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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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macht betäubenden Ausdünstung der Klapper-
Schlange. Hingegen kommt ihr ausserdem auch
noch ihre Klapper zu passe, deren zischelndem
Laut die Eichhörnchen etc. (- seys nun aus ei-
ner Art Neugierde, oder Misverständnis, oder
zagender Angst etc. -) von selbst nachzugehen
scheinen. Wenigstens weis ich von sehr unter-
richteten Augenzeugen die sich lange Jahre in
der Heimat der Klapperschlangen aufgehalten
haben, daß es der gewöhnliche Kunstgriff der
dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch zu
verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen
Nachzumachen und dadurch die Eichhörnchen
zu locken und zu fangen. - Die Klapperschlan-
gen selbst, werden von den Schweinen aufge-
sucht, und ohne Nachtheil gefressen. Sie lassen
sich überaus kirre und zahm machen; ja man
versichert daß die Wilden in Canada solche ab-
gerichtete Klapperschlangen mit Anfang des Win-
ters in Freyheit setzen, und sich diese im folgen-
den May doch richtig wieder an einem bestimm-
ten Orte bey ihnen einfinden.*)

6. boa. Scuta abdominalia et snbcaudalia.

1. Constrictor. die Abgottsschlange. B. scutis
240, scutellis 60. *

seba vol. II. tab. XCVIII. sqq.

In Ostindien und Africa. Ihre Größe er-
streckt sich nach H. Adansons Versicherung auf
40 bis 50 Fus. Sie verschlingt Rehe und win-
det sich um Hirsche und größere Thiere, bricht
ihnen die Rippen entzwey und verzehrt sie so-

*) i. carver's Travels pag. 43. u. f.

macht betäubenden Ausdünstung der Klapper-
Schlange. Hingegen kommt ihr ausserdem auch
noch ihre Klapper zu passe, deren zischelndem
Laut die Eichhörnchen ꝛc. (– seys nun aus ei-
ner Art Neugierde, oder Misverständnis, oder
zagender Angst ꝛc. –) von selbst nachzugehen
scheinen. Wenigstens weis ich von sehr unter-
richteten Augenzeugen die sich lange Jahre in
der Heimat der Klapperschlangen aufgehalten
haben, daß es der gewöhnliche Kunstgriff der
dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch zu
verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen
Nachzumachen und dadurch die Eichhörnchen
zu locken und zu fangen. – Die Klapperschlan-
gen selbst, werden von den Schweinen aufge-
sucht, und ohne Nachtheil gefressen. Sie lassen
sich überaus kirre und zahm machen; ja man
versichert daß die Wilden in Canada solche ab-
gerichtete Klapperschlangen mit Anfang des Win-
ters in Freyheit setzen, und sich diese im folgen-
den May doch richtig wieder an einem bestimm-
ten Orte bey ihnen einfinden.*)

6. boa. Scuta abdominalia et snbcaudalia.

1. Constrictor. die Abgottsschlange. B. scutis
240, scutellis 60. *

seba vol. II. tab. XCVIII. sqq.

In Ostindien und Africa. Ihre Größe er-
streckt sich nach H. Adansons Versicherung auf
40 bis 50 Fus. Sie verschlingt Rehe und win-
det sich um Hirsche und größere Thiere, bricht
ihnen die Rippen entzwey und verzehrt sie so-

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[273/0293] macht betäubenden Ausdünstung der Klapper- Schlange. Hingegen kommt ihr ausserdem auch noch ihre Klapper zu passe, deren zischelndem Laut die Eichhörnchen ꝛc. (– seys nun aus ei- ner Art Neugierde, oder Misverständnis, oder zagender Angst ꝛc. –) von selbst nachzugehen scheinen. Wenigstens weis ich von sehr unter- richteten Augenzeugen die sich lange Jahre in der Heimat der Klapperschlangen aufgehalten haben, daß es der gewöhnliche Kunstgriff der dortigen jungen Wilden ist, sich im Busch zu verstecken, das Zischeln der Klapperschlangen Nachzumachen und dadurch die Eichhörnchen zu locken und zu fangen. – Die Klapperschlan- gen selbst, werden von den Schweinen aufge- sucht, und ohne Nachtheil gefressen. Sie lassen sich überaus kirre und zahm machen; ja man versichert daß die Wilden in Canada solche ab- gerichtete Klapperschlangen mit Anfang des Win- ters in Freyheit setzen, und sich diese im folgen- den May doch richtig wieder an einem bestimm- ten Orte bey ihnen einfinden. *) 6. boa. Scuta abdominalia et snbcaudalia. 1. Constrictor. die Abgottsschlange. B. scutis 240, scutellis 60. * seba vol. II. tab. XCVIII. sqq. In Ostindien und Africa. Ihre Größe er- streckt sich nach H. Adansons Versicherung auf 40 bis 50 Fus. Sie verschlingt Rehe und win- det sich um Hirsche und größere Thiere, bricht ihnen die Rippen entzwey und verzehrt sie so- *) i. carver's Travels pag. 43. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/293>, abgerufen am 21.11.2024.