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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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II. ALCALIA.

1. alcalia fixvm minerale. (Natrum, -
nitrum der Alten.) Feuerfestes minerali-
sches Laugensalz (Borech der Persianer,
Kien der Schinesen etc.)

Ist zwar so wie es in der Natur gefunden
wird wenigstens mit Luftsäure verbunden, die
doch aber sehr leicht davon ausgetrieben, und in
so fern dieses Salz für ein natürliches minerali-
sches Alkali anzunehmen ist.

Theils locker mit Thon-Erde vermischt, wie
um Debrezin etc. in Hungarn, wo man es
zur Seife braucht, auch den Schafen giebt etc. -
theils aber auch derb crystallinisch wie das aus
der Barbarey das sich in großen Fingerskicken
Schichten findet. Die alten Aegyptier beizten
ihre Leichen einen Monatlang in diesem Salze
ein, ehe sie dieselben zu Mumien bereiteten: und
den Kaufleuten am Ufer des Belus soll es be-
kanntlich zur Erfindung des Glasmachens Anlaß
gegeben haben. Noch jetzt wird es in den Mor-
genländern häufigst zu diesem letztern Zweck, so
wie zur Seife, zum Bleichen und Färben der
Zeuge, auch in Aegypten zur Speise und zum
Brodteig verwandt.

Auch der fälschlich sogenannte Salpeter der
aus feuchten Mauren wie wollichter Schimmel etc.
ausschlägt, ist ein unreines Natrum.

2. alcali fixvm vegetabile. Feuerfestes
vegetabilisches Laugensalz.

II. ALCALIA.

1. alcalia fixvm minerale. (Natrum, –
nitrum der Alten.) Feuerfestes minerali-
sches Laugensalz (Borech der Persianer,
Kien der Schinesen ꝛc.)

Ist zwar so wie es in der Natur gefunden
wird wenigstens mit Luftsäure verbunden, die
doch aber sehr leicht davon ausgetrieben, und in
so fern dieses Salz für ein natürliches minerali-
sches Alkali anzunehmen ist.

Theils locker mit Thon-Erde vermischt, wie
um Debrezin ꝛc. in Hungarn, wo man es
zur Seife braucht, auch den Schafen giebt ꝛc. -
theils aber auch derb crystallinisch wie das aus
der Barbarey das sich in großen Fingerskicken
Schichten findet. Die alten Aegyptier beizten
ihre Leichen einen Monatlang in diesem Salze
ein, ehe sie dieselben zu Mumien bereiteten: und
den Kaufleuten am Ufer des Belus soll es be-
kanntlich zur Erfindung des Glasmachens Anlaß
gegeben haben. Noch jetzt wird es in den Mor-
genländern häufigst zu diesem letztern Zweck, so
wie zur Seife, zum Bleichen und Färben der
Zeuge, auch in Aegypten zur Speise und zum
Brodteig verwandt.

Auch der fälschlich sogenannte Salpeter der
aus feuchten Mauren wie wollichter Schimmel ꝛc.
ausschlägt, ist ein unreines Natrum.

2. alcali fixvm vegetabile. Feuerfestes
vegetabilisches Laugensalz.

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[618/0638] II. ALCALIA. 1. alcalia fixvm minerale. (Natrum, – nitrum der Alten.) Feuerfestes minerali- sches Laugensalz (Borech der Persianer, Kien der Schinesen ꝛc.) Ist zwar so wie es in der Natur gefunden wird wenigstens mit Luftsäure verbunden, die doch aber sehr leicht davon ausgetrieben, und in so fern dieses Salz für ein natürliches minerali- sches Alkali anzunehmen ist. Theils locker mit Thon-Erde vermischt, wie um Debrezin ꝛc. in Hungarn, wo man es zur Seife braucht, auch den Schafen giebt ꝛc. - theils aber auch derb crystallinisch wie das aus der Barbarey das sich in großen Fingerskicken Schichten findet. Die alten Aegyptier beizten ihre Leichen einen Monatlang in diesem Salze ein, ehe sie dieselben zu Mumien bereiteten: und den Kaufleuten am Ufer des Belus soll es be- kanntlich zur Erfindung des Glasmachens Anlaß gegeben haben. Noch jetzt wird es in den Mor- genländern häufigst zu diesem letztern Zweck, so wie zur Seife, zum Bleichen und Färben der Zeuge, auch in Aegypten zur Speise und zum Brodteig verwandt. Auch der fälschlich sogenannte Salpeter der aus feuchten Mauren wie wollichter Schimmel ꝛc. ausschlägt, ist ein unreines Natrum. 2. alcali fixvm vegetabile. Feuerfestes vegetabilisches Laugensalz.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/638>, abgerufen am 24.11.2024.