Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

an Dämmen etc. an. Mit der Zeit aber treibt sie Aeste
wie Finger oder Geweihe. Ich habe diese Gattung im
hiesigen Stadtgraben gefunden, und seitdem oft aller-
hand Versuche mit ihr angestellt, ohne bis jetzt doch
noch entscheidende Zeichen einer wirklich animalischen
Natur an ihr gewahr zu werden.

73. Flustra. Stirps radicata foliacea, vn-
dique poris cellulosis tecta.

1. Foliacea. F. foliacea ramosa, laciniis cuneiformibus
rotundatis.
*

Ellis tab. XXIX. fig. a.

2. Pilosa. F foliacea varie ramosa: poris infimo dente
setaceo.
*

Ellis tab. XXXI. fig a. b.

Ueberzieht allerhand See-Tang. (fucus cartilagineus
u. a.m.)

74. Tubularia. Stirps radicata, filifor-
mis, tubulosa.

Dieses Geschlecht begreift unter andern die Corallen
des süßen Wassers, nähmlich die Federbusch-Polypen,
(Fr. polypes a panache), an welchen man, so wie bey de-
nen im Meere, die Hülse und das darin wohnende
Thierchen unterscheidet, das sich durch einen ungemein
saubern weißen Federbusch auszeichnet, den es aber bey
der mindesten Erschütterung oder im Tode einzieht.
Die Hülse ist Anfangs gallertartig, verhärtet aber mit
der Zeit, und zeigt sich oft bey der gleichen Gattung
unter sehr verschiednen Gestalten. Ich habe einzelne
dergleichen Röhrchen wie kleine Därme an Wasser-

an Dämmen ꝛc. an. Mit der Zeit aber treibt sie Aeste
wie Finger oder Geweihe. Ich habe diese Gattung im
hiesigen Stadtgraben gefunden, und seitdem oft aller-
hand Versuche mit ihr angestellt, ohne bis jetzt doch
noch entscheidende Zeichen einer wirklich animalischen
Natur an ihr gewahr zu werden.

73. Flustra. Stirps radicata foliacea, vn-
dique poris cellulosis tecta.

1. Foliacea. F. foliacea ramosa, laciniis cuneiformibus
rotundatis.
*

Ellis tab. XXIX. fig. a.

2. Pilosa. F foliacea varie ramosa: poris infimo dente
setaceo.
*

Ellis tab. XXXI. fig a. b.

Ueberzieht allerhand See-Tang. (fucus cartilagineus
u. a.m.)

74. Tubularia. Stirps radicata, filifor-
mis, tubulosa.

Dieses Geschlecht begreift unter andern die Corallen
des süßen Wassers, nähmlich die Federbusch-Polypen,
(Fr. polypes à panache), an welchen man, so wie bey de-
nen im Meere, die Hülse und das darin wohnende
Thierchen unterscheidet, das sich durch einen ungemein
saubern weißen Federbusch auszeichnet, den es aber bey
der mindesten Erschütterung oder im Tode einzieht.
Die Hülse ist Anfangs gallertartig, verhärtet aber mit
der Zeit, und zeigt sich oft bey der gleichen Gattung
unter sehr verschiednen Gestalten. Ich habe einzelne
dergleichen Röhrchen wie kleine Därme an Wasser-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0486" xml:id="pb470_0001" n="470"/>
an Dämmen &#xA75B;c. an. Mit der Zeit aber treibt sie Aeste<lb/>
wie Finger oder Geweihe. Ich habe diese Gattung im<lb/>
hiesigen Stadtgraben gefunden, und seitdem oft aller-<lb/>
hand Versuche mit ihr angestellt, ohne bis jetzt doch<lb/>
noch entscheidende Zeichen einer wirklich animalischen<lb/>
Natur an ihr gewahr zu werden.</p>
            <p rendition="#indent-1">73. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Flustra</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Stirps radicata foliacea, vn-<lb/>
dique poris cellulosis tecta.</hi></p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Foliacea.</hi> F. foliacea ramosa, laciniis cuneiformibus<lb/>
rotundatis.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Ellis</hi></hi></hi><hi rendition="#aq">tab.</hi> XXIX. <hi rendition="#aq">fig. <hi rendition="#i">a.</hi></hi></p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pilosa</hi>. F foliacea varie ramosa: poris infimo dente<lb/>
setaceo.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Ellis</hi></hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. XXXI. <hi rendition="#aq">fig <hi rendition="#i">a. b.</hi></hi></p>
            <p rendition="#l1em">Ueberzieht allerhand See-Tang. (<hi rendition="#aq">fucus <hi rendition="#i">cartilagineus</hi></hi><lb/>
u. a.m.)</p>
            <p rendition="#indent-1">74. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Tubularia</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Stirps radicata, filifor-<lb/>
mis, tubulosa.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Dieses Geschlecht begreift unter andern die Corallen<lb/>
des süßen Wassers, nähmlich die Federbusch-Polypen,<lb/>
(Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">polypes à panache</hi></hi>), an welchen man, so wie bey de-<lb/>
nen im Meere, die Hülse und das darin wohnende<lb/>
Thierchen unterscheidet, das sich durch einen ungemein<lb/>
saubern weißen Federbusch auszeichnet, den es aber bey<lb/>
der mindesten Erschütterung oder im Tode einzieht.<lb/>
Die Hülse ist Anfangs gallertartig, verhärtet aber mit<lb/>
der Zeit, und zeigt sich oft bey der gleichen Gattung<lb/>
unter sehr verschiednen Gestalten. Ich habe einzelne<lb/>
dergleichen Röhrchen wie kleine Därme an Wasser-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[470/0486] an Dämmen ꝛc. an. Mit der Zeit aber treibt sie Aeste wie Finger oder Geweihe. Ich habe diese Gattung im hiesigen Stadtgraben gefunden, und seitdem oft aller- hand Versuche mit ihr angestellt, ohne bis jetzt doch noch entscheidende Zeichen einer wirklich animalischen Natur an ihr gewahr zu werden. 73. Flustra. Stirps radicata foliacea, vn- dique poris cellulosis tecta. 1. Foliacea. F. foliacea ramosa, laciniis cuneiformibus rotundatis. * Ellis tab. XXIX. fig. a. 2. Pilosa. F foliacea varie ramosa: poris infimo dente setaceo. * Ellis tab. XXXI. fig a. b. Ueberzieht allerhand See-Tang. (fucus cartilagineus u. a.m.) 74. Tubularia. Stirps radicata, filifor- mis, tubulosa. Dieses Geschlecht begreift unter andern die Corallen des süßen Wassers, nähmlich die Federbusch-Polypen, (Fr. polypes à panache), an welchen man, so wie bey de- nen im Meere, die Hülse und das darin wohnende Thierchen unterscheidet, das sich durch einen ungemein saubern weißen Federbusch auszeichnet, den es aber bey der mindesten Erschütterung oder im Tode einzieht. Die Hülse ist Anfangs gallertartig, verhärtet aber mit der Zeit, und zeigt sich oft bey der gleichen Gattung unter sehr verschiednen Gestalten. Ich habe einzelne dergleichen Röhrchen wie kleine Därme an Wasser-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/486
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/486>, abgerufen am 22.11.2024.