förmiger Oberschnabel ist eingelenkt*) und sehr beweglich, und nutzt ihnen fast statt eines drit- ten Fusses zum klettern, anhalten; besonders aber auch zum ausklauben, knuppern u. s. w. Sie können niesen, sich räuspern, jähnen etc. und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken fleischichten Zunge und bey ihrer großen Geleh- rigkeit sehr leicht Worte nachsprechen. Ich hebe aus dem zahlreichen Geschlechte nur einige derjenigen Gattungen aus, die entweder ihres vorzüglichen Gefieders wegen, oder weil sie am besten sprechen lernen, am häufigsten nach Eu- ropa gebracht werden.
1. Macao. der Aras, Indianische Rabe. P. macrourus ruber, remigibus supra caeru- leis, subtus rufis, genis nudis rugosis. *
Ein großes prachtvolles Thier**) was in den dicken Wäldern des südlichen America in gan- zen Fluchten sich sehen läst, und durch sein hoch- rothes Gefieder, blauen auf der untern Seite rothschillernden Flügel und einen langen keil- förmigen Schwanz ein wunderschönes Ansehen bekommt.
In Ostindien. Der erste der, durch Alexan- der des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht worden.
3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista plicatili flaua. *
Frisch tab. L.
In Ostindien, zumal auf den Molucken.
*)reald. colvmei anat. L. 1. c. 8.
**)anson's Voy. round the world T. II. p. 37. sq.
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt*) und sehr beweglich, und nutzt ihnen fast statt eines drit- ten Fusses zum klettern, anhalten; besonders aber auch zum ausklauben, knuppern u. s. w. Sie können niesen, sich räuspern, jähnen ꝛc. und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken fleischichten Zunge und bey ihrer großen Geleh- rigkeit sehr leicht Worte nachsprechen. Ich hebe aus dem zahlreichen Geschlechte nur einige derjenigen Gattungen aus, die entweder ihres vorzüglichen Gefieders wegen, oder weil sie am besten sprechen lernen, am häufigsten nach Eu- ropa gebracht werden.
1. Macao. der Aras, Indianische Rabe. P. macrourus ruber, remigibus supra caeru- leis, subtus rufis, genis nudis rugosis. *
Ein großes prachtvolles Thier**) was in den dicken Wäldern des südlichen America in gan- zen Fluchten sich sehen läst, und durch sein hoch- rothes Gefieder, blauen auf der untern Seite rothschillernden Flügel und einen langen keil- förmigen Schwanz ein wunderschönes Ansehen bekommt.
In Ostindien. Der erste der, durch Alexan- der des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht worden.
3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista plicatili flaua. *
Frisch tab. L.
In Ostindien, zumal auf den Molucken.
*)reald. colvmei anat. L. 1. c. 8.
**)anson's Voy. round the world T. II. p. 37. sq.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0198"xml:id="pb178_0001"n="178"/>
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k">reald. colvmei</hi> anat. L</hi>. 1. <hirendition="#aq">c</hi>. 8.</p></note> und sehr<lb/>
beweglich, und nutzt ihnen fast statt eines drit-<lb/>
ten Fusses zum klettern, anhalten; besonders<lb/>
aber auch zum ausklauben, knuppern u. s. w.<lb/>
Sie können niesen, sich räuspern, jähnen ꝛc.<lb/>
und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken<lb/>
fleischichten Zunge und bey ihrer großen Geleh-<lb/>
rigkeit sehr leicht Worte nachsprechen. Ich<lb/>
hebe aus dem zahlreichen Geschlechte nur einige<lb/>
derjenigen Gattungen aus, die entweder ihres<lb/>
vorzüglichen Gefieders wegen, oder weil sie am<lb/>
besten sprechen lernen, am häufigsten nach Eu-<lb/>
ropa gebracht werden.</p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Macao</hi></hi>. der Aras, Indianische Rabe.<lb/><hirendition="#aq">P. macrourus ruber, remigibus supra caeru-<lb/>
leis, subtus rufis, genis nudis rugosis</hi>. *</p><prendition="#l1em">Ein großes prachtvolles Thier<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k">anson</hi>'s <hirendition="#i">Voy. round the world</hi> T</hi>. II. <hirendition="#aq">p</hi>. 37. <hirendition="#aq">sq</hi>.</p></note> was in den<lb/>
dicken Wäldern des südlichen America in gan-<lbtype="inWord"/>
zen Fluchten sich sehen läst, und durch sein hoch-<lbtype="inWord"/>
rothes Gefieder, blauen auf der untern Seite<lb/>
rothschillernden Flügel und einen langen keil-<lbtype="inWord"/>
förmigen Schwanz ein wunderschönes Ansehen<lb/>
bekommt.</p><prendition="#indent-2">2. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Alexandri</hi>. P. macrourus viridis, collari<lb/>
pectoreque rubro, gula nigra</hi>. *</p><prendition="#l1em">In Ostindien. Der erste der, durch Alexan-<lbtype="inWord"/>
der des Großen Indische Züge, nach Europa<lb/>
gebracht worden.</p><prendition="#indent-2">3. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cristatus</hi></hi>. der Cacadu. <hirendition="#aq">P. brachyurus,<lb/>
crista plicatili flaua</hi>. *</p><prendition="#l2em">Frisch <hirendition="#aq">tab</hi>. L.</p><prendition="#l1em">In Ostindien, zumal auf den Molucken.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[178/0198]
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt *) und sehr
beweglich, und nutzt ihnen fast statt eines drit-
ten Fusses zum klettern, anhalten; besonders
aber auch zum ausklauben, knuppern u. s. w.
Sie können niesen, sich räuspern, jähnen ꝛc.
und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken
fleischichten Zunge und bey ihrer großen Geleh-
rigkeit sehr leicht Worte nachsprechen. Ich
hebe aus dem zahlreichen Geschlechte nur einige
derjenigen Gattungen aus, die entweder ihres
vorzüglichen Gefieders wegen, oder weil sie am
besten sprechen lernen, am häufigsten nach Eu-
ropa gebracht werden.
1. Macao. der Aras, Indianische Rabe.
P. macrourus ruber, remigibus supra caeru-
leis, subtus rufis, genis nudis rugosis. *
Ein großes prachtvolles Thier **) was in den
dicken Wäldern des südlichen America in gan-
zen Fluchten sich sehen läst, und durch sein hoch-
rothes Gefieder, blauen auf der untern Seite
rothschillernden Flügel und einen langen keil-
förmigen Schwanz ein wunderschönes Ansehen
bekommt.
2. Alexandri. P. macrourus viridis, collari
pectoreque rubro, gula nigra. *
In Ostindien. Der erste der, durch Alexan-
der des Großen Indische Züge, nach Europa
gebracht worden.
3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus,
crista plicatili flaua. *
Frisch tab. L.
In Ostindien, zumal auf den Molucken.
*) reald. colvmei anat. L. 1. c. 8.
**) anson's Voy. round the world T. II. p. 37. sq.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/198>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.