Lehrer J. Greaves einen zu Cairo gesehen hat. Der letztere schlief unter seines Herren Bett, kam zu demselben wenn ihn hungerte u. s. w. Das Weib- gen liegt bey der Begattung auf dem Rücken, legt hernach auf 100 Eyer, und verscharrt sie in den Sand. Sie haben kaum die Größe eines Gänseeyes, und werden großentheils vom Ichneu- mon (Viuerra ichn.) aufgesucht und ausgesof- fen. Der Crocodil hat eine brüllende Stimme, und der Tabac soll ihm tödtlich seyn.*)
3. Alligator. der Kaiman, Americanische Cro- codil. L. capite imbricato plano, nucha nuda, cauda superne lineis binis lateralibus aspera. *
catesby vol. II. tab. LXIII.
Im mittlern America. Linne u. a. gaben ihn für eine Spielart des Nil-Crocodils aus, von dem er sich aber außer seiner weit kleinern Sta- tur, schon durch die Bildung seines Körpers und Schwanzes auszeichnet, die beide nicht mit so scharf hervorstehenden starken Schildern, wie bey jenem Thier, sondern mit weit flächern Er- habenheiten besetzt sind. Dieser ganz specifike Unterschied fällt zumal bey den Exemplaren bei- der Thiere, die im akademischen Museum von gleicher Größe befindlich sind, sehr sichtlich in die Augen. Auch ist der Kaiman schüchtern, furchtsam**), und überhaupt in seinem Natu- rell und Lebensart vom Nil-Crocodil sehr ver- schieden: legt nur etwa dreissig Eyer etc.
*)veslingobs. anat. c. V.
**)Hist. of Iamaica. vol. III. p. 869. u. f.
Lehrer J. Greaves einen zu Cairo gesehen hat. Der letztere schlief unter seines Herren Bett, kam zu demselben wenn ihn hungerte u. s. w. Das Weib- gen liegt bey der Begattung auf dem Rücken, legt hernach auf 100 Eyer, und verscharrt sie in den Sand. Sie haben kaum die Größe eines Gänseeyes, und werden großentheils vom Ichneu- mon (Viuerra ichn.) aufgesucht und ausgesof- fen. Der Crocodil hat eine brüllende Stimme, und der Tabac soll ihm tödtlich seyn.*)
3. Alligator. der Kaiman, Americanische Cro- codil. L. capite imbricato plano, nucha nuda, cauda superne lineis binis lateralibus aspera. *
catesby vol. II. tab. LXIII.
Im mittlern America. Linné u. a. gaben ihn für eine Spielart des Nil-Crocodils aus, von dem er sich aber außer seiner weit kleinern Sta- tur, schon durch die Bildung seines Körpers und Schwanzes auszeichnet, die beide nicht mit so scharf hervorstehenden starken Schildern, wie bey jenem Thier, sondern mit weit flächern Er- habenheiten besetzt sind. Dieser ganz specifike Unterschied fällt zumal bey den Exemplaren bei- der Thiere, die im akademischen Museum von gleicher Größe befindlich sind, sehr sichtlich in die Augen. Auch ist der Kaiman schüchtern, furchtsam**), und überhaupt in seinem Natu- rell und Lebensart vom Nil-Crocodil sehr ver- schieden: legt nur etwa dreissig Eyer ꝛc.
*)veslingobs. anat. c. V.
**)Hist. of Iamaica. vol. III. p. 869. u. f.
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Lehrer J. Greaves einen zu Cairo gesehen hat.
Der letztere schlief unter seines Herren Bett, kam zu
demselben wenn ihn hungerte u. s. w. Das Weib-
gen liegt bey der Begattung auf dem Rücken,
legt hernach auf 100 Eyer, und verscharrt sie
in den Sand. Sie haben kaum die Größe eines
Gänseeyes, und werden großentheils vom Ichneu-
mon (Viuerra ichn.) aufgesucht und ausgesof-
fen. Der Crocodil hat eine brüllende Stimme,
und der Tabac soll ihm tödtlich seyn. *)
3. Alligator. der Kaiman, Americanische Cro-
codil. L. capite imbricato plano, nucha
nuda, cauda superne lineis binis lateralibus
aspera. *
catesby vol. II. tab. LXIII.
Im mittlern America. Linné u. a. gaben ihn
für eine Spielart des Nil-Crocodils aus, von
dem er sich aber außer seiner weit kleinern Sta-
tur, schon durch die Bildung seines Körpers
und Schwanzes auszeichnet, die beide nicht mit
so scharf hervorstehenden starken Schildern, wie
bey jenem Thier, sondern mit weit flächern Er-
habenheiten besetzt sind. Dieser ganz specifike
Unterschied fällt zumal bey den Exemplaren bei-
der Thiere, die im akademischen Museum von
gleicher Größe befindlich sind, sehr sichtlich in
die Augen. Auch ist der Kaiman schüchtern,
furchtsam **), und überhaupt in seinem Natu-
rell und Lebensart vom Nil-Crocodil sehr ver-
schieden: legt nur etwa dreissig Eyer ꝛc.
*) vesling obs. anat. c. V.
**) Hist. of Iamaica. vol. III. p. 869. u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/285>, abgerufen am 21.11.2024.
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