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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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läßt. Bricht so wie der Glimmer nur in andern Berg-
arten, zumahl am S. Gotthard, und in Castilien.
Specifisches Gewicht = 3517. Gehalt = 12,87 Kiesel-
Erde, 66,92 Thon-Erde, 13,25 Talk-Erde, 1,71
Kalk-Erde, 5,48 Eisen.

22. Zeolith.

Weiß, aber theils in alle hellere Farben, meist mit
einem eignen Perlemutterglanz, durchscheinend, von
ungleicher Härte, theils so daß er am Stahl Funken
gibt: verwittert hingegen ist er mehlicht: er schmilzt
gewöhnlich leicht vor dem Löthrohr und schäumt dabey
zu einen blasigen Glas.

Häufigst und in mancherley Abarten auf Island und
den Färöer Inseln, wo er sich wie in vielen andern
Gegenden gewöhnlich in und auf Trapp und Basalt
findet.

Unter den Abarten sind besonders zu merken a) der
haarförmige, in divergirenden Stralen (z. B. von
ausnehmender Schönheit im Basalt vom Riesendamm
an der Küste von Antrim). b) Der derbe, oft in
Nierenform, auf dem Bruche meist stralicht, kiesel-
förmig etc. c) Der crystallisirte, zumahl in Würfeln
und sechsseitigen etwas platt gedruckten kurzen Säulen
(so die auf dem crystallisirten Kalkspath zu Andreas-
berg am Harz). Specifisches Gewicht eines derben der
nicht Feuer schlägt = 2134. Gehalt eines Isländi-
schen, weissen = 48 Kiesel-Erde, 22 Thon-Erde, 12
bis 14 Kalk-Erde, über 20 Wasser.

läßt. Bricht so wie der Glimmer nur in andern Berg-
arten, zumahl am S. Gotthard, und in Castilien.
Specifisches Gewicht = 3517. Gehalt = 12,87 Kiesel-
Erde, 66,92 Thon-Erde, 13,25 Talk-Erde, 1,71
Kalk-Erde, 5,48 Eisen.

22. Zeolith.

Weiß, aber theils in alle hellere Farben, meist mit
einem eignen Perlemutterglanz, durchscheinend, von
ungleicher Härte, theils so daß er am Stahl Funken
gibt: verwittert hingegen ist er mehlicht: er schmilzt
gewöhnlich leicht vor dem Löthrohr und schäumt dabey
zu einen blasigen Glas.

Häufigst und in mancherley Abarten auf Island und
den Färöer Inseln, wo er sich wie in vielen andern
Gegenden gewöhnlich in und auf Trapp und Basalt
findet.

Unter den Abarten sind besonders zu merken a) der
haarförmige, in divergirenden Stralen (z. B. von
ausnehmender Schönheit im Basalt vom Riesendamm
an der Küste von Antrim). b) Der derbe, oft in
Nierenform, auf dem Bruche meist stralicht, kiesel-
förmig ꝛc. c) Der crystallisirte, zumahl in Würfeln
und sechsseitigen etwas platt gedruckten kurzen Säulen
(so die auf dem crystallisirten Kalkspath zu Andreas-
berg am Harz). Specifisches Gewicht eines derben der
nicht Feuer schlägt = 2134. Gehalt eines Isländi-
schen, weissen = 48 Kiesel-Erde, 22 Thon-Erde, 12
bis 14 Kalk-Erde, über 20 Wasser.

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[581/0597] läßt. Bricht so wie der Glimmer nur in andern Berg- arten, zumahl am S. Gotthard, und in Castilien. Specifisches Gewicht = 3517. Gehalt = 12,87 Kiesel- Erde, 66,92 Thon-Erde, 13,25 Talk-Erde, 1,71 Kalk-Erde, 5,48 Eisen. 22. Zeolith. Weiß, aber theils in alle hellere Farben, meist mit einem eignen Perlemutterglanz, durchscheinend, von ungleicher Härte, theils so daß er am Stahl Funken gibt: verwittert hingegen ist er mehlicht: er schmilzt gewöhnlich leicht vor dem Löthrohr und schäumt dabey zu einen blasigen Glas. Häufigst und in mancherley Abarten auf Island und den Färöer Inseln, wo er sich wie in vielen andern Gegenden gewöhnlich in und auf Trapp und Basalt findet. Unter den Abarten sind besonders zu merken a) der haarförmige, in divergirenden Stralen (z. B. von ausnehmender Schönheit im Basalt vom Riesendamm an der Küste von Antrim). b) Der derbe, oft in Nierenform, auf dem Bruche meist stralicht, kiesel- förmig ꝛc. c) Der crystallisirte, zumahl in Würfeln und sechsseitigen etwas platt gedruckten kurzen Säulen (so die auf dem crystallisirten Kalkspath zu Andreas- berg am Harz). Specifisches Gewicht eines derben der nicht Feuer schlägt = 2134. Gehalt eines Isländi- schen, weissen = 48 Kiesel-Erde, 22 Thon-Erde, 12 bis 14 Kalk-Erde, über 20 Wasser.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/597>, abgerufen am 03.06.2024.