schen Zeichnungen oder mit versteinten Fischen, Krebsen etc. wie der Pappenheimische.
5. Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.)
Die unendlich mannichfaltigen Marmorarten, die größtentheils wegen der Geschmeidigkeit die sie mit ihres Schönheit und Festigkeit verbinden von je zu den edelsten Kunstwerken der Archi- tectur und Bildhauerkunst verarbeitet worden, lassen sich A) nach der Verschiedenheit ihres Korns in schuppichten ober salinischen Glanz- marmor und in gemeinen dichten; und B) nach der Verschiedenheit der Farbe, Zeichnung etc. in folgende drey Hauptarten eintheilen:
a) Unicolor. Einfärbiger Marmor.
der weisse, der so wie andre Marmor- arten auch, in Rücksicht auf die Kunst (nach- dem er nemlich schon von den Künstlern des Alterthums verarbeitet worden oder nicht,) in antiken und modernern eingetheilt wird. Un- ter jenen (bianco antico) vorzüglich der Pari- sche, der höchstens in Blöcken von Menschen- länge brach, von einen schuppichten glimmern- den Korne und halbdurchsichtig wie ein ge- bleichtes Wachs. So auch der Carrarische (mar- mor lunense bey den Alten) u. a.m.
Einfarbiger grüner Marmor, das eigentliche verde antico (marmor laconicum) vom Vorge- birge Tänarus, das nicht mit dem eben soge- nannten grünen Porphyr etc. verwechselt wer- den darf.
So giallo, rosso, nero antico etc.
b) Versicolor. Bunter Marmor.
Gefleckt, adrig, wolkicht, streificht (wie der Blankenburger Tafftstein) in unzähligen Varie- täten.
schen Zeichnungen oder mit versteinten Fischen, Krebsen ꝛc. wie der Pappenheimische.
5. Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.)
Die unendlich mannichfaltigen Marmorarten, die größtentheils wegen der Geschmeidigkeit die sie mit ihres Schönheit und Festigkeit verbinden von je zu den edelsten Kunstwerken der Archi- tectur und Bildhauerkunst verarbeitet worden, lassen sich A) nach der Verschiedenheit ihres Korns in schuppichten ober salinischen Glanz- marmor und in gemeinen dichten; und B) nach der Verschiedenheit der Farbe, Zeichnung ꝛc. in folgende drey Hauptarten eintheilen:
a) Unicolor. Einfärbiger Marmor.
der weisse, der so wie andre Marmor- arten auch, in Rücksicht auf die Kunst (nach- dem er nemlich schon von den Künstlern des Alterthums verarbeitet worden oder nicht,) in antiken und modernern eingetheilt wird. Un- ter jenen (bianco antico) vorzüglich der Pari- sche, der höchstens in Blöcken von Menschen- länge brach, von einen schuppichten glimmern- den Korne und halbdurchsichtig wie ein ge- bleichtes Wachs. So auch der Carrarische (mar- mor lunense bey den Alten) u. a.m.
Einfarbiger grüner Marmor, das eigentliche verde antico (marmor laconicum) vom Vorge- birge Tänarus, das nicht mit dem eben soge- nannten grünen Porphyr ꝛc. verwechselt wer- den darf.
So giallo, rosso, nero antico etc.
b) Versicolor. Bunter Marmor.
Gefleckt, adrig, wolkicht, streificht (wie der Blankenburger Tafftstein) in unzähligen Varie- täten.
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5. Marmor. (Fr. marbre, Engl. marble.)
Die unendlich mannichfaltigen Marmorarten,
die größtentheils wegen der Geschmeidigkeit die
sie mit ihres Schönheit und Festigkeit verbinden
von je zu den edelsten Kunstwerken der Archi-
tectur und Bildhauerkunst verarbeitet worden,
lassen sich A) nach der Verschiedenheit ihres
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marmor und in gemeinen dichten; und B) nach
der Verschiedenheit der Farbe, Zeichnung ꝛc. in
folgende drey Hauptarten eintheilen:
a) Unicolor. Einfärbiger Marmor.
der weisse, der so wie andre Marmor-
arten auch, in Rücksicht auf die Kunst (nach-
dem er nemlich schon von den Künstlern des
Alterthums verarbeitet worden oder nicht,) in
antiken und modernern eingetheilt wird. Un-
ter jenen (bianco antico) vorzüglich der Pari-
sche, der höchstens in Blöcken von Menschen-
länge brach, von einen schuppichten glimmern-
den Korne und halbdurchsichtig wie ein ge-
bleichtes Wachs. So auch der Carrarische (mar-
mor lunense bey den Alten) u. a.m.
Einfarbiger grüner Marmor, das eigentliche
verde antico (marmor laconicum) vom Vorge-
birge Tänarus, das nicht mit dem eben soge-
nannten grünen Porphyr ꝛc. verwechselt wer-
den darf.
So giallo, rosso, nero antico etc.
b) Versicolor. Bunter Marmor.
Gefleckt, adrig, wolkicht, streificht (wie der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/594>, abgerufen am 22.11.2024.
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