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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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lassen sich doch füglich unter folgende vier Classen
bringen.

I. Cl. Jedes Individuum vermehrt sich auf die
einfachste Weise, ohne vorhergegangne Be-
fruchtung: entweder durch Theilung wie man-
che Infusions-Thiergen*) und Blumen-Po-
lypen**); oder wie bey der Brunnen-Con-
serve so, daß das alte fadenartige Gewächs
am einen Ende zu einem dicken Knöpfgen
anschwillt, das nachher abfällt und wieder zu
einem solchen Faden ausgetrieben und umge-
bildet wird***); oder durch Sprossen wie die
Arm-Polypen und viele Gewächse u. s. w.

II. Cl. Jedes Individuum ist zwar auch im
stande sich fortzupflanzen, hat aber als ein
wahrer Zwitter beiderley Geschlechtstheile an
seinem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier
ist, die bey sich habenden weiblichen Eyergen
mit männlichen Saamen - und wenn es
Pflanze ist, seine weiblichen Saamen-Kör-
ner mit männlichen Blumenstaub - begie-
sen und dadurch befruchten, ehe sich ein junges
daraus entwickeln kan. Dieß ist der Fall bey

*) spallanzani opuscoli di fisica animale e vegetabile.
Moden
. 1776. 8. vol. I. pag. 152. tab. I. fig. 4. 5.
**) Trembley in den philos. Transact. vol. XLIII. N.
474. S. 175 u. f. und vol. XLIV. N. 1484. S.
638 u. f.
***) Götting. Magaz. II Jahrg. Ites St. S. 80. tab. II.

lassen sich doch füglich unter folgende vier Classen
bringen.

I. Cl. Jedes Individuum vermehrt sich auf die
einfachste Weise, ohne vorhergegangne Be-
fruchtung: entweder durch Theilung wie man-
che Infusions-Thiergen*) und Blumen-Po-
lypen**); oder wie bey der Brunnen-Con-
serve so, daß das alte fadenartige Gewächs
am einen Ende zu einem dicken Knöpfgen
anschwillt, das nachher abfällt und wieder zu
einem solchen Faden ausgetrieben und umge-
bildet wird***); oder durch Sprossen wie die
Arm-Polypen und viele Gewächse u. s. w.

II. Cl. Jedes Individuum ist zwar auch im
stande sich fortzupflanzen, hat aber als ein
wahrer Zwitter beiderley Geschlechtstheile an
seinem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier
ist, die bey sich habenden weiblichen Eyergen
mit männlichen Saamen – und wenn es
Pflanze ist, seine weiblichen Saamen-Kör-
ner mit männlichen Blumenstaub – begie-
sen und dadurch befruchten, ehe sich ein junges
daraus entwickeln kan. Dieß ist der Fall bey

*) spallanzani opuscoli di fisica animale e vegetabile.
Moden
. 1776. 8. vol. I. pag. 152. tab. I. fig. 4. 5.
**) Trembley in den philos. Transact. vol. XLIII. N.
474. S. 175 u. f. und vol. XLIV. N. 1484. S.
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[20/0040] lassen sich doch füglich unter folgende vier Classen bringen. I. Cl. Jedes Individuum vermehrt sich auf die einfachste Weise, ohne vorhergegangne Be- fruchtung: entweder durch Theilung wie man- che Infusions-Thiergen *) und Blumen-Po- lypen **); oder wie bey der Brunnen-Con- serve so, daß das alte fadenartige Gewächs am einen Ende zu einem dicken Knöpfgen anschwillt, das nachher abfällt und wieder zu einem solchen Faden ausgetrieben und umge- bildet wird ***); oder durch Sprossen wie die Arm-Polypen und viele Gewächse u. s. w. II. Cl. Jedes Individuum ist zwar auch im stande sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer Zwitter beiderley Geschlechtstheile an seinem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier ist, die bey sich habenden weiblichen Eyergen mit männlichen Saamen – und wenn es Pflanze ist, seine weiblichen Saamen-Kör- ner mit männlichen Blumenstaub – begie- sen und dadurch befruchten, ehe sich ein junges daraus entwickeln kan. Dieß ist der Fall bey *) spallanzani opuscoli di fisica animale e vegetabile. Moden. 1776. 8. vol. I. pag. 152. tab. I. fig. 4. 5. **) Trembley in den philos. Transact. vol. XLIII. N. 474. S. 175 u. f. und vol. XLIV. N. 1484. S. 638 u. f. ***) Götting. Magaz. II Jahrg. Ites St. S. 80. tab. II.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/40>, abgerufen am 21.11.2024.