und
sogar zum Theil im Munde behaart. Beide,
er und das Caninchen, sind äusserst fruchtbare
Thiere; beide kauen auch wieder. Dem Ha-
sen soll seine zügellose Wollust leicht eine Krank-
heit, die der Lustseuche änelt, zuziehen. Zu-
*) Sprüchw. Salom. K. 30. V. 26.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/99>, abgerufen am 21.11.2024.
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