Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

vollkommen ähnlichen das auch am Zürcher Gebiet
gewachsen, hat mich Hr. Dr. Hotze zu Richters-
wyl beschenkt.

Eine planta vmbellifera bellidiflora ist im 1. St.
des Züricher Magaz. für die Botanik tab. II. fig. 2.
abgebildet.

§. 209.

Vom ungleichen Alter der Gewächse, das
sich bey manchen nie über leine einzige Stunde,
und bey andern hingegen oft über Jahrtausende
erstreckt, sind schon oben (§. 5.) Beyspiele gege-
ben. Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen
in perennirende und Sommergewächse, welche
letztere nemlich schon mit dem Ende ihres ersten
Sommers absterben.

Anm. Auch von dem merkwürdigen Wiederaufleben
nach einem langen vertrocknen, das im Thierreich
beym Räderthier (S. 518) und bey den Kleister-
aalen (S. 520) angemerkt worden, finden sich
unter den Gewächsen änliche Beyspiele: besonders
an der deshalb längst berufnen Himmelsblume
oder Erdblume (tremella nostoc).

§. 210.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas weniges kurz zu be-
rühren.

In der Haushaltung der Natur im
Großen scheinen die Pflanzen vorzüglichst den
wichtigen Vortheil zu bewürken, daß sie in Rück-
sicht der verschiednen Luftarten die sie wie gedacht
(§. 173) von der einen Seite einsaugen und von
der andern wieder von sich geben, im Ganzen

vollkommen ähnlichen das auch am Zürcher Gebiet
gewachsen, hat mich Hr. Dr. Hotze zu Richters-
wyl beschenkt.

Eine planta vmbellifera bellidiflora ist im 1. St.
des Züricher Magaz. für die Botanik tab. II. fig. 2.
abgebildet.

§. 209.

Vom ungleichen Alter der Gewächse, das
sich bey manchen nie über leine einzige Stunde,
und bey andern hingegen oft über Jahrtausende
erstreckt, sind schon oben (§. 5.) Beyspiele gege-
ben. Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen
in perennirende und Sommergewächse, welche
letztere nemlich schon mit dem Ende ihres ersten
Sommers absterben.

Anm. Auch von dem merkwürdigen Wiederaufleben
nach einem langen vertrocknen, das im Thierreich
beym Räderthier (S. 518) und bey den Kleister-
aalen (S. 520) angemerkt worden, finden sich
unter den Gewächsen änliche Beyspiele: besonders
an der deshalb längst berufnen Himmelsblume
oder Erdblume (tremella nostoc).

§. 210.

Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet
der Raum hier nur etwas weniges kurz zu be-
rühren.

In der Haushaltung der Natur im
Großen scheinen die Pflanzen vorzüglichst den
wichtigen Vortheil zu bewürken, daß sie in Rück-
sicht der verschiednen Luftarten die sie wie gedacht
(§. 173) von der einen Seite einsaugen und von
der andern wieder von sich geben, im Ganzen

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p rendition="#indent-1 #small"><pb facs="#f0565" xml:id="pb545_0001" n="545"/>
vollkommen ähnlichen das auch am                         Zürcher Gebiet<lb/>
gewachsen, hat mich Hr. Dr. Hotze zu Richters-<lb type="inWord"/>
wyl beschenkt.</p>
          <p rendition="#l1em #small">Eine <hi rendition="#aq">planta <hi rendition="#i">vmbellifera</hi> bellidiflora</hi> ist im 1. St.<lb/>
des Züricher Magaz.                         für die Botanik <hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2.<lb/>
abgebildet.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 209.</head><lb/>
          <p>Vom ungleichen Alter der Gewächse, das<lb/>
sich bey manchen nie über leine                         einzige Stunde,<lb/>
und bey andern hingegen oft über                         Jahrtausende<lb/>
erstreckt, sind schon oben (§. 5.) Beyspiele gege-<lb type="inWord"/>
ben. Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen<lb/>
in                         perennirende und Sommergewächse, welche<lb/>
letztere nemlich schon mit dem                         Ende ihres ersten<lb/>
Sommers absterben.</p>
          <p rendition="#indent-1 #small">Anm. Auch von dem merkwürdigen                         Wiederaufleben<lb/>
nach einem langen vertrocknen, das im Thierreich<lb/>
beym                         Räderthier (S. 518) und bey den Kleister-<lb/>
aalen (S. 520)                         angemerkt worden, finden sich<lb/>
unter den Gewächsen änliche Beyspiele:                         besonders<lb/>
an der deshalb längst berufnen Himmelsblume<lb/>
oder Erdblume                         (<hi rendition="#aq">tremella <hi rendition="#i">nostoc</hi></hi>).</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 210.</head><lb/>
          <p>Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet<lb/>
der Raum hier nur etwas weniges                         kurz zu be-<lb/>
rühren.</p>
          <p>In der Haushaltung der Natur im<lb/>
Großen scheinen die Pflanzen vorzüglichst                         den<lb/>
wichtigen Vortheil zu bewürken, daß sie in Rück-<lb/>
sicht der verschiednen Luftarten die sie wie gedacht<lb/>
(§. 173) von der                         einen Seite einsaugen und von<lb/>
der andern wieder von sich geben, im                         Ganzen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[545/0565] vollkommen ähnlichen das auch am Zürcher Gebiet gewachsen, hat mich Hr. Dr. Hotze zu Richters- wyl beschenkt. Eine planta vmbellifera bellidiflora ist im 1. St. des Züricher Magaz. für die Botanik tab. II. fig. 2. abgebildet. §. 209. Vom ungleichen Alter der Gewächse, das sich bey manchen nie über leine einzige Stunde, und bey andern hingegen oft über Jahrtausende erstreckt, sind schon oben (§. 5.) Beyspiele gege- ben. Ueberhaupt aber theilt man die Pflanzen in perennirende und Sommergewächse, welche letztere nemlich schon mit dem Ende ihres ersten Sommers absterben. Anm. Auch von dem merkwürdigen Wiederaufleben nach einem langen vertrocknen, das im Thierreich beym Räderthier (S. 518) und bey den Kleister- aalen (S. 520) angemerkt worden, finden sich unter den Gewächsen änliche Beyspiele: besonders an der deshalb längst berufnen Himmelsblume oder Erdblume (tremella nostoc). §. 210. Vom Nutzen des Gewächsreichs gestattet der Raum hier nur etwas weniges kurz zu be- rühren. In der Haushaltung der Natur im Großen scheinen die Pflanzen vorzüglichst den wichtigen Vortheil zu bewürken, daß sie in Rück- sicht der verschiednen Luftarten die sie wie gedacht (§. 173) von der einen Seite einsaugen und von der andern wieder von sich geben, im Ganzen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/565
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/565>, abgerufen am 24.11.2024.