Heißt auch von dem Fels bey Auerbach im Vogt- lande wo er bricht, der Schneckenstein, ist von blaß- weingelber Farbe die er im Feuer verliert, blätterich- ter Textur und ganz eigner Crystallisation. Die Säule ähnelt der vom Brasilischen Topas, nur ist sie ge- wöhnlich etwas geschoben, so daß zwey einander gegen- über stehende Seitenkanten einen schärfern Winkel ma- chen als die übrigen. Die Enden an diesen schärfern Seitenkanten sind meist mit einer großen und auch wohl noch andern kleinern Flächen abgestumpft, und die übri- gen vier Endkanten hingegen zugeschärft, so daß dann gemeiniglich die Endfläche sechseckig ist. (- tab. III. fig. 9. -) Doch variiren diese Abstumpfungen und Zuschärfungen mannigfaltig. Hat blätterichte Textur; häufig Quer-Risse. Sein specifisches Gewicht = 3564. Des ihm ganz eigenen Muttergesteins wird unten im An- hange von den gemengten Gebirgsarten gedacht werden.
5. Smaragd. (Fr. emeraude, Engl. emerald.)
Von grasgrüner Farbe die er im Feuer behält; als sechsseitige Säule (- tab. III. fig. 10 -); sein speci- fisches Gewicht = 2775. Findet sich vorzüglich in Peru. Doch auch theils in Ober-Aegypten etc. - Der Pe- ruanische hält im 100 = 24 Kiesel-Erde, 60 Thon- Erde, 8 Kalk-Erde, 6 Eisen (2 Verlust).
6. Chrysolith.
Pistaciengrün, theils ins Olivengrüne; ändert diese Farbe im Feuer; seine Crystallisation eine breite vier-
4. Der Sächsische Topas.
Heißt auch von dem Fels bey Auerbach im Vogt- lande wo er bricht, der Schneckenstein, ist von blaß- weingelber Farbe die er im Feuer verliert, blätterich- ter Textur und ganz eigner Crystallisation. Die Säule ähnelt der vom Brasilischen Topas, nur ist sie ge- wöhnlich etwas geschoben, so daß zwey einander gegen- über stehende Seitenkanten einen schärfern Winkel ma- chen als die übrigen. Die Enden an diesen schärfern Seitenkanten sind meist mit einer großen und auch wohl noch andern kleinern Flächen abgestumpft, und die übri- gen vier Endkanten hingegen zugeschärft, so daß dann gemeiniglich die Endfläche sechseckig ist. (– tab. III. fig. 9. –) Doch variiren diese Abstumpfungen und Zuschärfungen mannigfaltig. Hat blätterichte Textur; häufig Quer-Risse. Sein specifisches Gewicht = 3564. Des ihm ganz eigenen Muttergesteins wird unten im An- hange von den gemengten Gebirgsarten gedacht werden.
5. Smaragd. (Fr. emeraude, Engl. emerald.)
Von grasgrüner Farbe die er im Feuer behält; als sechsseitige Säule (– tab. III. fig. 10 –); sein speci- fisches Gewicht = 2775. Findet sich vorzüglich in Peru. Doch auch theils in Ober-Aegypten ꝛc. – Der Pe- ruanische hält im 100 = 24 Kiesel-Erde, 60 Thon- Erde, 8 Kalk-Erde, 6 Eisen (2 Verlust).
6. Chrysolith.
Pistaciengrün, theils ins Olivengrüne; ändert diese Farbe im Feuer; seine Crystallisation eine breite vier-
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4. Der Sächsische Topas.
Heißt auch von dem Fels bey Auerbach im Vogt-
lande wo er bricht, der Schneckenstein, ist von blaß-
weingelber Farbe die er im Feuer verliert, blätterich-
ter Textur und ganz eigner Crystallisation. Die Säule
ähnelt der vom Brasilischen Topas, nur ist sie ge-
wöhnlich etwas geschoben, so daß zwey einander gegen-
über stehende Seitenkanten einen schärfern Winkel ma-
chen als die übrigen. Die Enden an diesen schärfern
Seitenkanten sind meist mit einer großen und auch wohl
noch andern kleinern Flächen abgestumpft, und die übri-
gen vier Endkanten hingegen zugeschärft, so daß dann
gemeiniglich die Endfläche sechseckig ist. (– tab. III.
fig. 9. –) Doch variiren diese Abstumpfungen und
Zuschärfungen mannigfaltig. Hat blätterichte Textur;
häufig Quer-Risse. Sein specifisches Gewicht = 3564.
Des ihm ganz eigenen Muttergesteins wird unten im An-
hange von den gemengten Gebirgsarten gedacht werden.
5. Smaragd. (Fr. emeraude, Engl. emerald.)
Von grasgrüner Farbe die er im Feuer behält; als
sechsseitige Säule (– tab. III. fig. 10 –); sein speci-
fisches Gewicht = 2775. Findet sich vorzüglich in Peru.
Doch auch theils in Ober-Aegypten ꝛc. – Der Pe-
ruanische hält im 100 = 24 Kiesel-Erde, 60 Thon-
Erde, 8 Kalk-Erde, 6 Eisen (2 Verlust).
6. Chrysolith.
Pistaciengrün, theils ins Olivengrüne; ändert diese
Farbe im Feuer; seine Crystallisation eine breite vier-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/561>, abgerufen am 22.11.2024.
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