bissen-weis wieder durch den Schlund zurück ge- trieben und nun erst recht durchkaut und dann zum zweytenmal geschluckt wird.
Der allgemeine Character dieser wieder- kauenden Thiere liegt nicht in den gespaltnen Klauen, als welche auch den Schweinen zukom- men, die doch nicht ruminiren, und hingegen den allerdings wiederkauenden Caninchen etc. ab- gehen. Eben so wenig giebt der blose Mangel der obern Vorderzähne ein hinreichendes Unter- scheidungszeichen, da sie bey den Caninchen sogar doppelt sind etc.
Mehr allgemein passend ist hingegen die den wiederkauenden Thieren eigne Bildung der Ba- cken-Zähne; die wie mit sägeförmigen Queer- furchen ausgeschnitten, und deren Kronen nicht horizontal liegen, sondern schräg-ausgeschlegelt sind, so daß an denen im Oberkiefer die Ausenseite - an denen im untern aber die nach der Zunge hin gerichtete innere Seite, die höchste ist. Da- bey haben sie einen schmalen Unterkiefer der eine sehr freye Seitenbewegung hat, wodurch denn wie der Augenschein lehrt, der Mechanismus dieser sonderbaren Verrichtung bewürkt wird.
Ann. 1. Bey denjenigen ruminantibus, die zugleich gespalt- ne Klauen haben, nemlich bey den Geschlechtern der Schaafe und Ziegen, Antilopen, des Rindviehs, der Cameele, Hirsche, Moschus-Thiere und vermuth- lich auch der Giraffe kommt nun auserdem noch der
bissen-weis wieder durch den Schlund zurück ge- trieben und nun erst recht durchkaut und dann zum zweytenmal geschluckt wird.
Der allgemeine Character dieser wieder- kauenden Thiere liegt nicht in den gespaltnen Klauen, als welche auch den Schweinen zukom- men, die doch nicht ruminiren, und hingegen den allerdings wiederkauenden Caninchen ꝛc. ab- gehen. Eben so wenig giebt der blose Mangel der obern Vorderzähne ein hinreichendes Unter- scheidungszeichen, da sie bey den Caninchen sogar doppelt sind ꝛc.
Mehr allgemein passend ist hingegen die den wiederkauenden Thieren eigne Bildung der Ba- cken-Zähne; die wie mit sägeförmigen Queer- furchen ausgeschnitten, und deren Kronen nicht horizontal liegen, sondern schräg-ausgeschlegelt sind, so daß an denen im Oberkiefer die Ausenseite – an denen im untern aber die nach der Zunge hin gerichtete innere Seite, die höchste ist. Da- bey haben sie einen schmalen Unterkiefer der eine sehr freye Seitenbewegung hat, wodurch denn wie der Augenschein lehrt, der Mechanismus dieser sonderbaren Verrichtung bewürkt wird.
Ann. 1. Bey denjenigen ruminantibus, die zugleich gespalt- ne Klauen haben, nemlich bey den Geschlechtern der Schaafe und Ziegen, Antilopen, des Rindviehs, der Cameele, Hirsche, Moschus-Thiere und vermuth- lich auch der Giraffe kommt nun auserdem noch der
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bissen-weis wieder durch den Schlund zurück ge-
trieben und nun erst recht durchkaut und dann
zum zweytenmal geschluckt wird.
Der allgemeine Character dieser wieder-
kauenden Thiere liegt nicht in den gespaltnen
Klauen, als welche auch den Schweinen zukom-
men, die doch nicht ruminiren, und hingegen
den allerdings wiederkauenden Caninchen ꝛc. ab-
gehen. Eben so wenig giebt der blose Mangel
der obern Vorderzähne ein hinreichendes Unter-
scheidungszeichen, da sie bey den Caninchen sogar
doppelt sind ꝛc.
Mehr allgemein passend ist hingegen die den
wiederkauenden Thieren eigne Bildung der Ba-
cken-Zähne; die wie mit sägeförmigen Queer-
furchen ausgeschnitten, und deren Kronen nicht
horizontal liegen, sondern schräg-ausgeschlegelt
sind, so daß an denen im Oberkiefer die Ausenseite
– an denen im untern aber die nach der Zunge
hin gerichtete innere Seite, die höchste ist. Da-
bey haben sie einen schmalen Unterkiefer der eine
sehr freye Seitenbewegung hat, wodurch denn
wie der Augenschein lehrt, der Mechanismus
dieser sonderbaren Verrichtung bewürkt wird.
Ann. 1. Bey denjenigen ruminantibus, die zugleich gespalt-
ne Klauen haben, nemlich bey den Geschlechtern
der Schaafe und Ziegen, Antilopen, des Rindviehs,
der Cameele, Hirsche, Moschus-Thiere und vermuth-
lich auch der Giraffe kommt nun auserdem noch der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/67>, abgerufen am 27.11.2024.
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