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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Die Bestimmung der foßilen Gebeine von an-
dern Säugethieren fodert viele Kenntnis der fei-
nern osteologia comparata; und müssen dabey
besonders Schedel und Zähne; und unter diesen
letztern vorzüglich die Backenzähne (§. 44) den
sichersten Aufschluß geben.

Ich führe nur einige wenige Beyspiele aus
den merkwürdigsten Geschlechtern dieser Classe
an*).

2. Bärenknochen.

Zumal vom Nordischen Polarbär (S. 97) in
der Scharzfelder Höle am Harz und in der Gai-
lenreuter Höle am Fichtelberg**).

3. Knochen von Löwen u. a. verwandten
Raubthieren.

Dahin rechnet Hr. Camper viele der berühm-
ten Knochen im Stalactit des Felsen von Gi-
braltar.

4. Elephantenknochen.

Diese vermeinten Riesenknochen unsrer ehrli-
chen Alten finden sich unter andern auch in

*) Es bedarf keiner Erinnerung daß eine solche Anord-
nung der Petrefacten wie ich hier entworfen habe,
so wichtig sie freylich für Cosmogenie werden muß,
doch vor der Hand noch ihre großen Schwierigkei-
ten hat, daher ich auch den hier gewagten Ver-
such für nichts weniger als ganz fehlerfrey ausge-
ben darf.
**) J. Fr. Espers Nachr. von neuentdeckten Zoolithen
unbekannter vierfüßiger Thiere. Nürnb. 1774. fol.

Die Bestimmung der foßilen Gebeine von an-
dern Säugethieren fodert viele Kenntnis der fei-
nern osteologia comparata; und müssen dabey
besonders Schedel und Zähne; und unter diesen
letztern vorzüglich die Backenzähne (§. 44) den
sichersten Aufschluß geben.

Ich führe nur einige wenige Beyspiele aus
den merkwürdigsten Geschlechtern dieser Classe
an*).

2. Bärenknochen.

Zumal vom Nordischen Polarbär (S. 97) in
der Scharzfelder Höle am Harz und in der Gai-
lenreuter Höle am Fichtelberg**).

3. Knochen von Löwen u. a. verwandten
Raubthieren.

Dahin rechnet Hr. Camper viele der berühm-
ten Knochen im Stalactit des Felsen von Gi-
braltar.

4. Elephantenknochen.

Diese vermeinten Riesenknochen unsrer ehrli-
chen Alten finden sich unter andern auch in

*) Es bedarf keiner Erinnerung daß eine solche Anord-
nung der Petrefacten wie ich hier entworfen habe,
so wichtig sie freylich für Cosmogenie werden muß,
doch vor der Hand noch ihre großen Schwierigkei-
ten hat, daher ich auch den hier gewagten Ver-
such für nichts weniger als ganz fehlerfrey ausge-
ben darf.
**) J. Fr. Espers Nachr. von neuentdeckten Zoolithen
unbekannter vierfüßiger Thiere. Nürnb. 1774. fol.
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[666/0686] Die Bestimmung der foßilen Gebeine von an- dern Säugethieren fodert viele Kenntnis der fei- nern osteologia comparata; und müssen dabey besonders Schedel und Zähne; und unter diesen letztern vorzüglich die Backenzähne (§. 44) den sichersten Aufschluß geben. Ich führe nur einige wenige Beyspiele aus den merkwürdigsten Geschlechtern dieser Classe an *). 2. Bärenknochen. Zumal vom Nordischen Polarbär (S. 97) in der Scharzfelder Höle am Harz und in der Gai- lenreuter Höle am Fichtelberg **). 3. Knochen von Löwen u. a. verwandten Raubthieren. Dahin rechnet Hr. Camper viele der berühm- ten Knochen im Stalactit des Felsen von Gi- braltar. 4. Elephantenknochen. Diese vermeinten Riesenknochen unsrer ehrli- chen Alten finden sich unter andern auch in *) Es bedarf keiner Erinnerung daß eine solche Anord- nung der Petrefacten wie ich hier entworfen habe, so wichtig sie freylich für Cosmogenie werden muß, doch vor der Hand noch ihre großen Schwierigkei- ten hat, daher ich auch den hier gewagten Ver- such für nichts weniger als ganz fehlerfrey ausge- ben darf. **) J. Fr. Espers Nachr. von neuentdeckten Zoolithen unbekannter vierfüßiger Thiere. Nürnb. 1774. fol.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/686>, abgerufen am 24.11.2024.