Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Ein ansehnliches Geschlecht, dessen Gattungen
aber noch nicht genau genug bestimmt scheinen.
Sie werden theils durch ihre Größe, theils durch
ihr sonderbares Ansehn, theils durch andre
auszeichnende Eigenschaften etc. merkwürdig.
Ohngeachtet sie nur ein Ey auf einmal legen so
vermehren sie sich doch so stark, daß das Meer
in manchen Gegenden ganz davon wimmelt. Die
Eyer haben eine hornichte Schaale mit vier
Spitzen, und heissen See-Mause. Freylich
legt die Mutter viele Eyer hinter einander, und
da dieselben gleich eine ansehnliche Größe haben,
und auch die jungen Thiere nur von wenigen
Raubfischen gefressen werden, so erreichen nach
Verhältnis sehr viele derselben ihr volles Wachs-
thum etc. Die alte Grille, daß man getrocknete
Rochen durch allerhand Künsteley in Drachen-
form umgebildet hat, kan wohl zum Theil mit
Anlaß zum Mährchen von Basilisken gegeben
haben.

1. torpedo. der Zitterroche, Krampffisch. (Fr.
la torpille. Engl. the crampfish.) R. tota
laeuis maculis dorsalibus
5 orbiculatis.

Bloch tab. CXXII.

Philos. Transact. vol. LXIII. tab. XIX. sq.

Vorzüglich im mitländischen Meer. Er be-
täubt die Thiere die sich ihm nähern, und man
empfindet die gleiche Würkung, im Arm, wenn
man ihn anfassen will. Außerdem kan er aber
auch einen erschütternden Schlag mottheilen, der
dem von der Leidner Flasche änelt. Wird doch
an theils Orten vom gemeinen Mann gegessen.

2. +. Batis. der Glattroche, Baumroche,
Flete, Tepel. (Fr. la raie lisse. Engl. the

Ein ansehnliches Geschlecht, dessen Gattungen
aber noch nicht genau genug bestimmt scheinen.
Sie werden theils durch ihre Größe, theils durch
ihr sonderbares Ansehn, theils durch andre
auszeichnende Eigenschaften ꝛc. merkwürdig.
Ohngeachtet sie nur ein Ey auf einmal legen so
vermehren sie sich doch so stark, daß das Meer
in manchen Gegenden ganz davon wimmelt. Die
Eyer haben eine hornichte Schaale mit vier
Spitzen, und heissen See-Mause. Freylich
legt die Mutter viele Eyer hinter einander, und
da dieselben gleich eine ansehnliche Größe haben,
und auch die jungen Thiere nur von wenigen
Raubfischen gefressen werden, so erreichen nach
Verhältnis sehr viele derselben ihr volles Wachs-
thum ꝛc. Die alte Grille, daß man getrocknete
Rochen durch allerhand Künsteley in Drachen-
form umgebildet hat, kan wohl zum Theil mit
Anlaß zum Mährchen von Basilisken gegeben
haben.

1. torpedo. der Zitterroche, Krampffisch. (Fr.
la torpille. Engl. the crampfish.) R. tota
laeuis maculis dorsalibus
5 orbiculatis.

Bloch tab. CXXII.

Philos. Transact. vol. LXIII. tab. XIX. sq.

Vorzüglich im mitländischen Meer. Er be-
täubt die Thiere die sich ihm nähern, und man
empfindet die gleiche Würkung, im Arm, wenn
man ihn anfassen will. Außerdem kan er aber
auch einen erschütternden Schlag mottheilen, der
dem von der Leidner Flasche änelt. Wird doch
an theils Orten vom gemeinen Mann gegessen.

2. †. Batis. der Glattroche, Baumroche,
Flete, Tepel. (Fr. la raie lisse. Engl. the

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0313" xml:id="pb293_0001" n="293"/>
            <p rendition="#l1em">Ein ansehnliches Geschlecht, dessen Gattungen<lb/>
aber                             noch nicht genau genug bestimmt scheinen.<lb/>
Sie werden theils durch                             ihre Größe, theils durch<lb/>
ihr sonderbares Ansehn, theils durch                             andre<lb/>
auszeichnende Eigenschaften &#xA75B;c. merkwürdig.<lb/>
Ohngeachtet                             sie nur ein Ey auf einmal legen so<lb/>
vermehren sie sich doch so stark,                             daß das Meer<lb/>
in manchen Gegenden ganz davon wimmelt. Die<lb/>
Eyer                             haben eine hornichte Schaale mit vier<lb/>
Spitzen, und heissen                             See-Mause. Freylich<lb/>
legt die Mutter viele Eyer hinter einander,                             und<lb/>
da dieselben gleich eine ansehnliche Größe haben,<lb/>
und auch                             die jungen Thiere nur von wenigen<lb/>
Raubfischen gefressen werden, so                             erreichen nach<lb/>
Verhältnis sehr viele derselben ihr volles Wachs-<lb type="inWord"/>
thum &#xA75B;c. Die alte Grille, daß man getrocknete<lb/>
Rochen                             durch allerhand Künsteley in Drachen-<lb/>
form umgebildet                             hat, kan wohl zum Theil mit<lb/>
Anlaß zum Mährchen von Basilisken                             gegeben<lb/>
haben.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">torpedo</hi></hi>. der Zitterroche, Krampffisch. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la torpille</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the crampfish</hi>.) R.                             tota<lb/>
laeuis maculis dorsalibus</hi> 5 <hi rendition="#aq">orbiculatis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Bloch <hi rendition="#aq">tab</hi>. CXXII.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philos.                             Transact</hi>. vol</hi>. LXIII. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XIX. <hi rendition="#aq">sq</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Vorzüglich im mitländischen Meer. Er be-<lb type="inWord"/>
täubt die Thiere die sich ihm nähern, und                             man<lb/>
empfindet die gleiche Würkung, im Arm, wenn<lb/>
man ihn anfassen                             will. Außerdem kan er aber<lb/>
auch einen erschütternden Schlag                             mottheilen, der<lb/>
dem von der Leidner Flasche änelt. Wird doch<lb/>
an                             theils Orten vom gemeinen Mann gegessen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Batis</hi></hi>. der Glattroche, Baumroche,<lb/>
Flete, Tepel. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la raie lisse</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the<lb/></hi></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[293/0313] Ein ansehnliches Geschlecht, dessen Gattungen aber noch nicht genau genug bestimmt scheinen. Sie werden theils durch ihre Größe, theils durch ihr sonderbares Ansehn, theils durch andre auszeichnende Eigenschaften ꝛc. merkwürdig. Ohngeachtet sie nur ein Ey auf einmal legen so vermehren sie sich doch so stark, daß das Meer in manchen Gegenden ganz davon wimmelt. Die Eyer haben eine hornichte Schaale mit vier Spitzen, und heissen See-Mause. Freylich legt die Mutter viele Eyer hinter einander, und da dieselben gleich eine ansehnliche Größe haben, und auch die jungen Thiere nur von wenigen Raubfischen gefressen werden, so erreichen nach Verhältnis sehr viele derselben ihr volles Wachs- thum ꝛc. Die alte Grille, daß man getrocknete Rochen durch allerhand Künsteley in Drachen- form umgebildet hat, kan wohl zum Theil mit Anlaß zum Mährchen von Basilisken gegeben haben. 1. torpedo. der Zitterroche, Krampffisch. (Fr. la torpille. Engl. the crampfish.) R. tota laeuis maculis dorsalibus 5 orbiculatis. Bloch tab. CXXII. Philos. Transact. vol. LXIII. tab. XIX. sq. Vorzüglich im mitländischen Meer. Er be- täubt die Thiere die sich ihm nähern, und man empfindet die gleiche Würkung, im Arm, wenn man ihn anfassen will. Außerdem kan er aber auch einen erschütternden Schlag mottheilen, der dem von der Leidner Flasche änelt. Wird doch an theils Orten vom gemeinen Mann gegessen. 2. †. Batis. der Glattroche, Baumroche, Flete, Tepel. (Fr. la raie lisse. Engl. the

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/313
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/313>, abgerufen am 21.11.2024.