Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Flügel abgerechnet, hat der Körper
dieses Thiers, was in Südamerica zu Hause
ist, die Größe vom Eichhorn. Es ist von grau-
braunlicher Farbe, lebt von kleinen Thieren und
Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens be-
schwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich,*)
daß es nicht nur dem Rindvieh, Pferden, Maul-
eseln etc. sondern auch schlafenden Menschen, bey
welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt,
Blut aussaugt, woher es denn auch den Na-
men des Vampyrs erhalten hat.

2. canis volans. der fliegende Hund. (Linnes
vampyrus, Büffons roussette.) V. ecauda-
tus, naso simplici, membrana inter femora
diuisa. *

Schreber tab. XLIV.

Ist größer als der Vampyr, lebt aber blos
von Baumfrüchten und wird also ganz unrich-
tig Vampyr genannt: findet sich Schaarenweis
auf Ternate und andern Ostindischen - und Au-
stral-Inseln; auf welchen letzteren er nebst den
Schweinen, Hunden und Ratten die einzigen
daselbst einheimischen Säugethiere ausmacht.

3. +. Auritus. (Büffons oreillard) V. cauda-
tus, auriculis maximis
. *

Schreber tab. L.

Diese Fledermaus hat mit der folgenden
einerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren
die man insgemein, aber fälschlich, doppelt
nennt, sind auch eben so einfach, nur alle
Theile ungeheuer groß, daher das Thier ein
sonderbares Ansehen erhält.

*) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p.
157. sq.

Die Flügel abgerechnet, hat der Körper
dieses Thiers, was in Südamerica zu Hause
ist, die Größe vom Eichhorn. Es ist von grau-
braunlicher Farbe, lebt von kleinen Thieren und
Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens be-
schwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich,*)
daß es nicht nur dem Rindvieh, Pferden, Maul-
eseln ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey
welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt,
Blut aussaugt, woher es denn auch den Na-
men des Vampyrs erhalten hat.

2. canis volans. der fliegende Hund. (Linnés
vampyrus, Büffons roussette.) V. ecauda-
tus, naso simplici, membrana inter femora
diuisa. *

Schreber tab. XLIV.

Ist größer als der Vampyr, lebt aber blos
von Baumfrüchten und wird also ganz unrich-
tig Vampyr genannt: findet sich Schaarenweis
auf Ternate und andern Ostindischen – und Au-
stral-Inseln; auf welchen letzteren er nebst den
Schweinen, Hunden und Ratten die einzigen
daselbst einheimischen Säugethiere ausmacht.

3. †. Auritus. (Büffons oreillard) V. cauda-
tus, auriculis maximis
. *

Schreber tab. L.

Diese Fledermaus hat mit der folgenden
einerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren
die man insgemein, aber fälschlich, doppelt
nennt, sind auch eben so einfach, nur alle
Theile ungeheuer groß, daher das Thier ein
sonderbares Ansehen erhält.

*) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p.
157. sq.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0095" xml:id="pb075_0001" n="75"/>
            <p rendition="#l1em">Die Flügel abgerechnet, hat der Körper<lb/>
dieses                             Thiers, was in Südamerica zu Hause<lb/>
ist, die Größe vom Eichhorn. Es                             ist von grau-<lb/>
braunlicher Farbe, lebt von kleinen                             Thieren und<lb/>
Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens be-<lb type="inWord"/>
schwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich,<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i. de                             lery</hi><hi rendition="#i">voyage faict en la Terre de Bresil</hi> p</hi>.<lb/>
157. <hi rendition="#aq">sq.</hi></p></note><lb/>
daß es nicht                             nur dem Rindvieh, Pferden, Maul-<lb/>
eseln &#xA75B;c. sondern                             auch schlafenden Menschen, bey<lb/>
welchen es sich vorzüglich an die                             Fuszehen setzt,<lb/>
Blut aussaugt, woher es denn auch den Na-<lb type="inWord"/>
men des Vampyrs erhalten hat.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">canis                             volans</hi></hi>. der fliegende Hund. (Linnés<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vampyrus</hi></hi>, Büffons <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">roussette</hi>.) V. ecauda-<lb/>
tus, naso                             simplici, membrana inter femora<lb/>
diuisa. *</hi></p>
            <p rendition="#l2em">Schreber <hi rendition="#aq">tab</hi>. XLIV.</p>
            <p rendition="#l1em">Ist größer als der Vampyr, lebt aber blos<lb/>
von                             Baumfrüchten und wird also ganz unrich-<lb/>
tig Vampyr                             genannt: findet sich Schaarenweis<lb/>
auf Ternate und andern                             Ostindischen &#x2013; und Au-<lb/>
stral-Inseln; auf welchen                             letzteren er nebst den<lb/>
Schweinen, Hunden und Ratten die                             einzigen<lb/>
daselbst einheimischen Säugethiere ausmacht.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Auritus</hi></hi>. (Büffons <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">oreillard</hi>) V. cauda-<lb/>
tus, auriculis                             maximis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Schreber <hi rendition="#aq">tab</hi>. L.</p>
            <p rendition="#l1em">Diese Fledermaus hat mit der folgenden<lb/>
einerley                             Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren<lb/>
die man insgemein, aber                             fälschlich, doppelt<lb/>
nennt, sind auch eben so einfach, nur                             alle<lb/>
Theile ungeheuer groß, daher das Thier ein<lb/>
sonderbares                             Ansehen erhält.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0095] Die Flügel abgerechnet, hat der Körper dieses Thiers, was in Südamerica zu Hause ist, die Größe vom Eichhorn. Es ist von grau- braunlicher Farbe, lebt von kleinen Thieren und Baumfrüchten, wird aber dadurch wenigstens be- schwerlich wenn auch nicht sehr gefährlich, *) daß es nicht nur dem Rindvieh, Pferden, Maul- eseln ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen es sich vorzüglich an die Fuszehen setzt, Blut aussaugt, woher es denn auch den Na- men des Vampyrs erhalten hat. 2. canis volans. der fliegende Hund. (Linnés vampyrus, Büffons roussette.) V. ecauda- tus, naso simplici, membrana inter femora diuisa. * Schreber tab. XLIV. Ist größer als der Vampyr, lebt aber blos von Baumfrüchten und wird also ganz unrich- tig Vampyr genannt: findet sich Schaarenweis auf Ternate und andern Ostindischen – und Au- stral-Inseln; auf welchen letzteren er nebst den Schweinen, Hunden und Ratten die einzigen daselbst einheimischen Säugethiere ausmacht. 3. †. Auritus. (Büffons oreillard) V. cauda- tus, auriculis maximis. * Schreber tab. L. Diese Fledermaus hat mit der folgenden einerley Vaterland und Lebensart. Ihre Ohren die man insgemein, aber fälschlich, doppelt nennt, sind auch eben so einfach, nur alle Theile ungeheuer groß, daher das Thier ein sonderbares Ansehen erhält. *) i. de lery voyage faict en la Terre de Bresil p. 157. sq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/95
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/95>, abgerufen am 23.11.2024.