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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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(ferrum jaspideum des Hrn. von Born) von gemeinem
Korn der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.

Endlich auch Hrn. Werners Porcellan - Jaspis den
er zu den pseudovulcanischen Steinarten rechnet, der
sich meist von perlgrauer oder lavendelblauer oder
schwarzer Farbe findet, und sich durch sein rissiges,
gleichsam ausgetrocknetes Ansehen auszeichnet.

26. Aegypten-Kiesel silex Niloticus. (Fr.
caillou d'Egypte)

Ursprünglich zum Kiesel geformt (coagulirt §. 234.)
meist faustgroß und kleiner, länglich, etwas plattge-
druckt, von leberbrauner Farbe die sich nach der Mitte,
gleichsam nach dem Kern zu gemeiniglich ins gelblich-
graue verläuft, meist in concentrischen Streifen, theils
mit schwarzen dendritischen Zeichnungen. (Fr. caillon
herborise
.) Specifisches Gewicht = 2564. Findet sich
an den Ufern des Nils bey Cana in Ober-Aegypten:
doch auch im steinigen Arabien.

27. Kieselschiefer. Hornschiefer. (Fr. petro-
silex schisteux
.)

Rauchgrau bis ins Schwarze; dichter matter Bruch;
theils an den Kanten durchscheinend; sonst undurch-
sichtig; nimmt gute Politur an. Sein Gehalt = 75
Kiesel-Erde, 4,58 Talk-Erde, 10 Kalk-Erde, und
3,54 Eisen (1,3 Verlust). Bricht meist in Thonschie-
fergebirgen, allgemeiner aber findet er sich als Gerölle
in Flußbetten, meist mit Quarzadern durchzogen.

Dahin gehört auch Hrn. Werner's Lydischer Stein.

(ferrum jaspideum des Hrn. von Born) von gemeinem
Korn der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht.

Endlich auch Hrn. Werners Porcellan – Jaspis den
er zu den pseudovulcanischen Steinarten rechnet, der
sich meist von perlgrauer oder lavendelblauer oder
schwarzer Farbe findet, und sich durch sein rissiges,
gleichsam ausgetrocknetes Ansehen auszeichnet.

26. Aegypten-Kiesel silex Niloticus. (Fr.
caillou d'Egypte)

Ursprünglich zum Kiesel geformt (coagulirt §. 234.)
meist faustgroß und kleiner, länglich, etwas plattge-
druckt, von leberbrauner Farbe die sich nach der Mitte,
gleichsam nach dem Kern zu gemeiniglich ins gelblich-
graue verläuft, meist in concentrischen Streifen, theils
mit schwarzen dendritischen Zeichnungen. (Fr. caillon
herborisé
.) Specifisches Gewicht = 2564. Findet sich
an den Ufern des Nils bey Cana in Ober-Aegypten:
doch auch im steinigen Arabien.

27. Kieselschiefer. Hornschiefer. (Fr. petro-
silex schisteux
.)

Rauchgrau bis ins Schwarze; dichter matter Bruch;
theils an den Kanten durchscheinend; sonst undurch-
sichtig; nimmt gute Politur an. Sein Gehalt = 75
Kiesel-Erde, 4,58 Talk-Erde, 10 Kalk-Erde, und
3,54 Eisen (1,3 Verlust). Bricht meist in Thonschie-
fergebirgen, allgemeiner aber findet er sich als Gerölle
in Flußbetten, meist mit Quarzadern durchzogen.

Dahin gehört auch Hrn. Werner's Lydischer Stein.

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[560/0576] (ferrum jaspideum des Hrn. von Born) von gemeinem Korn der bey Schemnitz eine Hauptgangart ausmacht. Endlich auch Hrn. Werners Porcellan – Jaspis den er zu den pseudovulcanischen Steinarten rechnet, der sich meist von perlgrauer oder lavendelblauer oder schwarzer Farbe findet, und sich durch sein rissiges, gleichsam ausgetrocknetes Ansehen auszeichnet. 26. Aegypten-Kiesel silex Niloticus. (Fr. caillou d'Egypte) Ursprünglich zum Kiesel geformt (coagulirt §. 234.) meist faustgroß und kleiner, länglich, etwas plattge- druckt, von leberbrauner Farbe die sich nach der Mitte, gleichsam nach dem Kern zu gemeiniglich ins gelblich- graue verläuft, meist in concentrischen Streifen, theils mit schwarzen dendritischen Zeichnungen. (Fr. caillon herborisé.) Specifisches Gewicht = 2564. Findet sich an den Ufern des Nils bey Cana in Ober-Aegypten: doch auch im steinigen Arabien. 27. Kieselschiefer. Hornschiefer. (Fr. petro- silex schisteux.) Rauchgrau bis ins Schwarze; dichter matter Bruch; theils an den Kanten durchscheinend; sonst undurch- sichtig; nimmt gute Politur an. Sein Gehalt = 75 Kiesel-Erde, 4,58 Talk-Erde, 10 Kalk-Erde, und 3,54 Eisen (1,3 Verlust). Bricht meist in Thonschie- fergebirgen, allgemeiner aber findet er sich als Gerölle in Flußbetten, meist mit Quarzadern durchzogen. Dahin gehört auch Hrn. Werner's Lydischer Stein.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/576>, abgerufen am 22.11.2024.