Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

gleichen Thierchen belebt würde. Aber das ist allerdings
richtig, daß manche von ausnehmender Dauer sind, so
daß sie der Hitze des siedenden Wassers und dem stärk-
sten Froste widerstehen und im so genannten luftleeren
Raume mehrere Wochen hindurch ausdauern können etc.
Theils vermehren sich diese Thierchen durch Theilung:
theils aber gebären sie lebendige Junge, und einige
legen Eyer.

1. +. Anguiliula. die Eßig-Aale, Kleister-Aale. C.
filiforme, vtrinque attenuatum.
*

Baker's employment for the microscope. tab. X.
fig. 8. 9.

In altem Buchbinder-Kleister, im Wein-Eßig, auch
im rhachitischen Getreide (grains rachitiques oder avor-
tes
) etc. denn die in allen dreyen befindlichen kleinen
Würmchen scheinen doch wenig von einander verschie-
den. Man versichert daß sie wie die Räderthierchen
sollen vertrocknen können, und dennoch selbst nach 25
u. m. Jahren durch Anfeuchten wieder lebendig werden.

2. +. Spermaticum. die Samenthierchen. C. corpore
ouato, cauda breui filiformi.
*

(tab. I. fig. 13.)

Im reifen männlichen Samen. Doch sind es zu-
verläßig bloße Bewohner und Gäste dieses Saftes und
nichts weniger als Keime die sich etwa nach der Em-
pfängniß zu neuen Menschen entwickeln sollten.

Bey andern rothblütigen männlichen Thieren haben
sie theils eine, von der angegebnen, sehr verschiedne
Gestalt. So wie hingegen die vom Esel denen beym
Menschen vollkommen ähneln.

gleichen Thierchen belebt würde. Aber das ist allerdings
richtig, daß manche von ausnehmender Dauer sind, so
daß sie der Hitze des siedenden Wassers und dem stärk-
sten Froste widerstehen und im so genannten luftleeren
Raume mehrere Wochen hindurch ausdauern können ꝛc.
Theils vermehren sich diese Thierchen durch Theilung:
theils aber gebären sie lebendige Junge, und einige
legen Eyer.

1. †. Anguiliula. die Eßig-Aale, Kleister-Aale. C.
filiforme, vtrinque attenuatum.
*

Baker's employment for the microscope. tab. X.
fig. 8. 9.

In altem Buchbinder-Kleister, im Wein-Eßig, auch
im rhachitischen Getreide (grains rachitiques oder avor-
tés
) ꝛc. denn die in allen dreyen befindlichen kleinen
Würmchen scheinen doch wenig von einander verschie-
den. Man versichert daß sie wie die Räderthierchen
sollen vertrocknen können, und dennoch selbst nach 25
u. m. Jahren durch Anfeuchten wieder lebendig werden.

2. †. Spermaticum. die Samenthierchen. C. corpore
ouato, cauda breui filiformi.
*

(tab. I. fig. 13.)

Im reifen männlichen Samen. Doch sind es zu-
verläßig bloße Bewohner und Gäste dieses Saftes und
nichts weniger als Keime die sich etwa nach der Em-
pfängniß zu neuen Menschen entwickeln sollten.

Bey andern rothblütigen männlichen Thieren haben
sie theils eine, von der angegebnen, sehr verschiedne
Gestalt. So wie hingegen die vom Esel denen beym
Menschen vollkommen ähneln.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0496" xml:id="pb480_0001" n="480"/>
gleichen Thierchen belebt würde. Aber das ist allerdings<lb/>
richtig, daß manche von ausnehmender Dauer sind, so<lb/>
daß sie der Hitze des siedenden Wassers und dem stärk-<lb/>
sten Froste widerstehen und im so genannten luftleeren<lb/>
Raume mehrere Wochen hindurch ausdauern können &#xA75B;c.<lb/>
Theils vermehren sich diese Thierchen durch Theilung:<lb/>
theils aber gebären sie lebendige Junge, und einige<lb/>
legen Eyer.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Anguiliula</hi></hi>. die Eßig-Aale, Kleister-Aale. <hi rendition="#aq">C.<lb/>
filiforme, vtrinque attenuatum.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Baker's</hi></hi></hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">employment for the microscope.</hi> tab</hi>. X.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 8. 9.</p>
            <p rendition="#l1em">In altem Buchbinder-Kleister, im Wein-Eßig, auch<lb/>
im rhachitischen Getreide (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">grains rachitiques</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">avor-<lb/>
tés</hi></hi>) &#xA75B;c. denn die in allen dreyen befindlichen kleinen<lb/>
Würmchen scheinen doch wenig von einander verschie-<lb/>
den. Man versichert daß sie wie die Räderthierchen<lb/>
sollen vertrocknen können, und dennoch selbst nach 25<lb/>
u. m. Jahren durch Anfeuchten wieder lebendig werden.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spermaticum</hi></hi>. die Samenthierchen. <hi rendition="#aq">C. corpore<lb/>
ouato, cauda breui filiformi.</hi> *</p>
            <p rendition="#l2em">(<hi rendition="#aq">tab</hi>. I. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 13.)</p>
            <p rendition="#l1em">Im reifen männlichen Samen. Doch sind es zu-<lb/>
verläßig bloße Bewohner und Gäste dieses Saftes und<lb/>
nichts weniger als Keime die sich etwa nach der Em-<lb/>
pfängniß zu neuen Menschen entwickeln sollten.</p>
            <p rendition="#l1em">Bey andern rothblütigen männlichen Thieren haben<lb/>
sie theils eine, von der angegebnen, sehr verschiedne<lb/>
Gestalt. So wie hingegen die vom Esel denen beym<lb/>
Menschen vollkommen ähneln.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[480/0496] gleichen Thierchen belebt würde. Aber das ist allerdings richtig, daß manche von ausnehmender Dauer sind, so daß sie der Hitze des siedenden Wassers und dem stärk- sten Froste widerstehen und im so genannten luftleeren Raume mehrere Wochen hindurch ausdauern können ꝛc. Theils vermehren sich diese Thierchen durch Theilung: theils aber gebären sie lebendige Junge, und einige legen Eyer. 1. †. Anguiliula. die Eßig-Aale, Kleister-Aale. C. filiforme, vtrinque attenuatum. * Baker's employment for the microscope. tab. X. fig. 8. 9. In altem Buchbinder-Kleister, im Wein-Eßig, auch im rhachitischen Getreide (grains rachitiques oder avor- tés) ꝛc. denn die in allen dreyen befindlichen kleinen Würmchen scheinen doch wenig von einander verschie- den. Man versichert daß sie wie die Räderthierchen sollen vertrocknen können, und dennoch selbst nach 25 u. m. Jahren durch Anfeuchten wieder lebendig werden. 2. †. Spermaticum. die Samenthierchen. C. corpore ouato, cauda breui filiformi. * (tab. I. fig. 13.) Im reifen männlichen Samen. Doch sind es zu- verläßig bloße Bewohner und Gäste dieses Saftes und nichts weniger als Keime die sich etwa nach der Em- pfängniß zu neuen Menschen entwickeln sollten. Bey andern rothblütigen männlichen Thieren haben sie theils eine, von der angegebnen, sehr verschiedne Gestalt. So wie hingegen die vom Esel denen beym Menschen vollkommen ähneln.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/496
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/496>, abgerufen am 22.11.2024.