und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in nassen Papirspänen, Baumwolle oder Moos etc. ernährt werden und aufwachsen können.
§. 169.
Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey den Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen Thie- ren durch einen Kreislauf in den Körper ver- theilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowohl hierin als auch in manchen andern Einrichtungen ihres inner Baues, ehr den Insecten; da man wie oben gedacht (§. 129.) wenigstens bey vielen derselben auch keine Spur von irgend zu einem Kreislauf bestimmten Adern findet.
§. 170.
Bey vielen Gewächsen wird die Wurzel gleich über der Erde in Blätter verheilt: bey den meh- resten aber erst in einen Stamm oder Stengel, Halm (wie mans bey manchen Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, behält. Zu äußerst nemlich sind beide mit einer feinen Ober- haut bedeckt, unter welcher die Rinde, weiter hinein die holzigte Substanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur bey den Stauden und Bäumen, bey welchen, da wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich aus dem sogenannten Bast oder Splint (liber) eine
und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in nassen Papirspänen, Baumwolle oder Moos ꝛc. ernährt werden und aufwachsen können.
§. 169.
Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey den Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen Thie- ren durch einen Kreislauf in den Körper ver- theilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowohl hierin als auch in manchen andern Einrichtungen ihres inner Baues, ehr den Insecten; da man wie oben gedacht (§. 129.) wenigstens bey vielen derselben auch keine Spur von irgend zu einem Kreislauf bestimmten Adern findet.
§. 170.
Bey vielen Gewächsen wird die Wurzel gleich über der Erde in Blätter verheilt: bey den meh- resten aber erst in einen Stamm oder Stengel, Halm (wie mans bey manchen Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, behält. Zu äußerst nemlich sind beide mit einer feinen Ober- haut bedeckt, unter welcher die Rinde, weiter hinein die holzigte Substanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur bey den Stauden und Bäumen, bey welchen, da wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich aus dem sogenannten Bast oder Splint (liber) eine
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[524/0544]
und nach Bonnets Versuchen andre Pflanzen in
nassen Papirspänen, Baumwolle oder Moos ꝛc.
ernährt werden und aufwachsen können.
§. 169.
Dieser Nahrungssaft wird nun aber bey den
Pflanzen nicht wie bey den rothblüthigen Thie-
ren durch einen Kreislauf in den Körper ver-
theilt und umgetrieben: sondern sie äneln sowohl
hierin als auch in manchen andern Einrichtungen
ihres inner Baues, ehr den Insecten; da man
wie oben gedacht (§. 129.) wenigstens bey vielen
derselben auch keine Spur von irgend zu einem
Kreislauf bestimmten Adern findet.
§. 170.
Bey vielen Gewächsen wird die Wurzel gleich
über der Erde in Blätter verheilt: bey den meh-
resten aber erst in einen Stamm oder Stengel,
Halm (wie mans bey manchen Pflanzen nennt)
verlängert, der aber im Grunde die gleiche
Structur wie die Wurzel selbst, behält. Zu
äußerst nemlich sind beide mit einer feinen Ober-
haut bedeckt, unter welcher die Rinde, weiter
hinein die holzigte Substanz, und in der Mitte
gewöhnlich das Mark befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur bey
den Stauden und Bäumen, bey welchen, da
wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich aus
dem sogenannten Bast oder Splint (liber) eine
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/544>, abgerufen am 26.11.2024.
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