In den höhern Alpen von Europa und Asien besonders in Savoyen, Graubünden, am St Gotthard, und in der großen Tattarey. Macht sich tiefe Hölen in die Erde, die es mit Heu und Moos ausfuttert, nährt sich von allerhand Pflanzen und Wurzeln; liebt aber vorzüglich Milchspeisen, daher es sich in den Schweizer- alpen häufig in die Sennhütten eingräbt Merkwürdig ist, daß man es auf der allee blan- che in Savoyen theils auf isolirten Klippen fin- det die wie Inseln auf diesem Eismeer hervor- ragen, etliche Stunden weit von allem unbe- eisten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt sind, so daß es scheint, die dasigen Murmel- thiere durchschlafen wenigstens 10 Monate vom Jahr und bringen nur einen äuserst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.
2. +. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik. (mus noricus.) M. corpore longiore, capite paruo, pedibus breuibus pentadactylis. *
Schreber tab. CCXI. A. CCXI. B.
Dieses artige kleine Geschöpf steht vollkom- men zwischen dem Murmelthier und Hamster in der Mitte. Die äusere Gestalt und Farbe, auch die Sitten sind wie vom Murmelthier. Es hat aber nur die Größe vom Hamster, auch so wie dieser Backentaschen etc. Nur, statt daß der Hamster fettes Erdreich liebt, so baut hin- gegen das Erdzeiselchen in dürren sandichten oder thonichten Boden. Es findet sich in Oester- reich, und Böhmen, doch nur in geringer An- zahl; in größter Menge hingegen in Un- garn, Polen und Sibirien. Ein paar die
Schreber tab. CCVll.
In den höhern Alpen von Europa und Asien besonders in Savoyen, Graubünden, am St Gotthard, und in der großen Tattarey. Macht sich tiefe Hölen in die Erde, die es mit Heu und Moos ausfuttert, nährt sich von allerhand Pflanzen und Wurzeln; liebt aber vorzüglich Milchspeisen, daher es sich in den Schweizer- alpen häufig in die Sennhütten eingräbt Merkwürdig ist, daß man es auf der allée blan- che in Savoyen theils auf isolirten Klippen fin- det die wie Inseln auf diesem Eismeer hervor- ragen, etliche Stunden weit von allem unbe- eisten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt sind, so daß es scheint, die dasigen Murmel- thiere durchschlafen wenigstens 10 Monate vom Jahr und bringen nur einen äuserst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.
2. †. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik. (mus noricus.) M. corpore longiore, capite paruo, pedibus breuibus pentadactylis. *
Schreber tab. CCXI. A. CCXI. B.
Dieses artige kleine Geschöpf steht vollkom- men zwischen dem Murmelthier und Hamster in der Mitte. Die äusere Gestalt und Farbe, auch die Sitten sind wie vom Murmelthier. Es hat aber nur die Größe vom Hamster, auch so wie dieser Backentaschen ꝛc. Nur, statt daß der Hamster fettes Erdreich liebt, so baut hin- gegen das Erdzeiselchen in dürren sandichten oder thonichten Boden. Es findet sich in Oester- reich, und Böhmen, doch nur in geringer An- zahl; in größter Menge hingegen in Un- garn, Polen und Sibirien. Ein paar die
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Schreber tab. CCVll.
In den höhern Alpen von Europa und Asien
besonders in Savoyen, Graubünden, am St
Gotthard, und in der großen Tattarey. Macht
sich tiefe Hölen in die Erde, die es mit Heu
und Moos ausfuttert, nährt sich von allerhand
Pflanzen und Wurzeln; liebt aber vorzüglich
Milchspeisen, daher es sich in den Schweizer-
alpen häufig in die Sennhütten eingräbt
Merkwürdig ist, daß man es auf der allée blan-
che in Savoyen theils auf isolirten Klippen fin-
det die wie Inseln auf diesem Eismeer hervor-
ragen, etliche Stunden weit von allem unbe-
eisten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr
nur etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt
sind, so daß es scheint, die dasigen Murmel-
thiere durchschlafen wenigstens 10 Monate vom
Jahr und bringen nur einen äuserst kleinen Theil
ihrer Existenz wachend zu.
2. †. Citellus. das Erdzeiselgen, Suslik.
(mus noricus.) M. corpore longiore, capite
paruo, pedibus breuibus pentadactylis. *
Schreber tab. CCXI. A. CCXI. B.
Dieses artige kleine Geschöpf steht vollkom-
men zwischen dem Murmelthier und Hamster
in der Mitte. Die äusere Gestalt und Farbe,
auch die Sitten sind wie vom Murmelthier.
Es hat aber nur die Größe vom Hamster, auch
so wie dieser Backentaschen ꝛc. Nur, statt daß
der Hamster fettes Erdreich liebt, so baut hin-
gegen das Erdzeiselchen in dürren sandichten
oder thonichten Boden. Es findet sich in Oester-
reich, und Böhmen, doch nur in geringer An-
zahl; in größter Menge hingegen in Un-
garn, Polen und Sibirien. Ein paar die
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/99>, abgerufen am 22.11.2024.
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