Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.§. 196. Die Dolden- oder Schirmtragenden Pflan- §. 197. Die zusammengesetzten Blüthen (Compo- §. 196. Die Dolden- oder Schirmtragenden Pflan- §. 197. Die zusammengesetzten Blüthen (Compo- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0517" xml:id="pb501_0001" n="501"/> <head rendition="#c">§. 196.</head><lb/> <p>Die Dolden- oder Schirmtragenden Pflan-<lb/> zen (Umbelliferae) treiben meist hohe gerade<lb/> Stängel, die sich oben <hi rendition="#aq">tab.</hi> II. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 8. (bey <hi rendition="#aq">a</hi>.)<lb/> in divergirende Stiele, und diese (bey <hi rendition="#aq">b</hi>.) wie-<lb/> der in dergleichen kleinere vertheilen; an welchen<lb/> letztern die kleinen fünfblätterigen Blümchen<lb/> dicht neben einander sitzen. Sie haben zwey<lb/> Staubwege mit fünf Staubfäden, und tragen<lb/> nachher zwey an einander liegende meist kümmel-<lb/> förmige Samen. Es gehören dahin Petersilie,<lb/> Körbel, Möhren, Anis, Fenchel ꝛc. auch einige<lb/> giftige Pflanzen wie der Schierling ꝛc.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 197.</head><lb/> <p>Die zusammengesetzten Blüthen (<hi rendition="#aq">Compo-<lb/> sitae</hi>) machen eine äußerst zahlreiche Ordnung<lb/> aus, die wohl allein den zehnten Theil von allen<lb/> Gewächsen begreift: und bey welchen mehrere<lb/> kleine Blümchen auf einem gemeinschaftlichen<lb/> Fruchtboden und innerhalb eines gemeinschaftli-<lb/> chen Kelches verbunden sind. Bey manchen sind<lb/> diese kleinen Blümchen regulär (<hi rendition="#aq">flosculosae</hi>);<lb/> bey andern irregulär (<hi rendition="#aq">semiflosculosae</hi>); und<lb/> bey noch andern sind endlich beiderley Arten von<lb/> Blümchen zugleich anzutreffen (<hi rendition="#aq">radiatae, tab.</hi> II.<lb/><hi rendition="#aq">fig.</hi> 9); da dann die Blümchen der ersten Art<lb/> die Mitte des Fruchtbodens bedecken (<hi rendition="#aq">fig</hi>. 9. <hi rendition="#aq">a</hi>.)<lb/> und mit denen von der andern Art am Rande<lb/> eingefaßt sind (<hi rendition="#aq">fig</hi>. 9. <hi rendition="#aq">b</hi>.).</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [501/0517]
§. 196.
Die Dolden- oder Schirmtragenden Pflan-
zen (Umbelliferae) treiben meist hohe gerade
Stängel, die sich oben tab. II. fig. 8. (bey a.)
in divergirende Stiele, und diese (bey b.) wie-
der in dergleichen kleinere vertheilen; an welchen
letztern die kleinen fünfblätterigen Blümchen
dicht neben einander sitzen. Sie haben zwey
Staubwege mit fünf Staubfäden, und tragen
nachher zwey an einander liegende meist kümmel-
förmige Samen. Es gehören dahin Petersilie,
Körbel, Möhren, Anis, Fenchel ꝛc. auch einige
giftige Pflanzen wie der Schierling ꝛc.
§. 197.
Die zusammengesetzten Blüthen (Compo-
sitae) machen eine äußerst zahlreiche Ordnung
aus, die wohl allein den zehnten Theil von allen
Gewächsen begreift: und bey welchen mehrere
kleine Blümchen auf einem gemeinschaftlichen
Fruchtboden und innerhalb eines gemeinschaftli-
chen Kelches verbunden sind. Bey manchen sind
diese kleinen Blümchen regulär (flosculosae);
bey andern irregulär (semiflosculosae); und
bey noch andern sind endlich beiderley Arten von
Blümchen zugleich anzutreffen (radiatae, tab. II.
fig. 9); da dann die Blümchen der ersten Art
die Mitte des Fruchtbodens bedecken (fig. 9. a.)
und mit denen von der andern Art am Rande
eingefaßt sind (fig. 9. b.).
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