Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Auf Amboina. Spannen lang, und doch
kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von
den Indianern gegessen, hingegen den Kühen
für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr ver-
wandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und
soll wenn sie zufälliger weise gedruckt oder ge-
treten wird, sich mit einen Biß wehren der ein
ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper
verursache.

2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femo-
ribus anticis spina terminatis, reliquis lobo
. *

Röfel vol. II. Heuschr. tab. VII fig. 1. 2. 3.

Auf Guinea etc.

3. +. Religiosa. Die Gottesanbeterin, das
wandelnde Blatt, der Weinhandel, Wein-
hasel. M. thorace laeui subcarinato elytris-
que viridibus inmaculatis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.

Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und
hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken
damit zu fangen. Der Türkische Pöbel hat sich
eingebildet, daß sie mit dem Kopf immer nach
Mecca zu gerichtet sey, und ihre Vorderfüße
aus Andacht falte. Man nennt dieses Thier
darum das wandelnde Blatt, weil seine Ober-
flügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte
äneln. Man weis, daß es wohl zehn Jahre
alt wird.

33. gryllvs. Heuschrecke. (Fr. sauterelle
Engl. grashopper.) Caput inflexum, ma-
xillosum, palpis instructum. Antennae
setaceae s. filiformes. Alae
4 deflexae, con-

Auf Amboina. Spannen lang, und doch
kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von
den Indianern gegessen, hingegen den Kühen
für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr ver-
wandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und
soll wenn sie zufälliger weise gedruckt oder ge-
treten wird, sich mit einen Biß wehren der ein
ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper
verursache.

2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femo-
ribus anticis spina terminatis, reliquis lobo
. *

Röfel vol. II. Heuschr. tab. VII fig. 1. 2. 3.

Auf Guinea ꝛc.

3. †. Religiosa. Die Gottesanbeterin, das
wandelnde Blatt, der Weinhandel, Wein-
hasel. M. thorace laeui subcarinato elytris-
que viridibus inmaculatis
. *

Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II.

Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und
hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken
damit zu fangen. Der Türkische Pöbel hat sich
eingebildet, daß sie mit dem Kopf immer nach
Mecca zu gerichtet sey, und ihre Vorderfüße
aus Andacht falte. Man nennt dieses Thier
darum das wandelnde Blatt, weil seine Ober-
flügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte
äneln. Man weis, daß es wohl zehn Jahre
alt wird.

33. gryllvs. Heuschrecke. (Fr. sauterelle
Engl. grashopper.) Caput inflexum, ma-
xillosum, palpis instructum. Antennae
setaceae s. filiformes. Alae
4 deflexae, con-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0394" xml:id="pb374_0001" n="374"/>
            <p rendition="#l1em">Auf Amboina. Spannen lang, und doch<lb/>
kaum so dick                             als eine Gänse Spuhle, wird von<lb/>
den Indianern gegessen, hingegen den                             Kühen<lb/>
für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr ver-<lb type="inWord"/>
wandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und<lb/>
soll                             wenn sie zufälliger weise gedruckt oder ge-<lb/>
treten                             wird, sich mit einen Biß wehren der ein<lb/>
ganz eignes Zittern durch                             den ganzen Körper<lb/>
verursache.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gongylodes</hi>. M. thorace subciliato, femo-<lb/>
ribus                             anticis spina terminatis, reliquis lobo</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Röfel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. VII <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 3.</p>
            <p rendition="#l1em">Auf Guinea &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Religiosa</hi></hi>. Die Gottesanbeterin, das<lb/>
wandelnde Blatt, der                             Weinhandel, Wein-<lb/>
hasel. <hi rendition="#aq">M. thorace                             laeui subcarinato elytris-<lb/>
que viridibus                             inmaculatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. II.</p>
            <p rendition="#l1em">Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und<lb/>
hält                             die vordern beiden in die Höhe, um Mücken<lb/>
damit zu fangen. Der                             Türkische Pöbel hat sich<lb/>
eingebildet, daß sie mit dem Kopf immer                             nach<lb/>
Mecca zu gerichtet sey, und ihre Vorderfüße<lb/>
aus Andacht                             falte. Man nennt dieses Thier<lb/>
darum das wandelnde Blatt, weil seine                             Ober-<lb/>
flügel an Gestalt und Farbe einem                             Weidenblatte<lb/>
äneln. Man weis, daß es wohl zehn Jahre<lb/>
alt                             wird.</p>
            <p rendition="#indent-1">33. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">gryllvs</hi></hi>. Heuschrecke. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">sauterelle</hi></hi><lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">grashopper</hi>.) Caput inflexum, ma-<lb/>
xillosum, palpis instructum. Antennae<lb/>
setaceae s. filiformes.                             Alae</hi> 4 <hi rendition="#aq">deflexae, con-<lb/></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[374/0394] Auf Amboina. Spannen lang, und doch kaum so dick als eine Gänse Spuhle, wird von den Indianern gegessen, hingegen den Kühen für tödlich gehalten. Eine wenigstens sehr ver- wandte Gattung ist in Brasilien zu Hause, und soll wenn sie zufälliger weise gedruckt oder ge- treten wird, sich mit einen Biß wehren der ein ganz eignes Zittern durch den ganzen Körper verursache. 2. Gongylodes. M. thorace subciliato, femo- ribus anticis spina terminatis, reliquis lobo. * Röfel vol. II. Heuschr. tab. VII fig. 1. 2. 3. Auf Guinea ꝛc. 3. †. Religiosa. Die Gottesanbeterin, das wandelnde Blatt, der Weinhandel, Wein- hasel. M. thorace laeui subcarinato elytris- que viridibus inmaculatis. * Rösel vol. II. Heuschr. tab. I. II. Geht meist nur auf den vier Hinterfüßen, und hält die vordern beiden in die Höhe, um Mücken damit zu fangen. Der Türkische Pöbel hat sich eingebildet, daß sie mit dem Kopf immer nach Mecca zu gerichtet sey, und ihre Vorderfüße aus Andacht falte. Man nennt dieses Thier darum das wandelnde Blatt, weil seine Ober- flügel an Gestalt und Farbe einem Weidenblatte äneln. Man weis, daß es wohl zehn Jahre alt wird. 33. gryllvs. Heuschrecke. (Fr. sauterelle Engl. grashopper.) Caput inflexum, ma- xillosum, palpis instructum. Antennae setaceae s. filiformes. Alae 4 deflexae, con-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/394
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/394>, abgerufen am 21.11.2024.