ren gemein, wie z. B. die Vorstellungskraft, die Aufmerksamkeit, und so auch die beiden in- nern Sinne, das Gedächtniß nähmlich und die Einbildungskraft.
§. 33.
Andere sind fast bloß den übrigen Thieren eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige Spuren davon finden, nähmlich die so genannten Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er hin- wiederum im ausschließlichen Besitz der Ver- nunft ist.
§. 34.
Der Instinct*) ist das Vermögen der Thiere aus einem angebornen, unwillkührlichen, in- neren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand- lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich ganz unüberlegt bloß maschinenmäßig vollzogen werden, wird durch tausend Bemerkungen z. B. dadurch offenbar erweislich, daß die Hamster auch todten Vögeln doch zuerst die Flügel zer- brechen ehe sie weiter anbeissen; daß junge Zug- vögel, die man ganz einsam im Zimmer erzo- gen hat, doch im Herbst den innern Ruf zum
*) Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe der Thiere. 3te Ausg. Hamb. 1773. 8.
ren gemein, wie z. B. die Vorstellungskraft, die Aufmerksamkeit, und so auch die beiden in- nern Sinne, das Gedächtniß nähmlich und die Einbildungskraft.
§. 33.
Andere sind fast bloß den übrigen Thieren eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige Spuren davon finden, nähmlich die so genannten Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er hin- wiederum im ausschließlichen Besitz der Ver- nunft ist.
§. 34.
Der Instinct*) ist das Vermögen der Thiere aus einem angebornen, unwillkührlichen, in- neren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand- lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich ganz unüberlegt bloß maschinenmäßig vollzogen werden, wird durch tausend Bemerkungen z. B. dadurch offenbar erweislich, daß die Hamster auch todten Vögeln doch zuerst die Flügel zer- brechen ehe sie weiter anbeissen; daß junge Zug- vögel, die man ganz einsam im Zimmer erzo- gen hat, doch im Herbst den innern Ruf zum
*) Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe der Thiere. 3te Ausg. Hamb. 1773. 8.
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ren gemein, wie z. B. die Vorstellungskraft,
die Aufmerksamkeit, und so auch die beiden in-
nern Sinne, das Gedächtniß nähmlich und die
Einbildungskraft.
§. 33.
Andere sind fast bloß den übrigen Thieren
eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige
Spuren davon finden, nähmlich die so genannten
Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er hin-
wiederum im ausschließlichen Besitz der Ver-
nunft ist.
§. 34.
Der Instinct *) ist das Vermögen der Thiere
aus einem angebornen, unwillkührlichen, in-
neren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen
Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und
ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand-
lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich
ganz unüberlegt bloß maschinenmäßig vollzogen
werden, wird durch tausend Bemerkungen z. B.
dadurch offenbar erweislich, daß die Hamster
auch todten Vögeln doch zuerst die Flügel zer-
brechen ehe sie weiter anbeissen; daß junge Zug-
vögel, die man ganz einsam im Zimmer erzo-
gen hat, doch im Herbst den innern Ruf zum
*) Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe der
Thiere. 3te Ausg. Hamb. 1773. 8.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/48>, abgerufen am 21.11.2024.
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