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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß sie
durch den Griffel mit dem Fruchtknoten verbun-
den ist, und alle dreye eine gemeinschaftliche
Hölung ausmachen.

§. 188.

Um diese weiblichen Theile sitzen nun die
männlichen oder die Staubfäden (stamina,
tab
. II. fig. 3. e. f.) herum: und bestehen aus
dem Faden (filamentum. e.), und dem darauf
ruhenden Staubbeutel (anthera. f). Dieser
letztere ist mit einem mehlichten Staub überzogen,
der aber (wie man unter einer starken Vergrösse-
rung sieht) eigentlich aus kuglichten ein unendlich
feineres duftiges Pulver enthaltenden Bläsgen
besteht, welches seiner Bestimmung nach mit
dem männlichen Saamen der Thiere verglichen
zu werden pflegt.

§. 189.

Bey der Befruchtung fällt jener kuglichte
Blumenstaub auf die weibliche Narbe: scheint
da zu platzen, und sein dustiges Pulver zu ver-
schütten, welches bann vermuthlich durch den
Griffel in den Fruchtknoten dringt und die daselbst
vorräthig liegenden, bis dahin aber unfruchtbar
gewesenen Saamenkörner befruchtet. Wenn man
die Blüthe vor der Befruchtungszeit eines dieser
wesentlichen Theile beraubt, so wird sie dadurch,
so gut als ein verschnittenes Thier, unfruchtbar.

endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß sie
durch den Griffel mit dem Fruchtknoten verbun-
den ist, und alle dreye eine gemeinschaftliche
Hölung ausmachen.

§. 188.

Um diese weiblichen Theile sitzen nun die
männlichen oder die Staubfäden (stamina,
tab
. II. fig. 3. e. f.) herum: und bestehen aus
dem Faden (filamentum. e.), und dem darauf
ruhenden Staubbeutel (anthera. f). Dieser
letztere ist mit einem mehlichten Staub überzogen,
der aber (wie man unter einer starken Vergrösse-
rung sieht) eigentlich aus kuglichten ein unendlich
feineres duftiges Pulver enthaltenden Bläsgen
besteht, welches seiner Bestimmung nach mit
dem männlichen Saamen der Thiere verglichen
zu werden pflegt.

§. 189.

Bey der Befruchtung fällt jener kuglichte
Blumenstaub auf die weibliche Narbe: scheint
da zu platzen, und sein dustiges Pulver zu ver-
schütten, welches bann vermuthlich durch den
Griffel in den Fruchtknoten dringt und die daselbst
vorräthig liegenden, bis dahin aber unfruchtbar
gewesenen Saamenkörner befruchtet. Wenn man
die Blüthe vor der Befruchtungszeit eines dieser
wesentlichen Theile beraubt, so wird sie dadurch,
so gut als ein verschnittenes Thier, unfruchtbar.

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[535/0555] endlich zu oberst auf dem Griffel, so daß sie durch den Griffel mit dem Fruchtknoten verbun- den ist, und alle dreye eine gemeinschaftliche Hölung ausmachen. §. 188. Um diese weiblichen Theile sitzen nun die männlichen oder die Staubfäden (stamina, tab. II. fig. 3. e. f.) herum: und bestehen aus dem Faden (filamentum. e.), und dem darauf ruhenden Staubbeutel (anthera. f). Dieser letztere ist mit einem mehlichten Staub überzogen, der aber (wie man unter einer starken Vergrösse- rung sieht) eigentlich aus kuglichten ein unendlich feineres duftiges Pulver enthaltenden Bläsgen besteht, welches seiner Bestimmung nach mit dem männlichen Saamen der Thiere verglichen zu werden pflegt. §. 189. Bey der Befruchtung fällt jener kuglichte Blumenstaub auf die weibliche Narbe: scheint da zu platzen, und sein dustiges Pulver zu ver- schütten, welches bann vermuthlich durch den Griffel in den Fruchtknoten dringt und die daselbst vorräthig liegenden, bis dahin aber unfruchtbar gewesenen Saamenkörner befruchtet. Wenn man die Blüthe vor der Befruchtungszeit eines dieser wesentlichen Theile beraubt, so wird sie dadurch, so gut als ein verschnittenes Thier, unfruchtbar.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/555>, abgerufen am 22.11.2024.