Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Nicht selten crystallisirt in mancherley Gestalten. Häufig
in Rhomben, oder in vierseitigen oder flachgedruckten
sechsseitigen Säulen mit verschiedentlicher Zuspitzung.
Specifisches Gewicht des weissen = 2594. Gehalt
eines rothen = 79 Kiesel-Erde, 16 Thon-Erde, 2,3
Eisen (Verlust 2,7).

Er gehört zu den allgemeinsten und ursprünglichsten
Steinarten unsers Planeten, da er ein Hauptbestandtheil
des primitiven Granits der Ur-Gebirge, (- §. 226. -)
außerdem aber auch der mehrsten gemengten Gang-
Gebirgsarten (- §. 227. -) zumahl des regenerirten
Granits, so wie des Gneißes und des echten Porphyrs ist.
Die dem letztern eingemengten Feldspathkörner sind ge-
meiniglich von der Farbe des Jaspisartigen Grundteigs
worin sie liegen, (nur in einer weit blasseren Nüance)
durchzogen. die im so genannten serpentino
verde antico
, blaß olivengrün; die im porfido rosso an-
tico
röthlich etc.

In manchem Granit macht der Feldspath den bey
weiten vorwaltenden Hauptstoff des ganzen Gemenges
aus, wie z. B. bey dem so überaus merkwürdigen
Portsoy-granit aus Aberdeenshire*) wo der Feldspath
nur wie mit Quarzsplittern nach einer bestimmten Rich-
tung wie durchzogen ist, und nur in einzelnen Strecken
zuweilen einigen wenigen Glimmer enthält.

2. Labradorstein.

Meist schwärzlich grau, aber bey auffallendem Lichte
an einzelnen Stellen in hohe Farben spielend, zumahl

*) s. Voigts Magazin VI. B. 4 tes St. S. 21 u. f.

Nicht selten crystallisirt in mancherley Gestalten. Häufig
in Rhomben, oder in vierseitigen oder flachgedruckten
sechsseitigen Säulen mit verschiedentlicher Zuspitzung.
Specifisches Gewicht des weissen = 2594. Gehalt
eines rothen = 79 Kiesel-Erde, 16 Thon-Erde, 2,3
Eisen (Verlust 2,7).

Er gehört zu den allgemeinsten und ursprünglichsten
Steinarten unsers Planeten, da er ein Hauptbestandtheil
des primitiven Granits der Ur-Gebirge, (– §. 226. –)
außerdem aber auch der mehrsten gemengten Gang-
Gebirgsarten (– §. 227. –) zumahl des regenerirten
Granits, so wie des Gneißes und des echten Porphyrs ist.
Die dem letztern eingemengten Feldspathkörner sind ge-
meiniglich von der Farbe des Jaspisartigen Grundteigs
worin sie liegen, (nur in einer weit blasseren Nüance)
durchzogen. die im so genannten serpentino
verde antico
, blaß olivengrün; die im porfido rosso an-
tico
röthlich ꝛc.

In manchem Granit macht der Feldspath den bey
weiten vorwaltenden Hauptstoff des ganzen Gemenges
aus, wie z. B. bey dem so überaus merkwürdigen
Portsoy-granit aus Aberdeenshire*) wo der Feldspath
nur wie mit Quarzsplittern nach einer bestimmten Rich-
tung wie durchzogen ist, und nur in einzelnen Strecken
zuweilen einigen wenigen Glimmer enthält.

2. Labradorstein.

Meist schwärzlich grau, aber bey auffallendem Lichte
an einzelnen Stellen in hohe Farben spielend, zumahl

*) s. Voigts Magazin VI. B. 4 tes St. S. 21 u. f.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0578" xml:id="pb562_0001" n="562"/>
            <p rendition="#l1em">Nicht selten crystallisirt in mancherley Gestalten. Häufig<lb/>
in Rhomben, oder in vierseitigen oder flachgedruckten<lb/>
sechsseitigen Säulen mit verschiedentlicher Zuspitzung.<lb/>
Specifisches Gewicht des weissen = 2594. Gehalt<lb/>
eines rothen = 79 Kiesel-Erde, 16 Thon-Erde, 2,3<lb/>
Eisen (Verlust 2,7).</p>
            <p rendition="#l1em">Er gehört zu den allgemeinsten und ursprünglichsten<lb/>
Steinarten unsers Planeten, da er ein Hauptbestandtheil<lb/>
des primitiven Granits der Ur-Gebirge, (&#x2013; §. 226. &#x2013;)<lb/>
außerdem aber auch der mehrsten gemengten Gang-<lb/>
Gebirgsarten (&#x2013; §. 227. &#x2013;) zumahl des regenerirten<lb/>
Granits, so wie des Gneißes und des echten Porphyrs ist.<lb/>
Die dem letztern eingemengten Feldspathkörner sind ge-<lb/>
meiniglich von der Farbe des Jaspisartigen Grundteigs<lb/>
worin sie liegen, (nur in einer weit blasseren Nüance)<lb/>
durchzogen.  die im so genannten <hi rendition="#aq">serpentino<lb/>
verde antico</hi>, blaß olivengrün; die im <hi rendition="#aq">porfido rosso an-<lb/>
tico</hi> röthlich &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">In manchem Granit macht der Feldspath den bey<lb/>
weiten vorwaltenden Hauptstoff des ganzen Gemenges<lb/>
aus, wie z. B. bey dem so überaus merkwürdigen<lb/><hi rendition="#aq">Portsoy-granit</hi> aus Aberdeenshire<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. Voigts Magazin VI. B. 4 tes St. S. 21 u. f.</p></note> wo der Feldspath<lb/>
nur wie mit Quarzsplittern nach einer bestimmten Rich-<lb/>
tung wie durchzogen ist, und nur in einzelnen Strecken<lb/>
zuweilen einigen wenigen Glimmer enthält.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. Labradorstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist schwärzlich grau, aber bey auffallendem Lichte<lb/>
an einzelnen Stellen in hohe Farben spielend, zumahl<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0578] Nicht selten crystallisirt in mancherley Gestalten. Häufig in Rhomben, oder in vierseitigen oder flachgedruckten sechsseitigen Säulen mit verschiedentlicher Zuspitzung. Specifisches Gewicht des weissen = 2594. Gehalt eines rothen = 79 Kiesel-Erde, 16 Thon-Erde, 2,3 Eisen (Verlust 2,7). Er gehört zu den allgemeinsten und ursprünglichsten Steinarten unsers Planeten, da er ein Hauptbestandtheil des primitiven Granits der Ur-Gebirge, (– §. 226. –) außerdem aber auch der mehrsten gemengten Gang- Gebirgsarten (– §. 227. –) zumahl des regenerirten Granits, so wie des Gneißes und des echten Porphyrs ist. Die dem letztern eingemengten Feldspathkörner sind ge- meiniglich von der Farbe des Jaspisartigen Grundteigs worin sie liegen, (nur in einer weit blasseren Nüance) durchzogen. die im so genannten serpentino verde antico, blaß olivengrün; die im porfido rosso an- tico röthlich ꝛc. In manchem Granit macht der Feldspath den bey weiten vorwaltenden Hauptstoff des ganzen Gemenges aus, wie z. B. bey dem so überaus merkwürdigen Portsoy-granit aus Aberdeenshire *) wo der Feldspath nur wie mit Quarzsplittern nach einer bestimmten Rich- tung wie durchzogen ist, und nur in einzelnen Strecken zuweilen einigen wenigen Glimmer enthält. 2. Labradorstein. Meist schwärzlich grau, aber bey auffallendem Lichte an einzelnen Stellen in hohe Farben spielend, zumahl *) s. Voigts Magazin VI. B. 4 tes St. S. 21 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/578
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/578>, abgerufen am 22.11.2024.