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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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worm) Antennae filiformes. Elytra flexi-
lia. Thorax planus, semiorbiculatus, caput
subtus occultans cingenscque. Abdominis la-
tera plicato- papillosa.

Die Johanniswürmgen werden vorzüglich
durch den blaulichen Schein merkwürdig, den
sie in warmen Sommerabenden eine kurze Zeit
hindurch von sich geben. Bey den mehre-
sten*) Gattungen sind nur die Männchen geflü-
gelt, und diese haben zwey lichte Punkte unten-
am Bauche, die im finstern phosphoresci-
ren**). Ihre ungeflügelten Weibgen äneln
ehe den Larven dieses Geschlechts und leuch-
ten weit stärker als die Männchen, besonders
um die Begattungszeit, da ihr Licht vermuth-
lich den Männchen zur Anzeige dient, sie auf-
zufinden. Einige Zeit, nachdem das Weibgen
seine Eyer gelegt hat, (die selbst auch im fin-
stern leuchten) verliert sich der Schein bey bei-
den Geschlechtern.

1. +. Noctiluca. L. oblonga fusca, clypeo
cinereo
. *

Unter Wachholdersträuchen, Rosenbüschen etc.
Ihrer viere oder fünfe in ein Gläsgen gethan,
leuchten hell genug, um dabey im finstern lesen
zu können; und die Spanischen Damen stecken
sie als Putz auf ihren Abendpromenaden in die
Haare***).

*) r. waller in philos. Trans. N. 167. fig. 3. 4. 5.
**) malpighii opera postb. p. 84 sqq. der Venet. Ausg.
v. 1698.
***) twiss's Travels. p. 281.

worm) Antennae filiformes. Elytra flexi-
lia. Thorax planus, semiorbiculatus, caput
subtus occultans cingenscque. Abdominis la-
tera plicato- papillosa.

Die Johanniswürmgen werden vorzüglich
durch den blaulichen Schein merkwürdig, den
sie in warmen Sommerabenden eine kurze Zeit
hindurch von sich geben. Bey den mehre-
sten*) Gattungen sind nur die Männchen geflü-
gelt, und diese haben zwey lichte Punkte unten-
am Bauche, die im finstern phosphoresci-
ren**). Ihre ungeflügelten Weibgen äneln
ehe den Larven dieses Geschlechts und leuch-
ten weit stärker als die Männchen, besonders
um die Begattungszeit, da ihr Licht vermuth-
lich den Männchen zur Anzeige dient, sie auf-
zufinden. Einige Zeit, nachdem das Weibgen
seine Eyer gelegt hat, (die selbst auch im fin-
stern leuchten) verliert sich der Schein bey bei-
den Geschlechtern.

1. †. Noctiluca. L. oblonga fusca, clypeo
cinereo
. *

Unter Wachholdersträuchen, Rosenbüschen ꝛc.
Ihrer viere oder fünfe in ein Gläsgen gethan,
leuchten hell genug, um dabey im finstern lesen
zu können; und die Spanischen Damen stecken
sie als Putz auf ihren Abendpromenaden in die
Haare***).

*) r. waller in philos. Trans. N. 167. fig. 3. 4. 5.
**) malpighii opera postb. p. 84 sqq. der Venet. Ausg.
v. 1698.
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[364/0384] worm) Antennae filiformes. Elytra flexi- lia. Thorax planus, semiorbiculatus, caput subtus occultans cingenscque. Abdominis la- tera plicato- papillosa. Die Johanniswürmgen werden vorzüglich durch den blaulichen Schein merkwürdig, den sie in warmen Sommerabenden eine kurze Zeit hindurch von sich geben. Bey den mehre- sten *) Gattungen sind nur die Männchen geflü- gelt, und diese haben zwey lichte Punkte unten- am Bauche, die im finstern phosphoresci- ren **). Ihre ungeflügelten Weibgen äneln ehe den Larven dieses Geschlechts und leuch- ten weit stärker als die Männchen, besonders um die Begattungszeit, da ihr Licht vermuth- lich den Männchen zur Anzeige dient, sie auf- zufinden. Einige Zeit, nachdem das Weibgen seine Eyer gelegt hat, (die selbst auch im fin- stern leuchten) verliert sich der Schein bey bei- den Geschlechtern. 1. †. Noctiluca. L. oblonga fusca, clypeo cinereo. * Unter Wachholdersträuchen, Rosenbüschen ꝛc. Ihrer viere oder fünfe in ein Gläsgen gethan, leuchten hell genug, um dabey im finstern lesen zu können; und die Spanischen Damen stecken sie als Putz auf ihren Abendpromenaden in die Haare ***). *) r. waller in philos. Trans. N. 167. fig. 3. 4. 5. **) malpighii opera postb. p. 84 sqq. der Venet. Ausg. v. 1698. ***) twiss's Travels. p. 281.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/384>, abgerufen am 17.07.2024.