Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, be- hält. Zu äußerst nähmlich sind beide mit einer feinen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Rinde und der Bast; weiter hinein die holzichte Sub- stanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur bey den Stauden und Bäumen bey welchen da, wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich aus dem so genannten Bast oder Splint (liber) eine oder eigentlich zwey neue Holzlagen (albur- num) erzeugt werden.
Anm. Dieser gefäßreiche Splint ist bey den Bäumen und Stauden, (so wie bey den mehresten andern Gewächsen die demselben analoge unter der Rinde befindliche Gefäßlage,) zur gesunden Er- nährung derselben, der wichtigste Theil ihres Körpers. - Rinde, Holz und Mark können weit eher ohne merklichen Nachtheil der Gesund- heit zerstört werden.
§. 172.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen end- lich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen wie die Wurzel oder der Stamm zusammen gesetzt sind; indem man auch an ihnen Oberhaut, Rinde, holzichte Substanz und Mark unterscheiden kann. Das Mark liegt in der Mitte des Blattes zwischen dem (meist
Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, be- hält. Zu äußerst nähmlich sind beide mit einer feinen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Rinde und der Bast; weiter hinein die holzichte Sub- stanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur bey den Stauden und Bäumen bey welchen da, wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich aus dem so genannten Bast oder Splint (liber) eine oder eigentlich zwey neue Holzlagen (albur- num) erzeugt werden.
Anm. Dieser gefäßreiche Splint ist bey den Bäumen und Stauden, (so wie bey den mehresten andern Gewächsen die demselben analoge unter der Rinde befindliche Gefäßlage,) zur gesunden Er- nährung derselben, der wichtigste Theil ihres Körpers. – Rinde, Holz und Mark können weit eher ohne merklichen Nachtheil der Gesund- heit zerstört werden.
§. 172.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen end- lich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen wie die Wurzel oder der Stamm zusammen gesetzt sind; indem man auch an ihnen Oberhaut, Rinde, holzichte Substanz und Mark unterscheiden kann. Das Mark liegt in der Mitte des Blattes zwischen dem (meist
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0501"xml:id="pb485_0001"n="485"/>
Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde<lb/>
die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, be-<lb/>
hält. Zu äußerst nähmlich sind beide mit einer<lb/>
feinen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Rinde<lb/>
und der Bast; weiter hinein die holzichte Sub-<lb/>
stanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark<lb/>
befindlich ist.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 171.</head><lb/><p>Eigentliches wahres Holz findet sich nur<lb/>
bey den Stauden und Bäumen bey welchen<lb/>
da, wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich<lb/>
aus dem so genannten Bast oder Splint (<hirendition="#aq">liber</hi>)<lb/>
eine oder eigentlich zwey neue Holzlagen (<hirendition="#aq">albur-<lb/>
num</hi>) erzeugt werden.</p><prendition="#indent-1 #small">Anm. Dieser gefäßreiche Splint ist bey den Bäumen<lb/>
und Stauden, (so wie bey den mehresten andern<lb/>
Gewächsen die demselben analoge unter der<lb/>
Rinde befindliche Gefäßlage,) zur gesunden Er-<lb/>
nährung derselben, der wichtigste Theil ihres<lb/>
Körpers. – Rinde, Holz und Mark können<lb/>
weit eher ohne merklichen Nachtheil der Gesund-<lb/>
heit zerstört werden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 172.</head><lb/><p>Der Stamm theilt sich mehrentheils in<lb/>
Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen end-<lb/>
lich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus<lb/>
den gleichen Theilen wie die Wurzel oder der<lb/>
Stamm zusammen gesetzt sind; indem man auch<lb/>
an ihnen Oberhaut, Rinde, holzichte Substanz<lb/>
und Mark unterscheiden kann. Das Mark liegt<lb/>
in der Mitte des Blattes zwischen dem (meist<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[485/0501]
Pflanzen nennt) verlängert, der aber im Grunde
die gleiche Structur wie die Wurzel selbst, be-
hält. Zu äußerst nähmlich sind beide mit einer
feinen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Rinde
und der Bast; weiter hinein die holzichte Sub-
stanz, und in der Mitte gewöhnlich das Mark
befindlich ist.
§. 171.
Eigentliches wahres Holz findet sich nur
bey den Stauden und Bäumen bey welchen
da, wo es außen an die Rinde stößt, alljährlich
aus dem so genannten Bast oder Splint (liber)
eine oder eigentlich zwey neue Holzlagen (albur-
num) erzeugt werden.
Anm. Dieser gefäßreiche Splint ist bey den Bäumen
und Stauden, (so wie bey den mehresten andern
Gewächsen die demselben analoge unter der
Rinde befindliche Gefäßlage,) zur gesunden Er-
nährung derselben, der wichtigste Theil ihres
Körpers. – Rinde, Holz und Mark können
weit eher ohne merklichen Nachtheil der Gesund-
heit zerstört werden.
§. 172.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in
Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen end-
lich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus
den gleichen Theilen wie die Wurzel oder der
Stamm zusammen gesetzt sind; indem man auch
an ihnen Oberhaut, Rinde, holzichte Substanz
und Mark unterscheiden kann. Das Mark liegt
in der Mitte des Blattes zwischen dem (meist
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/501>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.