er seine fast Messingartige Farbe, Schwere und übriges metallisches Ansehen erhält. Er ist meist durch die stanze Erde verbreitet, und der meh- reste Schwefel wird (durch Rösten oder auf andre Weise) aus ihm gewonnen. Wegen seiner aus- nehmenden Härte warb er auch vor Zeiten statt Feuerstein gebraucht: und da er eine schöne Po- litur annimmt zu allerhand Flitterstaat (unter dem Namen von Gesundheitsstein) verar- beiter.
Er findet sich in mancherley Crystallisationen, besondere cubisch, (- theils von ausnehmender Größe wie die Goldhaltigen Kieswürfel von Ca- tharinenburg in Sibirien -) da die Würfel meist mit einer braunen Rinde überzogen, und ihre Flächen aus eine unbegreiflich sonderbare Weist gestreift find, so daß nemlich blos die Streifen von den beiden einander gerade entgegengesetz- ten Seiten in ihrer Richtung mit einander über- einstimmen, und hingegen den Streifen der zu' nächst anstoßenden übrigen vier Flächen ganz zuwider laufen (tab. III. fig. 10). Von der Art find die sogenannten Incasteine.
Die Kiescrystallen finden sich nicht so häufig einzeln als hingegen drusicht zusammengewach- sen, in mancherley Gestalten, oft kuglicht als Kiesballe, Kiesnieren etc. oder auch Trau- benförmig, röhricht u. s. w.
2. petrolevm. Bergöl.
Die Gattungen dieses Geschlechts bestehen aus Phlogiston mit Säuren und Kalk-Erde, und sind theils flüssig, theils schmierig-zähe, theils fest, theils brüchig.
er seine fast Messingartige Farbe, Schwere und übriges metallisches Ansehen erhält. Er ist meist durch die stanze Erde verbreitet, und der meh- reste Schwefel wird (durch Rösten oder auf andre Weise) aus ihm gewonnen. Wegen seiner aus- nehmenden Härte warb er auch vor Zeiten statt Feuerstein gebraucht: und da er eine schöne Po- litur annimmt zu allerhand Flitterstaat (unter dem Namen von Gesundheitsstein) verar- beiter.
Er findet sich in mancherley Crystallisationen, besondere cubisch, (– theils von ausnehmender Größe wie die Goldhaltigen Kieswürfel von Ca- tharinenburg in Sibirien –) da die Würfel meist mit einer braunen Rinde überzogen, und ihre Flächen aus eine unbegreiflich sonderbare Weist gestreift find, so daß nemlich blos die Streifen von den beiden einander gerade entgegengesetz- ten Seiten in ihrer Richtung mit einander über- einstimmen, und hingegen den Streifen der zu' nächst anstoßenden übrigen vier Flächen ganz zuwider laufen (tab. III. fig. 10). Von der Art find die sogenannten Incasteine.
Die Kiescrystallen finden sich nicht so häufig einzeln als hingegen drusicht zusammengewach- sen, in mancherley Gestalten, oft kuglicht als Kiesballe, Kiesnieren ꝛc. oder auch Trau- benförmig, röhricht u. s. w.
2. petrolevm. Bergöl.
Die Gattungen dieses Geschlechts bestehen aus Phlogiston mit Säuren und Kalk-Erde, und sind theils flüssig, theils schmierig-zähe, theils fest, theils brüchig.
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er seine fast Messingartige Farbe, Schwere und
übriges metallisches Ansehen erhält. Er ist meist
durch die stanze Erde verbreitet, und der meh-
reste Schwefel wird (durch Rösten oder auf andre
Weise) aus ihm gewonnen. Wegen seiner aus-
nehmenden Härte warb er auch vor Zeiten statt
Feuerstein gebraucht: und da er eine schöne Po-
litur annimmt zu allerhand Flitterstaat (unter
dem Namen von Gesundheitsstein) verar-
beiter.
Er findet sich in mancherley Crystallisationen,
besondere cubisch, (– theils von ausnehmender
Größe wie die Goldhaltigen Kieswürfel von Ca-
tharinenburg in Sibirien –) da die Würfel meist
mit einer braunen Rinde überzogen, und ihre
Flächen aus eine unbegreiflich sonderbare Weist
gestreift find, so daß nemlich blos die Streifen
von den beiden einander gerade entgegengesetz-
ten Seiten in ihrer Richtung mit einander über-
einstimmen, und hingegen den Streifen der zu'
nächst anstoßenden übrigen vier Flächen ganz
zuwider laufen (tab. III. fig. 10). Von der
Art find die sogenannten Incasteine.
Die Kiescrystallen finden sich nicht so häufig
einzeln als hingegen drusicht zusammengewach-
sen, in mancherley Gestalten, oft kuglicht als
Kiesballe, Kiesnieren ꝛc. oder auch Trau-
benförmig, röhricht u. s. w.
2. petrolevm. Bergöl.
Die Gattungen dieses Geschlechts bestehen aus
Phlogiston mit Säuren und Kalk-Erde, und
sind theils flüssig, theils schmierig-zähe, theils
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/646>, abgerufen am 23.11.2024.
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