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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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erstaunenswürdigsten wunderbarsten Beweise von
der unendlich weisen Einrichtung in der großen
Haushaltung der Natur. Die Insecten sollen
nicht blos essen um satt zu werden, um sich zu
ernähren, sondern um das Gleichgewicht zwi-
schen beiden organisirten Reichen zu erhalten, um
Aas zu verzehren, um selbst wieder andre leben-
dige Insecten aufzureiben etc., um Unkraut zu
vertilgen u. s. w. eine große Bestimmung, zu
deren Erfüllung diesen kleinen Thiergen, theils
ihre fast unglaublich starke Vermehrung, theils
ihr unersättlicher Appetit zu statten kommt. Man
weis, daß eine Raupe in 24 Stunden das Tri-
plum ihres eignen Gewichts verzehren kan.

§. 134.

Für den Nachstellungen ihrer Feinde sind
einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen
durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch
daß sie einerley Farbe mit den Gewächsen haben,
worauf sie leben, und folglich weniger darauf ab-
stechen, nicht so leicht bemerkt werden können,
andere durch den Gestank, den sie im Nothfall
verbreiten können; andere durch die Macht des
gesellschaftlichen Lebens (§. 34.); noch andre durch
ihre bewundernswürdige Stärke (§. 26.) etc. ge-
sichert. Und manche sind gar mit Waffen, z.
B. mit Hörnern wie Kneipzangen, oder mit
Stachel und Gift versehen.

erstaunenswürdigsten wunderbarsten Beweise von
der unendlich weisen Einrichtung in der großen
Haushaltung der Natur. Die Insecten sollen
nicht blos essen um satt zu werden, um sich zu
ernähren, sondern um das Gleichgewicht zwi-
schen beiden organisirten Reichen zu erhalten, um
Aas zu verzehren, um selbst wieder andre leben-
dige Insecten aufzureiben ꝛc., um Unkraut zu
vertilgen u. s. w. eine große Bestimmung, zu
deren Erfüllung diesen kleinen Thiergen, theils
ihre fast unglaublich starke Vermehrung, theils
ihr unersättlicher Appetit zu statten kommt. Man
weis, daß eine Raupe in 24 Stunden das Tri-
plum ihres eignen Gewichts verzehren kan.

§. 134.

Für den Nachstellungen ihrer Feinde sind
einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen
durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch
daß sie einerley Farbe mit den Gewächsen haben,
worauf sie leben, und folglich weniger darauf ab-
stechen, nicht so leicht bemerkt werden können,
andere durch den Gestank, den sie im Nothfall
verbreiten können; andere durch die Macht des
gesellschaftlichen Lebens (§. 34.); noch andre durch
ihre bewundernswürdige Stärke (§. 26.) ꝛc. ge-
sichert. Und manche sind gar mit Waffen, z.
B. mit Hörnern wie Kneipzangen, oder mit
Stachel und Gift versehen.

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[336/0356] erstaunenswürdigsten wunderbarsten Beweise von der unendlich weisen Einrichtung in der großen Haushaltung der Natur. Die Insecten sollen nicht blos essen um satt zu werden, um sich zu ernähren, sondern um das Gleichgewicht zwi- schen beiden organisirten Reichen zu erhalten, um Aas zu verzehren, um selbst wieder andre leben- dige Insecten aufzureiben ꝛc., um Unkraut zu vertilgen u. s. w. eine große Bestimmung, zu deren Erfüllung diesen kleinen Thiergen, theils ihre fast unglaublich starke Vermehrung, theils ihr unersättlicher Appetit zu statten kommt. Man weis, daß eine Raupe in 24 Stunden das Tri- plum ihres eignen Gewichts verzehren kan. §. 134. Für den Nachstellungen ihrer Feinde sind einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch daß sie einerley Farbe mit den Gewächsen haben, worauf sie leben, und folglich weniger darauf ab- stechen, nicht so leicht bemerkt werden können, andere durch den Gestank, den sie im Nothfall verbreiten können; andere durch die Macht des gesellschaftlichen Lebens (§. 34.); noch andre durch ihre bewundernswürdige Stärke (§. 26.) ꝛc. ge- sichert. Und manche sind gar mit Waffen, z. B. mit Hörnern wie Kneipzangen, oder mit Stachel und Gift versehen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/356>, abgerufen am 21.11.2024.