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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 246.

Doch schließe ich davon diejenigen Stein-
orten aus, in deren Zellen, Drusenlöchern etc.
andre bloß angeschossen und gebildet worden, ohne
ursprünglich hinein gemengt zu seyn; wie dieß
z. B. der Fall mit dem im Trapp befindlichen
Chalcedon und Zeolith ist*).

§. 247.

Die wirklich gemengten Gebirgsarten sind
nun aber aus mancherley Rücksicht von vielfacher
Verschiedenheit, z. B. nach der Beschaffenheit
und Mannigfaltigkeit des Stoffes, woraus sie
zusammen gemengt sind; ferner nach der Textur
des Ganzen, ob das Gemenge derbe Massen
macht (wie beym ursprünglichen Granit) oder
geschichtet ist (wie beym Gneiß); so in Rück-
sicht des Alters, ob es ein primitives oder aber
ein regenerirtes Gemenge ist (- s. S. 518 -)
u. s. w.

*) So können freylich auch in Klüften wirklich ge-
mengter Gebirgsarten ihre eignen Stoffe zu Cry-
stallen gebildet werden und anschießen: und ich
habe z. B. selbst vom S. Gotthard Stücken mit-
gebracht an welchen alle drey Bestandtheile des
eigentlichen Granits, Feldspath, Quarz und Glim-
mer sämmtlich crystallisirt zu sehen. Aber doch
kann man ein solches Stück, wenn es gleich im
Granit gebrochen, im genauen Sinn nicht wohl
selbst für einen wahren Granit halten.
§. 246.

Doch schließe ich davon diejenigen Stein-
orten aus, in deren Zellen, Drusenlöchern ꝛc.
andre bloß angeschossen und gebildet worden, ohne
ursprünglich hinein gemengt zu seyn; wie dieß
z. B. der Fall mit dem im Trapp befindlichen
Chalcedon und Zeolith ist*).

§. 247.

Die wirklich gemengten Gebirgsarten sind
nun aber aus mancherley Rücksicht von vielfacher
Verschiedenheit, z. B. nach der Beschaffenheit
und Mannigfaltigkeit des Stoffes, woraus sie
zusammen gemengt sind; ferner nach der Textur
des Ganzen, ob das Gemenge derbe Massen
macht (wie beym ursprünglichen Granit) oder
geschichtet ist (wie beym Gneiß); so in Rück-
sicht des Alters, ob es ein primitives oder aber
ein regenerirtes Gemenge ist (– s. S. 518 –)
u. s. w.

*) So können freylich auch in Klüften wirklich ge-
mengter Gebirgsarten ihre eignen Stoffe zu Cry-
stallen gebildet werden und anschießen: und ich
habe z. B. selbst vom S. Gotthard Stücken mit-
gebracht an welchen alle drey Bestandtheile des
eigentlichen Granits, Feldspath, Quarz und Glim-
mer sämmtlich crystallisirt zu sehen. Aber doch
kann man ein solches Stück, wenn es gleich im
Granit gebrochen, im genauen Sinn nicht wohl
selbst für einen wahren Granit halten.
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[616/0632] §. 246. Doch schließe ich davon diejenigen Stein- orten aus, in deren Zellen, Drusenlöchern ꝛc. andre bloß angeschossen und gebildet worden, ohne ursprünglich hinein gemengt zu seyn; wie dieß z. B. der Fall mit dem im Trapp befindlichen Chalcedon und Zeolith ist *). §. 247. Die wirklich gemengten Gebirgsarten sind nun aber aus mancherley Rücksicht von vielfacher Verschiedenheit, z. B. nach der Beschaffenheit und Mannigfaltigkeit des Stoffes, woraus sie zusammen gemengt sind; ferner nach der Textur des Ganzen, ob das Gemenge derbe Massen macht (wie beym ursprünglichen Granit) oder geschichtet ist (wie beym Gneiß); so in Rück- sicht des Alters, ob es ein primitives oder aber ein regenerirtes Gemenge ist (– s. S. 518 –) u. s. w. *) So können freylich auch in Klüften wirklich ge- mengter Gebirgsarten ihre eignen Stoffe zu Cry- stallen gebildet werden und anschießen: und ich habe z. B. selbst vom S. Gotthard Stücken mit- gebracht an welchen alle drey Bestandtheile des eigentlichen Granits, Feldspath, Quarz und Glim- mer sämmtlich crystallisirt zu sehen. Aber doch kann man ein solches Stück, wenn es gleich im Granit gebrochen, im genauen Sinn nicht wohl selbst für einen wahren Granit halten.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/632>, abgerufen am 22.11.2024.