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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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arten führen Perlen*). Das rothe Corall
gibt einen wichtigen Handelsartikel, zumahl
nach Ostindien. - Verschiedne Schneckchen
oder Muscheln etc. cursiren ganz oder in Stück-
chen geschnitten bey einigen wilden Völkern statt
Geldes. Aus ähnlichen Muschelstückchen von
verschiednen Farben machen die Irokesen u. a.
Nordamericanische Indianer ihre Denkschnüre etc.
die ihnen statt Urkunden dienen**). Viele Wilde
brauchen Muschelschalen und Schneckenhäuser statt
Trinkgeschirre, Löffel etc. Die Südsee-Insulaner
machen daraus ihre sinnreichen Angeln und man-
cherley andres Fischergeräthe (§. 118.). Die Nord-
westlichen Americaner schäften ihre Harpunen mit
scharfgeschliffenen Stücken von Muschelschalen. -
Zu Kunstarbeiten dienen vorzüglich manche Mu-
schelschalen, die auf Onyx-Manier zu Cameen ver-

*) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti-
fera
etc
. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst,
zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest.
Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt.
Die besten werden bekanntlich auf Ceilan und im
Persischen Meerbusen gefischt. Die Westindischen,
Californischen etc. sind weit weniger schön. So
auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen
Flüssen etc. - Einige der größten und schönsten
orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen
abgebildet. - In Europa ist wohl die größte la
pelegrina
im Spanischen Schatze, die 25 Karat
wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey
ehedem so berühmten Ins. Margarita im Spani-
schen Westindien.
**) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord-
america S. 34. u. f. 173. etc.

arten führen Perlen*). Das rothe Corall
gibt einen wichtigen Handelsartikel, zumahl
nach Ostindien. – Verschiedne Schneckchen
oder Muscheln ꝛc. cursiren ganz oder in Stück-
chen geschnitten bey einigen wilden Völkern statt
Geldes. Aus ähnlichen Muschelstückchen von
verschiednen Farben machen die Irokesen u. a.
Nordamericanische Indianer ihre Denkschnüre ꝛc.
die ihnen statt Urkunden dienen**). Viele Wilde
brauchen Muschelschalen und Schneckenhäuser statt
Trinkgeschirre, Löffel ꝛc. Die Südsee-Insulaner
machen daraus ihre sinnreichen Angeln und man-
cherley andres Fischergeräthe (§. 118.). Die Nord-
westlichen Americaner schäften ihre Harpunen mit
scharfgeschliffenen Stücken von Muschelschalen. –
Zu Kunstarbeiten dienen vorzüglich manche Mu-
schelschalen, die auf Onyx-Manier zu Cameen ver-

*) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti-
fera
etc
. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst,
zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest.
Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt.
Die besten werden bekanntlich auf Ceilan und im
Persischen Meerbusen gefischt. Die Westindischen,
Californischen ꝛc. sind weit weniger schön. So
auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen
Flüssen ꝛc. – Einige der größten und schönsten
orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen
abgebildet. – In Europa ist wohl die größte la
pelegrina
im Spanischen Schatze, die 25 Karat
wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey
ehedem so berühmten Ins. Margarita im Spani-
schen Westindien.
**) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord-
america S. 34. u. f. 173. ꝛc.
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[413/0429] arten führen Perlen *). Das rothe Corall gibt einen wichtigen Handelsartikel, zumahl nach Ostindien. – Verschiedne Schneckchen oder Muscheln ꝛc. cursiren ganz oder in Stück- chen geschnitten bey einigen wilden Völkern statt Geldes. Aus ähnlichen Muschelstückchen von verschiednen Farben machen die Irokesen u. a. Nordamericanische Indianer ihre Denkschnüre ꝛc. die ihnen statt Urkunden dienen **). Viele Wilde brauchen Muschelschalen und Schneckenhäuser statt Trinkgeschirre, Löffel ꝛc. Die Südsee-Insulaner machen daraus ihre sinnreichen Angeln und man- cherley andres Fischergeräthe (§. 118.). Die Nord- westlichen Americaner schäften ihre Harpunen mit scharfgeschliffenen Stücken von Muschelschalen. – Zu Kunstarbeiten dienen vorzüglich manche Mu- schelschalen, die auf Onyx-Manier zu Cameen ver- *) Zumahl beym mytilus margaritifer, mya margariti- fera etc. Die Perlen sitzen meist im Thiere selbst, zuweilen doch auch inwendig an der Schale fest. Noch ist ihre wahre Entstehungsart nicht aufgeklärt. Die besten werden bekanntlich auf Ceilan und im Persischen Meerbusen gefischt. Die Westindischen, Californischen ꝛc. sind weit weniger schön. So auch die von Utaheiti: vollends die aus deutschen Flüssen ꝛc. – Einige der größten und schönsten orientalischen Perlen sind in Taverniers Reisen abgebildet. – In Europa ist wohl die größte la pelegrina im Spanischen Schatze, die 25 Karat wiegt. Sie ist von der wegen ihrer Perlenfischerey ehedem so berühmten Ins. Margarita im Spani- schen Westindien. **) s. Loskiel's Gesch. der Brüder-Mission in Nord- america S. 34. u. f. 173. ꝛc.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/429>, abgerufen am 24.11.2024.