meisten füttern dasselbe inwendig noch besonders mit einer Lage von ganz weichen Flaumen, Wolle etc. zur Bequemlichkeit und Wärme aus.
Die Form der Nester ist bald mehr bald min- der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen, Trappen, Kybitze etc. machen sich blos ein dürres Lager von Reisholz und Strohhalmen auf der platten Erde: andere tragen sich nur ein wei- ches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Fel- senritzen und hohle Bäume; so die Spechte, He- her, Dolen, Wiedehopfe, Sperlinge etc. Sehr viele, zumal unter den Hünern, Tauben, und Sangvögeln geben ihrem Neste die Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der Zaunkönig, die Form eines Backofen: noch an- dere, wie der Pendulin, der Jupujuba etc. die von einem Beutel u. s. w.*)
§. 71.
Wenn endlich das Geschäfte des Nesterbaues vollendet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hin- ein; deren Anzahl bey den verschiedenen Gattun- gen der Vögel sehr verschieden ist. Viele Was- servögel z. B. legen jedesmal nur ein einziges Ey; die Tauchergen und mehresten Tauben ihrer zweye; die Möven dreye; die Raben viere; die Fin- ken fünfe; die Schwalben sechs bis acht; die
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern- verschiedner Vögel. beschrieben von Fr. Chr. Gün- ther. Nürnb. 1772. fol.
meisten füttern dasselbe inwendig noch besonders mit einer Lage von ganz weichen Flaumen, Wolle ꝛc. zur Bequemlichkeit und Wärme aus.
Die Form der Nester ist bald mehr bald min- der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen, Trappen, Kybitze ꝛc. machen sich blos ein dürres Lager von Reisholz und Strohhalmen auf der platten Erde: andere tragen sich nur ein wei- ches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Fel- senritzen und hohle Bäume; so die Spechte, He- her, Dolen, Wiedehopfe, Sperlinge ꝛc. Sehr viele, zumal unter den Hünern, Tauben, und Sangvögeln geben ihrem Neste die Gestalt einer Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der Zaunkönig, die Form eines Backofen: noch an- dere, wie der Pendulin, der Jupujuba ꝛc. die von einem Beutel u. s. w.*)
§. 71.
Wenn endlich das Geschäfte des Nesterbaues vollendet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hin- ein; deren Anzahl bey den verschiedenen Gattun- gen der Vögel sehr verschieden ist. Viele Was- servögel z. B. legen jedesmal nur ein einziges Ey; die Tauchergen und mehresten Tauben ihrer zweye; die Möven dreye; die Raben viere; die Fin- ken fünfe; die Schwalben sechs bis acht; die
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern- verschiedner Vögel. beschrieben von Fr. Chr. Gün- ther. Nürnb. 1772. fol.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0178"xml:id="pb158_0001"n="158"/>
meisten füttern dasselbe inwendig noch besonders<lb/>
mit einer Lage von ganz weichen Flaumen,<lb/>
Wolle ꝛc. zur Bequemlichkeit und Wärme aus.</p><p>Die Form der Nester ist bald mehr bald min-<lb/>
der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen,<lb/>
Trappen, Kybitze ꝛc. machen sich blos ein dürres<lb/>
Lager von Reisholz und Strohhalmen auf der<lb/>
platten Erde: andere tragen sich nur ein wei-<lb/>
ches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Fel-<lb/>
senritzen und hohle Bäume; so die Spechte, He-<lb/>
her, Dolen, Wiedehopfe, Sperlinge ꝛc. Sehr<lb/>
viele, zumal unter den Hünern, Tauben, und<lb/>
Sangvögeln geben ihrem Neste die Gestalt einer<lb/>
Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der<lb/>
Zaunkönig, die Form eines Backofen: noch an-<lb/>
dere, wie der Pendulin, der Jupujuba ꝛc. die<lb/>
von einem Beutel u. s. w.<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern-<lbtype="inWord"/>
verschiedner Vögel. beschrieben von Fr. Chr. Gün-<lbtype="inWord"/>
ther. Nürnb. 1772. fol.</p></note></p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 71.</head><lb/><p>Wenn endlich das Geschäfte des Nesterbaues<lb/>
vollendet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hin-<lb/>
ein; deren Anzahl bey den verschiedenen Gattun-<lb/>
gen der Vögel sehr verschieden ist. Viele Was-<lb/>
servögel z. B. legen jedesmal nur ein einziges<lb/>
Ey; die Tauchergen und mehresten Tauben ihrer<lb/>
zweye; die Möven dreye; die Raben viere; die Fin-<lb/>
ken fünfe; die Schwalben sechs bis acht; die<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[158/0178]
meisten füttern dasselbe inwendig noch besonders
mit einer Lage von ganz weichen Flaumen,
Wolle ꝛc. zur Bequemlichkeit und Wärme aus.
Die Form der Nester ist bald mehr bald min-
der künstlich. Manche Vögel, wie die Schnepfen,
Trappen, Kybitze ꝛc. machen sich blos ein dürres
Lager von Reisholz und Strohhalmen auf der
platten Erde: andere tragen sich nur ein wei-
ches kunstloses Bett in Löcher der Mauern, Fel-
senritzen und hohle Bäume; so die Spechte, He-
her, Dolen, Wiedehopfe, Sperlinge ꝛc. Sehr
viele, zumal unter den Hünern, Tauben, und
Sangvögeln geben ihrem Neste die Gestalt einer
Halbkugel oder einer Schüssel: andere, wie der
Zaunkönig, die Form eines Backofen: noch an-
dere, wie der Pendulin, der Jupujuba ꝛc. die
von einem Beutel u. s. w. *)
§. 71.
Wenn endlich das Geschäfte des Nesterbaues
vollendet ist, so legt die Mutter ihre Eyer hin-
ein; deren Anzahl bey den verschiedenen Gattun-
gen der Vögel sehr verschieden ist. Viele Was-
servögel z. B. legen jedesmal nur ein einziges
Ey; die Tauchergen und mehresten Tauben ihrer
zweye; die Möven dreye; die Raben viere; die Fin-
ken fünfe; die Schwalben sechs bis acht; die
*) Ad. L. Wirsing Sammlung von Nestern und Eyern-
verschiedner Vögel. beschrieben von Fr. Chr. Gün-
ther. Nürnb. 1772. fol.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/178>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.