servögel, und die mehresten Hühnerarten, meist nur einen ziemlich einförmigen, nicht sehr ange- nehmen Laut von sich: desto mannichfaltiger und anmuthiger sind hingegen die Töne der kleinen so genannten Sangvögel, von denen man doch nicht so wohl sagen darf daß sie singen, (- denn Gesang ist wohl ein ausschließliches Vorrecht des Menschen -) als daß sie pfeifen. Außer den obgedachten Luftbehältern (§. 61.) kommt ih- nen dazu vorzüglich die Einrichtung ihres Kehlkopfs zu statten, der bey den Vögeln nicht bloß so wie bey andern Thieren am obern Ende, nähmlich an der Zungenwurzel befindlich, son- dern gleichsam in zwey abgesonderte Hälften an die beiden Enden der Luftröhre vertheilt ist. Die Papageyen, Raben, Stare, Dompfaf- fen etc. hat man Menschenstimme nachahmen und Worte aussprechen gelehrt: so wie auch die Sangvögel im Käfig leicht fremden Gesang annehmen, Lieder pfeifen lernen, und sich sogar zum Accompagnement abrichten lassen, so, daß man mit mehrern Dompfaffen zugleich schon wirklich kleine Concerte hat geben können. Ue- berhaupt aber scheint auch der Waldgesang der Sangvögel doch erst durch Uebung und Nachah- mung recht ausgebildet zu werden.
§. 68.
Die Vögel sind überhaupt sehr verliebte Ge- schöpfe, daher man auch unter ihnen weit leich-
servögel, und die mehresten Hühnerarten, meist nur einen ziemlich einförmigen, nicht sehr ange- nehmen Laut von sich: desto mannichfaltiger und anmuthiger sind hingegen die Töne der kleinen so genannten Sangvögel, von denen man doch nicht so wohl sagen darf daß sie singen, (– denn Gesang ist wohl ein ausschließliches Vorrecht des Menschen –) als daß sie pfeifen. Außer den obgedachten Luftbehältern (§. 61.) kommt ih- nen dazu vorzüglich die Einrichtung ihres Kehlkopfs zu statten, der bey den Vögeln nicht bloß so wie bey andern Thieren am obern Ende, nähmlich an der Zungenwurzel befindlich, son- dern gleichsam in zwey abgesonderte Hälften an die beiden Enden der Luftröhre vertheilt ist. Die Papageyen, Raben, Stare, Dompfaf- fen ꝛc. hat man Menschenstimme nachahmen und Worte aussprechen gelehrt: so wie auch die Sangvögel im Käfig leicht fremden Gesang annehmen, Lieder pfeifen lernen, und sich sogar zum Accompagnement abrichten lassen, so, daß man mit mehrern Dompfaffen zugleich schon wirklich kleine Concerte hat geben können. Ue- berhaupt aber scheint auch der Waldgesang der Sangvögel doch erst durch Uebung und Nachah- mung recht ausgebildet zu werden.
§. 68.
Die Vögel sind überhaupt sehr verliebte Ge- schöpfe, daher man auch unter ihnen weit leich-
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servögel, und die mehresten Hühnerarten, meist
nur einen ziemlich einförmigen, nicht sehr ange-
nehmen Laut von sich: desto mannichfaltiger und
anmuthiger sind hingegen die Töne der kleinen
so genannten Sangvögel, von denen man doch
nicht so wohl sagen darf daß sie singen, (– denn
Gesang ist wohl ein ausschließliches Vorrecht
des Menschen –) als daß sie pfeifen. Außer
den obgedachten Luftbehältern (§. 61.) kommt ih-
nen dazu vorzüglich die Einrichtung ihres
Kehlkopfs zu statten, der bey den Vögeln nicht bloß
so wie bey andern Thieren am obern Ende,
nähmlich an der Zungenwurzel befindlich, son-
dern gleichsam in zwey abgesonderte Hälften an
die beiden Enden der Luftröhre vertheilt ist.
Die Papageyen, Raben, Stare, Dompfaf-
fen ꝛc. hat man Menschenstimme nachahmen
und Worte aussprechen gelehrt: so wie auch die
Sangvögel im Käfig leicht fremden Gesang
annehmen, Lieder pfeifen lernen, und sich sogar
zum Accompagnement abrichten lassen, so, daß
man mit mehrern Dompfaffen zugleich schon
wirklich kleine Concerte hat geben können. Ue-
berhaupt aber scheint auch der Waldgesang der
Sangvögel doch erst durch Uebung und Nachah-
mung recht ausgebildet zu werden.
§. 68.
Die Vögel sind überhaupt sehr verliebte Ge-
schöpfe, daher man auch unter ihnen weit leich-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/158>, abgerufen am 21.11.2024.
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