Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

79. hydra. Arm-Polype, Vielarm. (Fr.
polype a bras en forme des cornes.) Corpus
gelatinosum conicum. Os terminale cin-
ctum cirris filiformibus.

Diese Thiere*) sind neuerlich durch die Wunder
allgemein berühmt worden, die der Scharfsinn
des würdigen Trembley, und andrer berühmten
Männer nach ihm, an ihnen entdeckt hat Sie
sind gallertartig, halbdurchsichtig, und daher
von ungeübten Augen nicht immer gleich zu er-
kennen. In der Ruhe haben sie den Körper und
die Arme ausgestreckt: Hey einer gewaltsamen
Berührung aber, oder außer dem Wasser, zie-
hen sie sich in ein unförmliches Klümpgen zusam-
men. Die Gattungen variiren in der Farbe,
theils auch in der Proportion, und in der meh-
rern oder mindern Festigkeit ihres schleimichten
Körpers. Die veschiedne Anzahl der Arme ist
mehr zufällig Sie sind von den ersten warmen
Frühlingstagen an bis in den Herbst in sanft
fließenden Wassern und Teichen zu finden, und

*) Der Hauptschriftsteller über die Arm-Polypen bleibt
noch immer Trembley (der sie zwar nicht zuerst
gesehn, aber zuerst studirt hat:) in seinen Me-
moires pour servir a l'hist d'un genre de polypes d'eau
douce a bras en forme de cornes
Leid.
174. 4.Nächst ihm hat aber auch der wackre Rösel viel
eigne merkwürdige Beobachtungen über diese so-
wohl als über die Blumen und Federbusch-Po-
lypen angestellt. s. Dess. Historie der Polypen etc.
Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten-
Belustig.)Als Handbücher dienen: h. baker's natural
history of polypes
. Lond
. 1743 8.Und Jac. Chr. Schäffer's Arm-Polypen in
den süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.

79. hydra. Arm-Polype, Vielarm. (Fr.
polype à bras en forme des cornes.) Corpus
gelatinosum conicum. Os terminale cin-
ctum cirris filiformibus.

Diese Thiere*) sind neuerlich durch die Wunder
allgemein berühmt worden, die der Scharfsinn
des würdigen Trembley, und andrer berühmten
Männer nach ihm, an ihnen entdeckt hat Sie
sind gallertartig, halbdurchsichtig, und daher
von ungeübten Augen nicht immer gleich zu er-
kennen. In der Ruhe haben sie den Körper und
die Arme ausgestreckt: Hey einer gewaltsamen
Berührung aber, oder außer dem Wasser, zie-
hen sie sich in ein unförmliches Klümpgen zusam-
men. Die Gattungen variiren in der Farbe,
theils auch in der Proportion, und in der meh-
rern oder mindern Festigkeit ihres schleimichten
Körpers. Die veschiedne Anzahl der Arme ist
mehr zufällig Sie sind von den ersten warmen
Frühlingstagen an bis in den Herbst in sanft
fließenden Wassern und Teichen zu finden, und

*) Der Hauptschriftsteller über die Arm-Polypen bleibt
noch immer Trembley (der sie zwar nicht zuerst
gesehn, aber zuerst studirt hat:) in seinen Mé-
moires pour servir à l'hist d'un genre de polypes d'eau
douce à bras en forme de cornes
Leid.
174. 4.Nächst ihm hat aber auch der wackre Rösel viel
eigne merkwürdige Beobachtungen über diese so-
wohl als über die Blumen und Federbusch-Po-
lypen angestellt. s. Dess. Historie der Polypen ꝛc.
Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten-
Belustig.)Als Handbücher dienen: h. baker's natural
history of polypes
. Lond
. 1743 8.Und Jac. Chr. Schäffer's Arm-Polypen in
den süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0535" xml:id="pb515_0001" n="515"/>
            <p rendition="#indent-1">79. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">hydra</hi></hi>. Arm-Polype, Vielarm. (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">polype à bras en forme des cornes</hi>.)                             Corpus<lb/>
gelatinosum conicum. Os terminale cin-<lb/>
ctum                             cirris filiformibus.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Diese Thiere<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Der                             Hauptschriftsteller über die Arm-Polypen bleibt<lb/>
noch immer Trembley                             (der sie zwar nicht zuerst<lb/>
gesehn, aber zuerst studirt hat:) in                             seinen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mé-<lb/>
moires pour servir à l'hist d'un genre de polypes d'eau<lb/>
douce à                             bras en forme de cornes</hi> Leid.</hi> 174. 4.</p><p>Nächst ihm hat                             aber auch der wackre Rösel viel<lb/>
eigne merkwürdige Beobachtungen über                             diese so-<lb/>
wohl als über die Blumen und                             Federbusch-Po-<lb/>
lypen angestellt. s. Dess. Historie der                             Polypen &#xA75B;c.<lb/>
Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten-<lb type="inWord"/>
Belustig.)</p><p>Als Handbücher dienen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">h. baker</hi>'s <hi rendition="#i">natural<lb/>
history of polypes</hi>. Lond</hi>. 1743 8.</p><p>Und Jac.                             Chr. Schäffer's Arm-Polypen in<lb/>
den süßen Wassern um Regensburg.                             1754. 4.</p></note> sind neuerlich durch die Wunder<lb/>
allgemein                             berühmt worden, die der Scharfsinn<lb/>
des würdigen Trembley, und andrer                             berühmten<lb/>
Männer nach ihm, an ihnen entdeckt hat Sie<lb/>
sind                             gallertartig, halbdurchsichtig, und daher<lb/>
von ungeübten Augen nicht                             immer gleich zu er-<lb/>
kennen. In der Ruhe haben sie den                             Körper und<lb/>
die Arme ausgestreckt: Hey einer                             gewaltsamen<lb/>
Berührung aber, oder außer dem Wasser, zie-<lb type="inWord"/>
hen sie sich in ein unförmliches Klümpgen zusam-<lb type="inWord"/>
men. Die Gattungen variiren in der Farbe,<lb/>
theils auch                             in der Proportion, und in der meh-<lb/>
rern oder mindern                             Festigkeit ihres schleimichten<lb/>
Körpers. Die veschiedne Anzahl der                             Arme ist<lb/>
mehr zufällig Sie sind von den ersten                             warmen<lb/>
Frühlingstagen an bis in den Herbst in sanft<lb/>
fließenden                             Wassern und Teichen zu finden, und<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[515/0535] 79. hydra. Arm-Polype, Vielarm. (Fr. polype à bras en forme des cornes.) Corpus gelatinosum conicum. Os terminale cin- ctum cirris filiformibus. Diese Thiere *) sind neuerlich durch die Wunder allgemein berühmt worden, die der Scharfsinn des würdigen Trembley, und andrer berühmten Männer nach ihm, an ihnen entdeckt hat Sie sind gallertartig, halbdurchsichtig, und daher von ungeübten Augen nicht immer gleich zu er- kennen. In der Ruhe haben sie den Körper und die Arme ausgestreckt: Hey einer gewaltsamen Berührung aber, oder außer dem Wasser, zie- hen sie sich in ein unförmliches Klümpgen zusam- men. Die Gattungen variiren in der Farbe, theils auch in der Proportion, und in der meh- rern oder mindern Festigkeit ihres schleimichten Körpers. Die veschiedne Anzahl der Arme ist mehr zufällig Sie sind von den ersten warmen Frühlingstagen an bis in den Herbst in sanft fließenden Wassern und Teichen zu finden, und *) Der Hauptschriftsteller über die Arm-Polypen bleibt noch immer Trembley (der sie zwar nicht zuerst gesehn, aber zuerst studirt hat:) in seinen Mé- moires pour servir à l'hist d'un genre de polypes d'eau douce à bras en forme de cornes Leid. 174. 4. Nächst ihm hat aber auch der wackre Rösel viel eigne merkwürdige Beobachtungen über diese so- wohl als über die Blumen und Federbusch-Po- lypen angestellt. s. Dess. Historie der Polypen ꝛc. Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten- Belustig.) Als Handbücher dienen: h. baker's natural history of polypes. Lond. 1743 8. Und Jac. Chr. Schäffer's Arm-Polypen in den süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/535
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/535>, abgerufen am 26.11.2024.